Pech und Backpapier

  • So noch eine kurze Frage . Bevor ich mir hier alles versaue , hat schon mal jemand probiert Backpapier als Trennmittel zwischen Spiegel und Pech ? Ich meine beim Tool anfertigen damit das Pech nicht am Spiegel klebt

  • Hi mesiahs,


    davon würde ich intuitiv abraten, es erscheint mir wesentlich zu dick. Ich bestreiche den Spiegel mit einer Politur/Wassermischung. Klappt immer bestens, habe damit nie Probleme gehabt.

  • Moin mesiahs,


    als Trennmittel zum Vorformen der Pechschale nimmt man Wasser mit Netzmittel (Pril), danach Poliermittel.


    Auf Polierschalen gehört danach nie mehr etwas anderes, als Wasser & Poliermittel.

  • So bevor noch mehr das mit dem Poliermittel schreiben . Ich habe es bis jetzt immer mit Poliermittel gemacht, ich dachte nur man könnte es auch mal anders versuchen .

  • Ahoi mesiahs, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So bevor noch mehr das mit dem Poliermittel schreiben . Ich habe es bis jetzt immer mit Poliermittel gemacht, ich dachte nur man könnte es auch mal anders versuchen .<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">[:D][:D][:D]


    Das ist gewiss löblich, aber dem Pech und dem Glas bekommt Poliermittel nun mal am besten [8D]


    Achte bitte auch bei der Lagerung der Polierschale darauf, dass NICHTS auf der Pechoberfläche herumliegt.


    Vor dem Weiterpolieren dann einfach die Polierschale etwas länger mit warmem Wasser abspülen, leicht abbürsten und weiter gehts mit dem Polieren (ggf. in den ersten Minuten das Poliermittel etwas weniger stark verdünnen).


    Viele Gruesse

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mesiahs</i>
    <br />So noch eine kurze Frage . Bevor ich mir hier alles versaue , hat schon mal jemand probiert Backpapier als Trennmittel zwischen Spiegel und Pech ? Ich meine beim Tool anfertigen damit das Pech nicht am Spiegel klebt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Ich habs schon mit Backpapier versucht: es geht. Ein Tropfen Öl auf den Spiegel (kein Wasser weil das verdampft!) dann das Backpapier draufstreichen. Das Pech drauf gießen. Nicht zu heißes Pech, es soll etwa so wie dickflüssiger Honig sein. Das Pech gießt du etwa in 1/2 Spiegelgröße. Dann kannst du die Schleifschale vorsichtig drauflegen.
    Ich hatte nicht so großen Erfolg damit, meine Pechhaut wurde zu dünn.
    Grüße Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marty</i>
    [br
    Ich hatte nicht so großen Erfolg damit, meine Pechhaut wurde zu dünn.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also hast Du Pech gehabt? [:D]


    Ciao,
    Martin

  • hi mesiahs,


    geht prima, auch ohne irgend ein öl. klebt nur ein wenig am pech fest lässt sich dann aber durch anfeuchten mit wasser ganz locker abziehen.
    wellt allerdings ein wenig, verschwindet aber grossteils beim warm/kaltpressen wieder.


    grüsse robert

  • Moin,


    sollen es Spiegel oder Plätzchen werden?


    Auf Polierschalen gehört nie etwas anderes, als Wasser & Poliermittel.


    Ich wiederhole mich, weil hier viele Einsteiger mitlesen die man vor derartigen Experimenten bewahren sollte. Mein Lehrmeister bei Zeiss hätt mir gleich was hinter die Ohren gegeben, wenn ich irgendwelche seltsamen Öle, Matten, Papier oder sonstwas auf die Polierschale gelegt, gepresst oder sonstwie getan hätte.


    Ihr verderbt Euch die Oberfläche der Polierschale, die feine Kruste, die das Poliermittel auf der Schale bildet, ist (insbesondere bei der Endpolitur) sehr wichtig für eine glatte und gleichmäßige Oberfläche der Optik.


    Viele Gruesse

  • Hallo Robert,


    wie sieht die Oberfläche des Pechs aus? Irgendwelche Rückstände
    von dem Wachs (oder was das für ein Zeugs ist auf diesem Papier)?


    Übrigens habe ich später beim Pressen und Lagern immer ein Stück
    Gaze (von einem alten Mosquitonetz) zwischen Tool und Spiegel liegen.
    Das verhindert zuverlässig das Zusammenkleben und drückt zusätzlich
    noch Microfacetten in die Pechhaut.


    Ciao, Heiner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Matthias: Ich gebs auf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Raphael: Hab ich schon lange<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    [:D]


    Naja, es ist so, dass es schlimmeres gibt. Aber ob das direkt förderlich ist!? Also gelernt und praktiziert hab ich nur Poliermittel und Wasser aufm Pech - sonst nix. Allerdings ist es in mehreren Bereichen so, dass die ATM-Leuz was anders machen als ich das lernte. Trotzdem kommen gute Spiegel bei raus.


