Backnanger Sterngucker von La Palma zurück

  • <b><font size="4">Drei Backnanger Sterngucker auf La Palma</font id="size4"></b>



    Schon eine gute Weile stand auf meiner Wunschliste eine Woche Aufenthalt auf La Palma
    und eine sternenklare Nacht auf dem Roque de Los Muchachos.
    Bei dieser Gelegenheit knapp unter dem 28ten Breitengrad
    den reizvollen Frühsommerhimmel beobachten,
    bevorzugt in der Gegend von Rabe, Wasserschlange,
    Zentaur, Skorpion und Schütze und darunter......


    Im Frühjahr 2006 hatten Ecki(Pteng) mit seinen schönen Bericht
    über einen La Palma Aufenthalt gemeinsam mit Dietmar, Heinz und Dirk
    mir Appetit gemacht.


    Weiter bestärkt wurde unser bereits geplantes Vorhaben durch Uwe Glahns fesselnden Bericht
    über seinen La Palma Aufenthalt im Januar 2011 beim DSM Anfang März in Indelhausen.





    Das seltsame Verhalten unseres Haustieres konnte unsere Abreise nicht verhindern. <b>(Mi-au La Palma?)</b>





    <b>Abflug am 31.Mai 2011</b>


    Nur dienstags gibt es einen Flug von Stuttgart nach Santa Cruz de La Palma,
    damit stand das Fenster unseres Aufenthalts auf La Palma vom 31.Mai bis zum 7.Juni 2011 fest.


    Mit dabei auf dieser Reise waren meine Frau Yvonne, unsere Freunde Maristella und Hartmut,
    und meine Spechtelkumpels Micha und Jörgen, aus den Reihen der Backnanger Sterngucker.


    Ein Kennenlernen der Insel mit kleinen Exkursionen,
    Erholung mit Sonnen und Meerbaden,
    und Abseilen auf den Roque zum entspannten Spechteln war unser Vorhaben.


    Hartmut hat unser Reiseprogramm auf seiner Seite beschrieben.
    Der chronologische Ablauf wurde den Gegebenheiten vor Ort angepasst
    http://www.sonnenfinsternis-re…La_Palma_program_2011.pdf



    Am Anreisetag gab es nach Einchecken im Hotel Sol La Palma
    einen kleinen abendlichen Erkundungsrundgang in Puerto Naos,
    unserem Wohnort an der Südwestküste.


    <b>Am folgenden Tag,dem 1. Juni</b>
    wurden wir morgens per Kleinbus abgeholt um die Insel kennenzulernen.



    Wir unternahmen einen Ausflug in den Nationalpark der Caldera
    zum Aussichtspunkt La Cumbrecita,
    welcher eindrucksvolle Einblicke in das Innere der Caldera de Taburiente bot.
    Bei einem kleinen Spaziergang zum Aussichtspunkt „ Mirador de las Chozas“
    konnten wir erstmals den Gipfel des Roque und 2 weiße Kuppeln des Observatoriums blitzen sehen.



    Auf der Fahrt von El Paso nach Santa Cruz fuhren wir auf der LP3
    vor dem Tunneleingang durch einen eindrucksvollen Wolkenwasserfall.





    Santa Cruz war das nächste Ziel, dort unternahmen wir eine kleine Tour
    durch die sehenswerte Altstadt, welche zum Streifen durch Geschäfte
    und Einkehr in eines der vielen Cafés einlädt.




    Wanderung zum Vulkan

    Anschließend ging die Tour entlang der Ostküste in Richtung Süden zum Vulkan Teneguia,
    der im Jahr 1971 beim letzten Ausbruch dem Südzipfel der Insel
    etwa 2 km² neue Landmasse bescherte.



    Weinbau auf uns unbekannte Art unter heftigen Fallwinden




    Dort starteten wir eine kleine Wanderung zur Caldera des Vulkankegels,
    wo wir noch spürbar heiße Felsöffnungen finden konnten.


    Eine Stärkung in einem kleinen Fischerlokal
    oberhalb der malerischen Badebucht von Punta Larga beschloss die erste Inselerkundung.



