Laser-Pointer

  • Hallo, miteinander, und schönen Feiertag! [:)]
    Es gab mal eine Anzeige, in der wurde ein (ich glaube grüner) Laser vorgestellt, mit dem man einen hellen Strahl an den Himmel setzen kann. So viel ich weiß, befestigt man diesen Laser am Teleskop wie einen Sucher, und dann kann man einfach den Strahl an die Stelle halten, wo man beobachten will. Man ist dann schon so mehr oder weniger da, wo man z. B. ein lichtschwaches Objekt vermutet. Wer kann mir sagen, auf welche Weise ich an so einen Laser drankommen kann?
    Ich bin da für jede Antwort dankbar.
    Schöne Grüße aus Dortmund,
    Wally

  • Hallo,


    keine Ahnung. Ich find die Dinger sch**sse, und freue mich immer, wenn mir einer mit so einem Teil durch mein Foto fingert. Nimm lieber einen guten Leuchtpunktsucher, Telrad oder sowas. Ich finde die praktischer, Du störst damit keine anderen Spechtler, und es besteht kaum die Gefahr, jemandem ein Auge auszubrennen.


    cu - Arndt

  • Hi Wally,


    ich finde die Dinger genial, aber nur als Himmelsführer, nicht als Sucher! Da würde ich auch dringend abraten. Es herrschen sehr große Kontroversen darüber, denn eines der Hauptprobleme, neben der Gefährlichkeit fürs Auge, ist der Einsatz mit anderen die auch beobachten. Da zieht man sich dann zu recht den Ärger anderer Beobachter zu.


    Ich besitze so ein Ding, und nach meinen Erfahrungen und meinem Verständnis gibt es nur ein vernünftiges Einsatzgebiet: eine Himmelsführung für Kinder, Neulinge, Gruppen usw.. Und das auch nur in einer verantwortungsbewussten Hand, und nicht wenn parallel beobachtet oder fotografiert wird.


    Wie Arndt schon schreibt (auch wenn er den Laser höchst subjektiv und undifferenziert abtut): Telrad (habe ich), Leuchtpunktsucher (hatte ich mal, ist auch klasse) sind 10mal besser, billiger in der Anschaffung (Grüner Laser ab 110.- Euro!), sind ungefährlich und ärgern wirklich niemanden.

  • Hallo,


    Fuer Oeffentlichkeitsarbeit sind die Dinger OK. Wenn man einer Gruppe Laien z.B. Sternbilder erklaeren will. Im Dunkeln sieht sonst eh niemand, wenn man mit dem Finger auf irgendwas zeigt und jemand der nicht dirkt nebem dem Fuehrungshabenden steht hat durch die Perspektive sowieso keine Chance auf den richtigen Fleck zu schauen. Als 'Sucher' fuer echte Beobachtungssessions mit anderen Beobachtern in der naehe wuerde ich deutlich abraten.
    Ich habe so ein Ding gekauft bei:
    http://www.z-bolt.com/
    Die haben auch aufgebohrte Teile mit extram Power fuer Astrofuehrungen:
    http://www.z-bolt.com/generic33.html
    https://secure1.nexternal.com/…oducts%2Easp&CategoryID=8


    Clear Skies,


    Gert

  • Hi Wally,


    Ich glaube, Du hast da einfach zwei Sachen verwechselst. Was Du meinst sind Leuchtpunktsucher. Dabei wird ein roter Punkt (Leuchtpunktsucher) bzw. Kreise (Telrad, Rigel) auf eine Scheibe oder eine Meniskuslinse projeziert. Durch diese Scheibe siehst Du den Himmel und, davor, den Leuchtpunkt. Wichtig: der schwache Leuchtpunkt wird dabei aber nicht in den Himmel projeziert (wie bei den grünen Hochleistungs-Himmelszeigern) sondern eben nur auf eine Glasfläche.


    Meiner Meinung nach die intelligenteste astronomische Idee seit Erfindung des Dobsons [:D]. Da es inzwischen einige verschiedene Typen gibt und ich auch schon mit den meisten beobachtet habe: Mein persönlicher Tip ist der Skysurfer III von Baader (gibts bei jedem Astrohändler und bei Baader, dort für 38 Euro).


    Grüße
    Reiner

  • Hi, also einerseits finde ich die grünen Laserpointer zum Zeigen von Sternbildern am Himmel echt gut, andererseits finde ich es etwas bedenklich diese Laserpointer so ohne weiteres an jeden zu verkaufen. Die neuen grünen Laser sind immerhin Klasse 3a Laser mit eine Leistung von 5(!)mW. Offiziell sind diese cw-Laser nur für wissenschaftliche Zwecke gedacht und öffentlich ist nur Klasse 1-2 erlaubt. Für die Klasse 3a muss man eigentlich mit den Laserschutzbestimmungen vertraut sein.