    Also: Ich würds lassen, aber wers nicht lassen kann ... bitte

  • Ja, geht mir genauso, wie Raphael.


    In der Ausbildung und in der Berufspraxis gingen wir mit Polierschalen und Optiken doch etwas anders um.


    Sehr gute Informationen finden sich z.B.:



    Besonders Teil 1 und 3 sind empfehlenswert. Die Bücher gibt es leider nicht mehr im Handel. Aber ggf. findet man sie im Internet ja antiquarisch.

  • Hallo Matthias und Raphael,


    habe eben sicherheitshalber noch mal nachgesehen. Bisher dachte ich nämlich, dass
    es alle so machen wie ich :) Eigentlich glaubte ich auch, dass schon etwas darüber
    in den alten ATM-Bänden steht, finde ich im Moment aber leider nicht. Zumindest
    seit Anfang der 70er ist es in der amerikanischen ATM-Gemeinde gängige Praxis (z.B.
    Thompson, Making Your Own Telescope, 1973, Seite 70). Siehe z.B. auch Google:
    http://www.google.com/search?h…o.faceting&btnG=Suche&lr=


    Ich selbst habe einige Versuche dazu gemacht und kann nur sagen, dass ich nie mehr
    ohne Facetten polieren werde. Der Unterschied ist _sehr_ deutlich. Bei schlecht
    passender Pechhaut kann man schon nach einer Polierrunde sehen, wo die Facetten
    mehr zugedrückt sind und wo nicht.
    Bei meiner Gaze handelt es sich übrigens nicht um irgendein Baumwoll-Netz, sondern
    um ein altes Plastiknetz für den Tropeneinsatz. Ich kann mir kaum vorstellen, dass
    da noch viel raus diffundiert :)


    Ciao, Heiner

  • Ahoi Heiner,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">seit Anfang der 70er ist es in der amerikanischen ATM-Gemeinde gängige Praxis (z.B.
    Thompson, Making Your Own Telescope, 1973, Seite 70). Siehe z.B. auch Google:
    http://www.google.com/search?h…o.faceting&btnG=Suche&lr=<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">danke für die Quellenangaben, hab mich schon gewundert, wer eigentlich die Idee lieferte [:D]


    Ich muss gestehen, dass ich wenig in ATM-Büchern gelesen habe. Immerhin produzierten wir ja schon seit 1846 recht gute Optiken und lieferten nach 1945 mit der Demontage und dem Abtransport von Technik und Personal etliche Grundlagen der Optikfertigung in Übersee [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Unterschied ist _sehr_ deutlich. Bei schlecht
    passender Pechhaut kann man schon nach einer Polierrunde sehen, wo die Facetten
    mehr zugedrückt sind und wo nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mag sein. In der Astrofertigung bei Zeiss reichte nach Pausen im Polierprozess (die infolge auwendiger Prüfungen Tage andauern konnten) immer das leichte Abspülen der Polierschale mit warmem Wasser. Das beschädigt die Polierschale nicht.


    Nun - letztendlich <b>zählt das Ergebnis </b>und es mag ebenso sein, dass bei anderen Pechsorten, Poliermitteln und Arbeitstemperaturen eben auch andere Technologien zum Erfolg führen.


    polierrote Gruesse

  • Hallo Matthias und alle anderen,


    die Lehrbuchreihe:


    Feinoptiker 1,2,3 und 4


    ist für die Lehrlingsausbildung schon etwas veraltet und erscheint jetzt neu. Der erste Teil "Prüftechnik in der Optikfertigung", bei dem es um die verschiedenen Prüfmethoden bei der Optikfertigung geht, ist schon erschienen. Hier ist auch der Foucaulttest mit ca. 9 Seiten beschrieben. Allerdings haben sich da noch ein paar Druckfehler eingeschlichen, die in der nächsten Auflage beseitigt sind.
    Der 2. Teil, bei dem es um die Herstellungstechnologien wie z.B. Polierregeln usw. geht, ist noch in Arbeit, müsste aber bald fertig sein.
    Für eine Microfassetiereung, die die Poliergeschwindigkeit sehr erhöht, ohne die Oberfläche zu sehr aufzurauhen, ritze ich die gesammte Pechoberfläche mit einem Messer gleichmäßig ein. Für eine ganz saubere Oberfläche arbeite ich aber dann mit einer nur grob strukturierten Polierschale aus nicht zu hartem Pech.