    <b>2.Juni, der Tag und die Nacht auf dem Berg.</b>




    Um 9 Uhr 30 wurden wir von unserem Taxifahrer Jose mit dem Kleinbus abgeholt.
    Über die Ortschaften Todoque, Tazacorte, Tirarafe und Puntagorda
    ging es in einer fast 2 stündigen sehr kurvigen und aussichtsreichen Fahrt
    auf den Roque de Los Muchachos.


    Über der Baumgrenze auf gut 2000m ü.N.N. blitzten mehrere Kuppeln vor stahlblauen Himmel auf.




    Wir hatten noch ein paar Minuten Zeit
    bis wir zu einer Führung in die Kuppel des Gran Telescopio Canarias abgeholt wurden
    und stellten uns vor den beiden MAGIC Teleskopen
    auf einem der Hubschrauberlandeplätze für Erinnerungsfotos in Pose.


    Wir trafen dort auf Christian R. vom Münchner ATMN,
    den wir vergangenen März beim DSM in Indelhausen getroffen hatten.
    Er war schon eine Woche vor uns angekommen und teilte uns wertvolle Erfahrungen über einzelne Spechtelplätze mit.




    Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt stieg aus einem Wagen eine Dame aus,
    die uns in englischer und spanischer Sprache auf dem Gelände des Observatoriums willkommen hieß.


    Sie zeigte uns die zahlreichen Teleskope auf dem Roque
    und bat uns mit den Autos zur Kuppel des GRANTECAN zu folgen.




    Im Vorraum verteilte Sie nach einer Ansprache an insgesamt 20 Besucher Schutzhelme und meinte:
    „And now you have to do much more interesting
    than listen to a talking women on the floor –please follow me”



    Über eine Eisentreppe ging es in den Innenraum der Kuppel des 10,4m Teleskops.
    Andächtig schauten wir nach oben und versuchten diesen Anblick digital festzuhalten.


    Vor uns stand mehr als 25m hoch ein Koloss mit 500 Tonnen Gewicht.


    Auf gewaltigen Podesten neben den Höhenlagern des azimuthalen Teleskops,
    befinden sich die Zusatzinstrumente für den Nasmythfocus.


    Braun schimmerten in luftiger Höhe von unten betrachtet die Zerodurplatten der Spiegelsegmente.



    Nach einem sehr lebendigen und humorvollen Vortag unserer Führungsdame,
    die am JKT (Jacobus Kapteyn Teleskop )für Software zuständig war,
    verabschiedeten wir uns und fuhren hoch zum Gipfelparkplatz des Roque.




    Über zwei Aussichtsplattformen bekamen wir neben eindrucksvollem Panorama
    auch Einblicke in die Caldera de Taburiente, bis runter zu einer 1600m tiefer gelegenen Alm.


    Nach einem ausgiebigen Aufenthalt auf dem Gipfel
    wurde in der näheren Umgebung des Observatoriums nach Aufstellmöglichkeiten
    für unsere bescheidene Ausrüstung gesucht.


    Wir fuhren dann Alle gemeinsam zurück in Richtung Puerto Naos, unterwegs wurde in einem sehr hübschen Lokal namens Briestos
    zwischen Hoya Grande und Puntagorda angehalten und lecker gespeist.


    Um 18 Uhr 30 nach kurzem Frischmachen im Hotel ging es per Leihwagen zu dritt
    wieder hoch auf den Roque, den wir gegen 20 Uhr erreichten.


    Die Wettervorhersage teilte uns nach kurzem Durchzug eines Wolkenfelds klaren Himmel
    und Temperaturen um 12 °C und 4%! Luftfeuchtigkeit mit.



    Ein Stück hinter dem Observatoriumsgelände bauten wir unser Instrumentarium
    an geschützter Stelle neben einem Aussichtspunkt auf.
    Das INT (Isaac Newton Teleskop) war von unserem Standort in Sichtweite.




    Ein Skywatcher Kometensucher FH 120/600 auf AZ3 Montierung und ein Hofheim Dobson 200/800 auf einem leichten Alu Klapptisch
    des Campingartikel- Herstellers Fritz Berger fanden neben der Straße
    auf dem Wanderpfad zwischen einer kleinen Felswand und Geländer gut Platz.