    Ich will die Pointer jetzt nicht schlecht machen, denn das sind sie auf keinen Fall, ich möchte nur darauf hinweisen, dass schon ein kurzer Blick in den Strahl zu irreparablen Netzhautschäden führt.


    Aber da wir Spechtler ja alle verantwortungsvoll mit allen Geräten umgehen mache ich mir hier keine Sorgen, sollte nur zur Info dienen.


    Lorenz.

  • Hallo,
    ob es sinnvoll ist, einen Laserpointer als Sucher-Ersatz weiss ich nicht.
    Für die die sowas verwenden ein Segen, für alle anderen ein Fluch...


    Nur eine Sache was die Gefahr betrifft die von solchen Teilen ausgeht:
    5mW Laser (egal welche Farbe sie haben) sind längst nicht so gefährlich wie die meisten glauben.
    Es stimmt daß die Leistung ausreicht um die Netzhaut zu schädigen,
    aber dazu muss der Strahl eine gewisse Zeit lang einen Punkt auf der Netzhaut treffen.


    Bei derartig kleinen Leistungen schützt der Lidschlussreflex noch ausreichend.
    und praktischerweise erscheint ein grüner Laser ja auch sehr viel heller als ein roter...
    d.h. man wird sich sehr viel schneller davon abwenden.
    (Laser deren Wellenlänge im IR Bereich liegt, sind viel gefährlicher. Da merkt man nichtmal daß einem was ins Auge leuchtet)



    Grüße,
    Felix

  • Hallo Felix und alle anderen


    Es ist zwar richtig, dass die Gefährlichkeit eines Lasers von der Wellenlänge fast unabhängig ist und somit ein 5mW blauer Laser fast genauso gefährlich ist wie ein Grüner oder Roter, aber dass der Lidschutzreflex ausreichen würde ist ein Märchen - vor allem wenn man bedenkt, dass man wärend astronomischen Beobachtungen die Pupille voll geöffnet hat und meist schon etwas müde ist, was auch nicht gerade die Reaktionsfähigkeit steigert. Es wird sogar diskutiert, ob der sog Lidschutzreflex irgendeinen Schutz bietet. Eine interessante Diskussion zu 5mW Lasern findet man auf einem Laser-Forum unter "Lasersicherheit" : http://www.laserfreak.org/forum/viewtopic.php?t=29119 Besonders zu beachten sind die Beiträge von Ekkard, einem erfahrenen TüV-Prüfer für Laseranlagen.


    Laseranlagen über 5mW müssen grundsätzlich vom TüV abgenommen werden, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das Auge große Unterschiede zwischen 4,9 und 5,0 mW macht. Allerdings glaub ich nicht, dass ein Dobson-Montiertes Teleskop eine entsprchende Prüfung bestehen würde ;)


    Viele Grüße
    Raphael

  • Was ich noch vergessen hab:


    An Lasern sollte nicht gebastelt werden - vor allem nicht an den Grünen. Wenn man da was falsch zusammen baut kann Infrarotstrahlung bis zu mehreren 100 mW austreten - da wird's dann richtig gefährlich!


    Grüße
    Raphael

  • Hallo Raphael,


    ok daran daß die Reaktionszeit höher ist hatte ich nicht gedacht, da steigt die Gefahr natürlich.
    Aber wie gesagt, der Laser muss für eine bestimmte Zeit ein und dieselbe Stelle auf der Netzhaut treffen.
    (wie lange weiss ich nicht genau)
    Es wird also nichts passieren, wenn man nur zufällig kurz davon getroffen wird.
    Dass man wirklich direkt in den Strahl schaut, und das auch noch lange genug um die Netzhaut zu schädigen, wird i.d.R. vermutlich nicht vorkommen.
    (da man den Strahl gut sehen kann, wird man nicht einfach rein schauen und wenn irgendein Idiot mit so einem Teil in der Gegend rumfuchtelt wird man auch nur sehr kurz getroffen)



    (==>)basteln
    hab ich auch gerade gesehen...
    Leute, <b>kauft euch niemals einen manipulierten Laserpointer!</b>
    Was die da machen ist Wahnsinn.


    zum einen verkürzen sie die Lebensdauer, dadurch daß sie die IR Laserdiode außerhalb der Spezifikation betreiben, aber das ist ja noch das geringste Problem.