    MfG Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Matthias</i>
    <br />Moin,


    Mein Lehrmeister bei Zeiss hätt mir gleich was hinter die Ohren gegeben, wenn ich irgendwelche seltsamen Öle, Matten, Papier oder sonstwas auf die Polierschale gelegt, gepresst oder sonstwie getan hätte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo,
    Ja da hätte er auch recht gehabt. Ich hab schließlich geschrieben, daß der Tropfen Öl auf den Spiegel, darauf das Backpapier, darauf das Pech und darauf die Schleifschale kommt. Genau in dieser Reihenfolge. Das Pech kommt mit dem Öl nicht in Berührung, das Öl geht auch nicht durch das Backpapier durch. Also Anfänger: keine Angst!
    Grüße Martin

  • hallo heiner,


    das ganze gibt eine leicht wellige oberfläche (da das backpapier sich leicht zu wellen anfängt).
    das backpapier fühlt sich von hand irgendwie teflonartig an.
    mit den fingern ist keinerlei fett oder sonstiges auf dem backpapier zu spüren.
    wer ganz auf nummer sicher gehen will kann ja die oberste pechhaut schicht nach der backpapier aktion mit einer drahtbürste abschrubben (möglichst unter wasser wegen der sauerei).


    marty(==&gt;) das mit dem oel auf den spiegel dient wohl dazu das backpapier möglichst eben an den spiegel zu "kleben" oder ? wird dann möglicherweise nicht wellig oder ?



    die profi feinoptiker mögen nachsicht mit uns haben.


    grüsse robert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: lupos</i>
    <br />
    marty(==&gt;) das mit dem oel auf den spiegel dient wohl dazu das backpapier möglichst eben an den spiegel zu "kleben" oder ? wird dann möglicherweise nicht wellig oder ?



    die profi feinoptiker mögen nachsicht mit uns haben.


    grüsse robert


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau, Das Backpapier liegt dann gut am Spiegel an. Das ganze wird aber auch recht heiß, weil das Öl natürlich nicht in dem Maße kühlt wie es Wasser oder Poliermittelsuspension macht. Wenn man schlechtes Glas hat wie zum Beispiel Fensterglas, dann könnte ich mir vorstellen, daß das springen könnte. Bei einem Fluorid würde ich davor warnen! Ich mache meine Pechhäute bis zu 30 cm Durchmesser mit einer Gießmatte aus Silikon, damit habe ich am wenigsten Probleme und Sauerei.
    Feinoptiker haben auch ihre eigenen Traditionen. Die sind sicher gerechtfertigt. Warum etwas ändern wenn es so funktioniert. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß da neue sinnvolle Verfahrensweisen völlig abgelehnt werden.
    Grüße Martin

  • Hallo Robert.


    Zitat:
    das mit dem oel auf den spiegel dient wohl dazu das backpapier möglichst eben an den spiegel zu "kleben" oder ? wird dann möglicherweise nicht wellig oder ?
    --------------------------------------------------------------


    Da dürftest du recht haben.
    Nur wir in der Fertigung sorgen tunlichst das Öl nicht zum Pech kommt.
    es macht das Pech weich und dann poliert es ungleich stark.
    Dazu gibt es dann recht klebrige Finger was dann sehr unangenehm ist.
    Ich wasche meine Hände immer vor dem Polierschale machen das sie auch von ihren eigenen Fett frei sind und dann bleiben sie auch immer sauber.
    Als Haftmittel für das Papier am Spiegel würde ich viel lieber Schmierseife verwenden.
    Sie haftet genau so gut, ist gefahrlos und lässt sich viel besser reinigen.
    Ich kann auch wie Raphael und Mathias, nicht verstehen, wie die Leute auf die Idee kommen
    Öl zu verwenden.
    Sie müssen doch bemerken das dann alles klebrig wird und unangenehm ist.
    Auch wenn es in amerikanischen ATM-Gemeinden gängige Praxis zu sein scheint,
    frage ich mich manchmal. Wer letztendlich der Schlauere ist.
    Es ist nicht immer so das was aus Amerika kommt, das Neueste und Beste ist.


    Viele nachsichtige Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,


    &gt; Sie müssen doch bemerken das dann alles klebrig wird und unangenehm ist.
    &gt; Auch wenn es in amerikanischen ATM-Gemeinden gängige Praxis zu sein scheint,
    &gt; frage ich mich manchmal. Wer letztendlich der Schlauere ist.
    &gt; Es ist nicht immer so das was aus Amerika kommt, das Neueste und Beste ist.


    die Amis kippen Öl auf ihre Pechhäute?
    Wieso machen die das?
    Woher hast Du die Info?


    Sorry, konnte nicht wiederstehen ;)
    Ciao, Heiner

  • ...weiterhin habe ich einst per Bild und Text dokumentiert, was passiert, wenn Öl an das Pech kommt. Es verändert sich zu einer braunen, klebrigen Masse, die gesamte Pechhaut ist im Eimer, die Sauerei ist groß, ebenso der Auwfand diese zu beseitigen.


    Daher auch meine Empfehlung: Öl besser nicht einsetzen, das Risiko ist groß.

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