    Von dort aus konnten wir mit Windschutz im Rücken
    hervorragend nach Süden fast über die Kante spechteln.



    Der Schatten des Roque auf der gegenüberliegenden Seite der Caldera.





    Wir hatten genügend Zeit uns gut auf die folgende Nacht vorzubereiten,
    den Sonnenuntergang und das gebotene Panorama zu genießen.



    Mit dem Kometensucher konnte bei den Kollegen im INT in den Kuppelspalt gespechtelt
    und auch mit hinter das Okular gehaltener Canon Ixus geknipst werden.




    Langsam ging geschätzte 800m unter uns ringsum der Wolkendeckel zu.
    In der Dämmerung konnten wir sehr schön den Erdschatten sehen.



    Bei zunehmender Dunkelheit konnten wir am Südhorizont ein uns nicht bekanntes Sternentrio
    mit Hilfe der Sternkarte als Beta, Gamma und Delta Cruxis (Kreuz des Südens) identifizieren.



    Bildautor: MAV


    Im Kometensucher fand ich neben dem Stern <b>Mimosa</b> (=Beta Cruxis) den offenen Sternhaufen <b>NGC 4755</b>, das Schmuckkästchen .
    Für den Standort Roque das südlichste Deep Sky Objekt.


    Nach dem Abzug eines Zirrenfelds leuchtete <b>Omega Centauri</b>
    deutlichst als Naked Eye Object.
    Wir waren hin und weg !


    Langsam wurde der Anblick stufenweise mit immer stärkeren Sehhilfen unterstützt.
    Zuerst im Kronos 6x30WW, dann im Swift 8,5x44, dann im Kometensucher bei 20fach mit 4,2° großen Feld,
    und schließlich im 8 Zoll Hofheim Dobson mit 24mm PanO und 9mm Nagler,
    in dessen Anblick sich der Kugelsternhaufen formatfüllend darbot.


    Nächstes Objekt unserer Begierde war die Radiogalaxie <b>Centaurus A</b>.
    Schon im Kometensucher zeigt sich bei 20 fach eine rundes Objekt
    welches mit einem dicken dunklen Staubband im Verhältnis 60:40 geteilt ist.
    Der 8“ Hofheim brachte deutlich mehr Detail,
    das nächste Mal muss ich mir dieses Objekt unbedingt mit 16“Öffnung anschauen!


    Nach dem ein Jeder von uns an diesen Glanzlichtern alle Sehhilfen ausgiebig genutzt hatte,
    wurde das nächste Wunschobjekt aufs Korn genommen, die südliche Feuerradgalaxie <b>M83</b>.
    In unseren Breiten tief im Siff kaum auszumachen,
    leuchtet sie auf dem Roque etwa 30° über dem Horizont am Himmel.
    Beim Schwenken des Kometensuchers leuchtet <b>M83</b> unübersehbar als rundes Objekt auf.
    Verbleibt man ein wenig mit dem Auge auf dem Objekt,
    können mit 120mm Öffnung 2 Spiralarme beobachtet werden,
    die im 8“ Hofheim nicht zu übersehen sind.


    Auch die darunter liegende Zwerggalaxie <b>NGC5253</b> konnte sicher im 8“ als kleine ovale Aufhellung erkannt werden.


    Vor dem Untergehen des Sternbilds Schlange wird der Dob zu <b>NGC3242</b> „Jupiters Geist“ geschwenkt.
    Bei 90 und 160facher Vergrößerung ist im 8“ Dob ein bläuliches Oval zu sehen.


    Auch den kleinen planetischen Nebel <b>NGC3132</b>, ein ovales Ringchen, musste ich mitnehmen,
    soo oft bietet sich mir nicht die Gelegenheit bei -40° Deklination den Himmel abzugrasen.


    Bei der Antilia Galaxie <b>NGC 3271</b> musste entweder ich oder der 8“
    an dieser Stelle des Himmels passen, er bleib mir unsichtbar verborgen.


    Auf dem Rückweg in Richtung Südhorizont ging es vorbei zu zur Galaxie NGC3621,
    eine ovale Spindel, die von 4 Sternen sehr hübsch eingerahmt ist,


    danach hoch zu den Antennengalaxien <b>NGC 4038/39</b>,
    die wie 2 aneinander getackerte Ohrmuscheln bei 90x im 8“ Dob erscheinen.