    Da ist natürlich noch die von Raphael angesprochene IR-Strahlung...
    Jeder DPSS Laser besteht im wesentlichen aus einer Pumpdiode, zwei Kristallen und einem IR-Filter.
    Diese Bauteile sind sorgfältig aufeinander abgestimmt.
    Die Kristalle sind für eine bestimmte Leistung ausgelegt, und der IR-Filter ebenfalls.


    Wenigstens sind die schlau genug, den IR-Filter gegen einen besseren zu ersetzen,
    aber trotzdem würde ich mich darauf nie verlassen.






    Ab einer bestimmten Wellenlänge dringt Infrarot Strahlung nicht mehr in das Auge ein,
    kann also die Netzhaut nicht beschädigen...
    Dummerweise liegen die Pumpdioden aber etwas unter dieser Wellenlänge,
    der Strahl ist also nicht nur unsichtbar, er kommt auch noch problemlos bis zur Netzhaut.
    Und da kann er verheerende Schäden anrichten (die Leistung ist so hoch, da hilft nurnoch eine entsprechede Schutzbrille)



    Deshalb sollte auch Niemand auf die extrem bescheuerte Idee kommen, so ein Teil zu öffnen.
    (und daß man einen geöffneten Laserpointer niemals einschalten darf versteht sich ja wohl von selbst)



    Grüße,
    Felix

  • Nabend.


    Also, selbst ein kurzer Blick in den Strahl, gerade in der Dunkeladaption des Auges, kann zu Schäden auf der Netzhaut führen, denn das kohärente Licht des Lasers kann von einer Linse nahezu in einen Punkt fokussiert werden. Im Auge ist die Abbildung eines Laserstrahls auf der Netzhaut gerademal ein Punkt mit ca. 4µm Durchmesser (zum Vergleich: Die Sonne wird auf einen 20µm großen Fleck abgebildet). Nun ist für die Schädigung die Bestrahlungsstärke aussschlaggebend (in W/m²), wobei sich bei das bei der Sonne etwa einen Wert von 100000 W/m² ergibt. Berechnet man die Stärke für einen Laser mit 5 mW Leistung, erhält man etwa 398000000 W/m², das entspricht fast der 4000fachen Bestrahlungsstärke der Sonne auf der Netzhaut.


    Gute Nacht.


    Lorenz.

  • Hallo Lorenz,


    das ist schon richtig, allerdings wird der Strahl nur dann in einem so kleinen Punkt fokussiert, wenn man wirklich direkt rein schaut.
    Je flacher der Winkel ist in dem der Strahl das Auge trifft, desto grösser ist der Brennfleck auf der Netzhaut, und desto niedriger ist die Intensität.


    Dazu kommt noch, daß die Teile der Netzhaut die dann weggelasert werden nicht soo wichtig sind...
    i.d.R. wird man nichtmal merken, daß etwas passiert ist.
    Jedes Auge hat ja von Natur aus schon einen blinden Fleck, der vom Gehirn wegretuschiert wird
    und wenn noch einer dazu kommt bemerkt man es garnicht.
    (es sei denn der sitzt dummerweise exakt im Zentrum, das merkt man mit Sicherheit)


    Man wird also nicht sofort blind wenn man in einen Laserstrahl blickt, man wird zunächst keinen Unterschied feststellen.
    Ob das gut oder schlecht ist sei mal so in den Raum gestellt.





    Es wäre allerdings mal interessant zu erfahren, bei welcher Intensität und Dauer irreparable Schäden auftreten...



    Grüße, Felix

  • Hallo,


    klasse Idee. Laser Dir doch einmal ein bischen im Auge herum, kannst ja die "unwichtigen" Bereiche nehmen, und berichte nacher hier, wie es denn so war.


    Und wenn Du etwas Zeit über hast, laser einfach weiter - Du wirst sicher herausfinden, ab wann die Schäden irreparabel werden.


    "Man wird also nicht sofort blind" - sehr beruhigend. Mal ehrlich, damals im Fido hätte es für einen solchen Beitrag eine einmonatige Merkbefreiung gegeben.


    Kopfschüttel - Arndt

  • Hallo Kammrath


    Bitte sein lassen!
    Einen Laser egal welche Farbe als Sucher aufs Fernrohr montieren ist
    nackter Wahnsinn! Das Teleskop als Laserwaffe.