    Mit dem bloßen Auge war nun knapp über dem Pico Birigoyo,
    einem 1900m hohen Vulkankegel im Süden von La Palma der Stern <b>Toliman</b> (Alpha Centauri) zu sehen,
    <b>Hadar</b>(=Beta) hatten wir schon eine ganze Weile beäugt.
    Die Suche nach <b>Proxima</b> misslang mir mit den Möglichkeiten unserer Sehhilfen
    oder mit der Position unseres Nachbarsterns unter dem Horizont.


    <b>NGC 4945</b> im Zentauren konnte mit dem 8“ leicht aufgefunden werden,
    auch im Kometensucher ist diese längliche Galaxie ein einfacheres Objekt,
    Galaxienspechteln bei knapp -50°Deklination macht Spaß!


    Ich bin dadurch noch frecher geworden und habe <b>NGC 3918</b> einen 8 mag hellen PN
    bei -57° versucht, aber leider mit dem 8“ nicht aufgefunden.


    Dafür war der kleine Kugelsternhaufen <b>NGC 5286</b> durch seine nahe Position neben einem helleren Stern ein sehr einfaches Ziel.


    Auch am kleinen Planetary <b>NGC 5882</b> im Sternbild Wolf, ein hübsches kleines Objekt mit blauer Farbe
    bleibt man beim Abgrasen an dieser Himmelsecke mit dem 8“wahrlich hängen .


    Ein paar Grad nördlicher ist ein hellerer sehr kompakter Kugelsternhaufen <b>NGC 5986</b> das nächste Ziel.


    Zwischen Wolf und dem noch nicht ganz kulminierenden Sternbild Skorpion
    haben wir mit dem Kometensucher
    und 8“ Dob sehr schöne Sternketten beim offenen Sternhaufen <b>NGC 6124</b> gesehen.




    Bildautor: MAV
    <b>M6</b> und <b>M7</b> waren inzwischen einfache und helle Objekte für das bloße Auge,
    und nun war der Zeitpunkt gekommen, um das sehr schöne Sternbild Skorpion eine Weile in seiner ganzen Pracht
    mit bloßem Auge anzuschauen und dem kleinen 6x30WW Kronos Fernglas mit 12,5° Feld abzufahren.


    Dann wurden mit dem Kometensucher und dem 8“ Dob Objekte rund um Skorpion aufgesucht.


    Südlich von <b>M7</b> steht der schöne kleine kompakte Kugelsternhaufen <b>NGC 6441</b>,
    durch einen nahen hellen Stern sehr einfach aufzufinden.


    Noch etwas tiefer, der mit 8“ am Rand auflösbare ziemlich helle Kugelsternhaufen <b>NGC 6541</b> .


    Etwa 7° weiter westlich steht <b>NGC 6388</b>, ein weiterer, mehr als 7 mag heller Kugelsternhaufen.


    Der noch etwa 10°weiter südlicher, im Sternbild Ara befindliche,
    ca. 5 mag helle <b>NGC 6397</b> wird der als uns am nächsten stehende Kugelsternhaufen beschreiben.
    Im 8“ Dob ist er ein sehr schönes Objekt, welches gut aufgelöst wird.


    Bei Kulmination gut 15° über dem Horizont stehend ,
    ist der offene Sternhaufen <b>NGC 6231</b> mit bloßem Auge sehr auffällig,
    und mit jeder zur Verfügung stehenden Sehhilfe ein Genuss.


    Bis hoch zu <b>NGC 6242</b> sind zahlreiche schöne Sternformationen zu sehen.
    Das sind tolle Objekte für einen Kometensucher!


    Mit dem Erkennen von <b>IC 4628</b> einem großen und schwachen Emissionsnebel hatte ich meine Schwierigkeiten,
    aber wie knallte dafür 2 Gesichtsfelder nördlicher der Dunkelnebel <b>B50</b> sehr kontrastreich aus dem Sternenmeer!


    Der Käfernebel <b>NGC 6302</b> ist in dieser Gegend eines meiner Lieblingsobjekte,
    leicht zu übersehen mit dem Kometensucher bei 20x,
    zeigt er bei 90x und 160x im 8“ Dob eine längliche etwas außermittig eingeschnürte Form.
    Da wünschte ich mir mehr Öffnung herbei.


    Mit dem Kometensucher versuche ich mich mit Hilfe des UHC Filters
    an <b>NGC6334</b>, dem Katzenpfotennebel.
    Ich bin mir sicher, vier Aufhellungen erkannt zu haben.


    Leicht zu sehen dagegen auch mit bloßem Auge ist <b>B59-78</b> der Pfeifennebel.
    Mit dem 6x30 Kronos kommt er noch kontrastreicher zur Geltung.
    Auch der längliche Dunkelschlauch , <b>„der lange Fluß“</b> genannt,
    von Rho Oph beginnend und bis über den Pfeifennebel ragend,
    ist gut erkennbar.


    Unbekannt hell für Mitteleuropäer leuchtet auf dem Roque die zentrale Milchstraßenwolke.
    Auch hier wird einige Zeit mit bloßem Auge und dem kleinen 6xFeldstecher verbracht.
    Es ist eine Sternstunde, die Anreise und Aufwand belohnt.


    Der Tintenklecks <b>B86</b> mit dem hübsch daneben befindlichen Sternhaufen <b>NGC 6520</b>
    ist in beiden Teleskopen ein Anblick der Freude bereitet.


    Im Kometensucher sind die Dunkelschläuche des Trifidnebels <b>M20</b> ohne Filter leicht zu sehen,
    noch deutlicher im 8“ Dob.


    Die helleren Deep Sky Objekte der Sternbilder Schütze und Schlangenträger
    <b>M8, M24, M17, M16</b> erstrahlen hier auch mit bescheideneren Öffnungen in einer wahren Pracht.


    Ab 2Uhr 30 kommt leider sehr böiger Wind aus Westen auf, der in unsere Gasse bläst.
    Ab da ist vergnügliche Beobachtung mit dem 8“Dob kaum mehr möglich, er schüttelt sich wie ein nasser Hund,
    mit dem Kometensucher geht es bei 20facher Vergrößerung noch passabel zu spechteln .


    Um 3Uhr 30 verziehe ich mich für eine halbe Stunde in unser Auto,
    welches während meiner kurzen Augenpflege von Böen heftig durchgeschüttelt wird.


    Gegen 4Uhr 30 sind wir vom Wind ziemlich ausgeküht,
    wir bauen unser kleines Instrumentarium ab
    und beginnen um 5 Uhr mit der Rückfahrt nach Puerto Naos.


    Kurz nach 5Uhr 30 helfen mir 2 Espressos in einer früh geöffneten Imbissbude an der Strasse in Puntagorda sehr,
    sicher die Fahrt in unser Hotel zu vollenden.



    <b>Der folgende Tag, der 3. Juni</b>
    diente dem Ausruhen und anschließendem Resümee der erfolgreichen Nacht auf dem Roque.
    Während unserer Bubupause macht sich der Rest der Gruppe auf Wanderschaft um den Vulkan Pico Birigoyo.
    Beim Treffen am Nachmittag hatten wir uns gegenseitig sehr viel zu erzählen.


    <b>Der Samstag, 4. Juni </b>
    wurde tagsüber am Strand verbracht,
    am Abend ging es mit auch mit unseren Frauen los zu einer gemeinsamen Sternennacht
    auf dem Aussichtspunkt „Mirrador de los Llanos de Jable“auf etwa 1400m ü.N.N.


    Dort sind mehrere Informationstafeln mit astronomischen Inhalten
    und eine Wegweiser zu Polaris aufgestellt.


    Dort ist der Blick nach Süden durch 2 Vulkangipfel etwas eingeschränkt,
    aber Omega Centauri und das ganze Sternbild Skorpion sind zu sehen.


    Leider wurden unsere Beobachtungen immer wieder von aufkommenden Nebelschwaden gestört.
    Nach etwa einer Stunde ging der Himmel ganz zu.


    Schon früh um 23 Uhr brachen wir wegen der aussichtlosen Wettersituation ab.

    <b>Sonntag 5.Juni, Wanderung in die Caldera Taburiente </b>



    Um 9 Uhr ging es los zur 16km langen Wanderung in die Caldera de Tamburiente.
    Unser Fahrer setzte uns am Parkplatz „Mirador de los Brechitos“ auf 1030m ü.N.N. ab.



    Der bei Ureinwohnern heilige Idafefelsen in der Caldera de Taburiente



    Von dort aus führen Wanderpfade an einer Alm vorbei,
    die wir vom Roque aus eingesehen hatten,
    vorbei am Idafefelsen, dem Naturmonument der Caldera,
    zur Casa de Tamburiente , dem Stützpunkt der Naturpark Ranger.



    Insgesamt waren 150 Höhenmeter nach oben und 850 Meternach unten zu wandern,
    bis wir zum anspruchsvollen Abschnitt eine ca.6km lange Kletterei mehrmals durch und um das Flußbett des Tamburiente gelangten.



    Diese ca. 3-Stündige Etappe forderte die Muskulatur von Oberschenkel und Wade, die Folgeerscheinungen waren bei allen Teilnehmern am nächsten Tag spürbar vorhanden.


    <b>Montags, am 6.Juni </b>
    ging es nach einer kleinen Erholungsphase zur Tour in die Altstadt von Santa Cruz,
    wo unsere Frauen ein paar Mitbringsel und Schmuck mit Lavasteinen erstanden.
    Der bevorzugte Laden hatten den Namen "Lava Christina"




    Vorbei am Teide in Richtung Heimat

    <b>Am Dienstag den 7. Juni</b>
    fand am frühen Abend der Rückflug nach Stuttgart statt, wo wir um 23 Uhr wohlbehalten ankamen.


    Es war eine schöne erholsame Woche in der Jeder auf seine Kosten kam.


    <b><font size="4">La Palma, ich werde wieder kommen!</font id="size4"></b>

  • Hallo Gerd,


    es macht richtig Spass deinen eindrucksvollen Bericht zu lesen.
    Dazu schöne Fotos, damit man auch nachvollziehen kann, wie gut ihr es getroffen habt.
    Ich bin schon etwas neidisch...
    aber am 23.Juni fliege ich mit dem Dietmar und seinem 18-Zöller nach Südafrika in die Kalahari.
    Also bin ich lieber nicht neidisch!
    Jedenfalls scheint La Palma eine Reise wert zu sein.
    CS
    Timm

  • Hallo Gerd,


    habe eben Deinen überaus interessanten, unterhaltsamen und schön bebilderten Bericht gelesen.


    Da kribbelt es einem an allen Ecken und Kanten, man bekommt Fernweh bei Deinen Zeilen.


    Unser Christian hat uns auch schon mit einen kurzen Bericht und einigen Zeichnungen über seinen Urlaub auf La Palma informiert, bin sicher da kommt auch noch was nach.


    Ist schon der Hammer, wenn man plötzlich jemand trifft, der fast um die Ecke wohnt, aber so klein ist die Welt.


    Mach's gut und grüß den Rest der Truppe recht herzlich von mir.


    Helmut

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Ich hatte gestern das Glück in Deinem Vortrag zu sitzen und ich war schwer beeindruckt was für tolle Möglichkeiten für einen Astrourlaub im europäischen Inland es gibt. Es muss also nicht immer Namimbia heissen.


    Klaren Himmel und Grüßle aus Backnang
    Pana

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;) Timm:
    La Palma war großartig,
    aber in die Kalahari auf der Südhalbkugel ist eine andere Hausnummer.
    Da wünsch ich Euch Beiden eine gute Zeit dort unten und clear skies [;)]


    (==&gt;)Namensvetter Gerd:
    Da mußt Du auch mal hinreisen, und es kostet wirklich nicht die Welt.


    (==&gt;)Helmut:
    Die Welt ist wahrlich kleiner als man denkt.
    ich habe mich gefreut, den Christian dort oben zu treffen. [:)]


    (==&gt;)Pana:
    Muss es nicht, kann es aber trotzdem mal werden,
    ich hätte nichts dagegen einzuwenden [:p]

  • Hallo Gerd,


    Dein Bericht weckt Erinnerungen! Dir geht es wie mir, sicher werde ich nicht das letzte mal dort gewesen sein! Toll, was Ihr in Eurer einzigen Nacht auf dem Roque alles reingezogen habt! Leider habe ich bis jetzt keines der Großteleskope von innen gesehen, der Himmel war mir wichtiger. War sicher irgendwie ein Fehler, wenn ich dein Bild inside sehe! Beeindruckend dein Bild von dem Riesenteil! Und wie Du auch schreibst, die Insel ist immer einen Besuch wert, auch wandertechnisch absolut einmalig, egal ob die Caldera wie z.B. auch der Weg vom El Pilar zum San Antonio!


    Jetzt biste auch von der "Grünen Insel" angefixt[:D], vielleicht kann man sich auch dort mal treffen[:p]! ...oder zwischenzeitlich auf heimischen Territorium!


    Bis dahin Gruß und CS!


    Volker


    P.S.: Wart Ihr von Puerto Naos aus wenigstens einmal in El Remo? Wenn nicht, habt Ihr, zumindest kulinarisch[:p][:p] was verpasst! Und des nachts vom oberhalb des Ortes gelegenen (Teide)Eies, eines Lavarollbrockens (ich weiß, daß der Teide auf der Nachbarinsel ist, das Teil ist aber genauso entstanden) hättet ihr mal sehen können, was dort noch auf Meereshöhe abgeht, bei niiiiiie mehr Lichtverschmutzung[8D] in Richtung Süd!

  • Hallo Gerd,
    habe Deinen Bericht soeben verschlungen, super!
    Allein die Beobachtungsliste[:p][:p][:p]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Braun schimmerten in luftiger Höhe von unten betrachtet die Zerodurplatten der Spiegelsegmente.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> 6 Mann - 6 Ecken und dann eins davon AUSLEIHEN, für ein paar Euro in der Kaffeekasse geht da sicher was![:D]


    cs Kai

  • Hallo Gerd,


    einfach nur phantastisch, Dein Bericht!
    Wir haben uns lange überlegt, wohin man mal reisen könnte, ohne gleich wieder in Namibia zu landen. Dein Reisebericht hat unser Ziel nun noch einmal aufgezeigt.
    Wir werden mal dorthin fliegen.


    Wie sieht es mit Wanderungen aus? Gibt es ausgeschilderte Bergwanderwege und Karten vor Ort, oder sollte man sich schon hier danach umschauen?


    Beste Grüße
    Winfried

  • Hallo Gerd,


    einfach grandios Dein Bericht. Die Teilnehmer kenne ich ja von der Sofi-Reise nach China in 2009 - eine super kleine kundige Truppe. Chapeau.


    CS Paul

  • Hi Gerd,


    wow, toller Bericht, danke fürs Mitnehmen zurück auf die Insel, da kommen doch gleich Erinnerungen auf [:)]


    Der Astroplatz kommt mir bekannt vor, den hatten wir damals auch erkundet. Leider hätte weder unser kleinstes Teleskop (12") noch der dicke Obsession (20") Platz gehabt. Außerdem zogen immer wieder Nebelschwaden rein, der Platz liegt einfach noch zu tief und zu weit im Osten.


    Da oben geht dann ganz schön die Post ab, wenn der Wind mal richtig losgeht, was? [:D] Der war bei uns ja teils auch so heftig, dass wir Angst um den Obsession hatten. Den schmeißt normal nichts um. Wie viel Grad hattet ihr da oben?


    Das ihr die Observatorien besichtigen durftet ist eine klasse Sache. Mensch, endlich mal Teleskope für Männer [:D] Ich hätte aber ähnlich wie Kai auch versucht Spiegelsegmente mitgehen zu lassen. Der Plan wäre jeweils ein Segment unauffällig in eine Jackentasche zu packen [:o)]


    Viele Grüße, uwe

  • Ich danke Euch Allen für Eure zahlreichen netten Antworten[:)]
    (==&gt;) Volker:
    El Remo, Du meinst die erste Fischbude, war einfach nicht in unser Programm einzusortieren,
    mein Sitznachbar auf dem Hinflug hat es mir empfohlen.
    Ausserdem sollte ich mich kulinarisch etwas mässigen [:o)]
    Es waren während der Zeit unseres Aufenhalts warscheinlich
    alle Beobachtungsmöglichkeiten unter 2000m nicht geeignet.
    Wir sind bei 1400m Höhe gescheitert,
    deshalb wären Versuche an noch tieferen Orten nicht gewinnbringend gewesen.
    Ich bin mit dem Gesehen zufrieden[;)]
    Und würd mich auch freuen, Dir irgendwo auf dieser blauen Kugel mal wieder die Flosse schütteln zu dürfen[:D]



    (==&gt;)Kai:
    wenn es so einfach wäre, hätt ich glatt so ein Segment mir ausgeliehen,
    für 30 Jahre oder so?
    Ich hätte dem Sternwartenpersonal dafür schon gerne ein paar Kilo Hochland Colanca spendiert
    Aber an deem Handgepäck wäre ich gescheitert,
    die Fluggesellschaften sind da einfach zu genau, was Gewichte und Abmasse angeht.[:o)][:o)][:o)]


    (==&gt;)Winfried:[:D]
    Auf La Palma kannst Du Deine Lowas oder Meindls herrlich verschleissen.
    Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Info bekommst Du hier zu Lande, und auch vor Ort.


    (==&gt;)Paul:
    Es war mal wieder, wie Du es mit uns zusammen kennengelernt hast, eine schöner Aufenthalt in der Ferne.[:D]


    (==&gt;)Michael:
    Ein Aufenthalt dort, ob nur Astro oder Vielseitig, ist eine Reise wert![:)]


    (==&gt;)Uwe:
    Wir sind, wie Du uns kennengelernt hast nicht unbedingt die Hardcoreleute,
    sonden eher die lockeren Genießer.
    Unser Kleinkram passte noch in die Gasse rein und der Himmel war sauber.
    Das wird das nächste Mal nicht mehr der Fall sein.
    Kann aber schon einschätzen wo ich mich aufstellen werde.
    Wenn es nicht bläst, ganz oben[:D]
    Zappelig mit Böhen wurde es erst um 2 Uhr, da ging dann aber die Post ab,
    das Auto hat es ganz gut verschüttelt.
    Wir hatten gut +10° aber auch da kühlt man wenn nicht 100% winddicht gekleidet aus.
    Das war aber nicht mein primäres Problem, sondern die Zeit auf den Beinen.
    Als alter Nachtschichter weiss ich:
    Wenn Du nicht vorher ein bischen Bubu gemacht hast,
    kommt das 11Uhr Loch heftig kurz nach 3 Uhr am Morgen.[xx(]

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für den schönen Bericht, da fühlt man sich schlagartig wieder auf die Insel zurückversetzt!


    Das ist schon ein heftiger Anfahrtsweg von Puerto Naos zum Roque hoch... Da hab ich Puntagorda im Nordwesten der Insel vorgezogen; von dort war ich in 40 Minuten oben und, was noch viel wichtiger ist, auch wieder unten!


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Gerd,
    mensch, was soll ich da noch sagen. Einfach ein toller Bericht. Superschöne Bilder von der Insel. Um eure Nacht auf dem Roque beneide ich euch. Wie muss das bloß sein unter so einem Himmel zu beobachten. Michas Bilder sprechen ja für sich. Wie lang hat er denn da belichtet?
    Freue mich schon darauf euch beim nächsten Stammtisch mit Fragen zu löchern[:D]
    Grüße, Matze

  • Hallo Christian,


    wie Du sagst: Rauf auf den Berg ist kein Problem,
    aber übernächtigt wieder runter!
    Auf unserem "Balkon" hatten wir bis um kurz vor 2Uhr sehr gemütlich bei gutem Windschutz.
    Bei unserem nächsten Aufenthalt muss ich auch mal die anderen Beobachtungsplätze testen.


    (==&gt;) Matze,
    ich bin vielleicht beim nächtsten Stammtisch nochmals verreist.
    Aber es sind noch 2 La Palmareisende in unseren Reihen.
    Und am 16.7.ist unser Grillfest, da sind wir wieder im Lande[:)]
    (PS: Spieglein ist da)


    (==&gt;)Ralf,
    Danke für die nette Antwort!

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