    Grüne Laser sind nichts anderes als kleine Handskybeamer und haben meiner Meinung nach in der Astronomie nix zu suchen.


    kauf dir lieber ein Telrad oder was Vergleichbares, das ist billiger.


    gruß Pit

  • Hi,


    jetzt werdet mal nicht zu polemisch. Dies ist schon die dritte Diskussion über grüne Laser, an der ich mich beteilige und ich beobachte interessanterweise immer denselben Effekt:


    - keine konstruktive Diskussion, sondern nur eine stetige, immer massivere Verhärtung der eigenen Standpunkte.


    Wenn ich mal eine Aufweichung versuchen darf: es geht hier nicht um erblinden oder nicht. Wer hier mitdiskutiert und meint, dass jemand der grüne Laser benutzt (ich beispielsweise) gelegentlich mal auf Augenhöhe durch die Menge damit streift, oder seinen Laserstrahl mal irgendjemand in die Hand drückt, am besten einem Kind, den kann ich nicht verstehen. Es wurde doch bereits gesagt, dass der Laser in verantwortungsvolle Hände gehört.


    Nur mal als Vergleich: vor 3 Tagen habe ich mit meinem 15" versucht die Sonne zu beobachten. Aus mangelnder Erfahrung war ich so unvorsichtig, dass die Sonne einmal seitlich einfiel. Nun passierte dies:
    [:0]


    Wenn so ein Strahl ins Auge geht...kann man sich ja wohl selber denken, was dann passiert. Über so eine unglückliche Konstellation (seitlicher Sonneneinfall) hatte ich einfach noch nicht nachgedacht.


    Damit will ich sagen, dass viele Dinge mit denen wir umgehen gefährlich sind, über manches sind wir uns nicht mal bewußt.


    Wenn jetzt beispielsweise mir jemand sagen würde, ich sollte nun in Zukunft keine Sonnenbeobachtungen mit meinen 15"er machen, weil unter ungünstigen Umständen vielleicht wieder eine neue, auf andere Weise gefährliche Situation eintritt oder sich eventuell, trotz meiner Erfahrung eine solche Situation wiederholt, ich würde ihn nicht ernst nehmen. Dann darf man auch kein Auto fahren (meine Fahrlehrerin vor 20 Jahren sagte immer: JEDER Autofahrer ist ein potentieller fahrlässiger Mörder!), keine Küchengeräte benutzen, usw..


    Bei grünem Laser die Erblindung zu diskutieren kommt mir vor bei Küchenmessern den Todesfall zu durchdenken. Klar sollten auch solche Aspekte überlegt werden, aber bitte nüchtern. Nicht so polemisch, nicht so zynisch, überhaupt nicht mit Stimmungstreibenden Beiträgen.


    Es ist zwar schwierig bei gegensätzlichen Standpunkten nüchtern zu bleiben, es ist aber gerade hier sehr wichtig!


    Unter diesen Vorraussetzungen mal eine Frage an die Laser-Gegner:


    Was ist schlecht, bzw. falsch daran, mit einem grünen Laser
    - zu zweit, allein auf weiter Flur, den Himmel zu begehen?
    - Interessierten eine Himmelsführung zu bieten?
    - bei Himmelsbeobachtungen den Eingeladenen die gerade beobachteten Flecken/Objekte am Himmel zu zeigen?


    ...wenn man aufpasst, dass sich keine anderen Beobachter in der Nähe befinden, bzw. wenn man sich mit solchen abspricht!


    Die aufgezählten Tätigkeiten habe ich schon alle selber durchgeführt. Ich erkenne keinen vernünftigen Grund bei anderen durch solche tolle Möglichkeiten nicht das Interesse an der Astronomie zu wecken!


    Übersehe ich etwas?

  • Hi Freunde,
    wer mit seinen und anderer Leute Augen "Russisch Roulette" spielen will, der nehme Laser, insbesondere aus Sicherheitsgründen nicht zugelassene und fuchtele damit in der Gegend herum. Ich versteh nicht wieso überhaupt Leute auf solche hirnrissige Ideen kommen. Dass man im Schadensfalle haftet, sollte jedem ins Bewußtsein gehämmert werden. Ich will auch gar nicht wissen, ob man bei einem Treffer sofort erblindet oder "nur" partielle Netzhautschäden erleidet oder ob dazu 1/1000s oder eine Sekunde Einwirkzeit erforderlich ist.
    Unbelehrbare mögen dazu in einem geschlossenen Raum ohne Zeugen Selbstversuche machen[V][V][V].


    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,


    schade ich habe gerade versucht den Sprengstoff aus der Diskussion zu nehmen...


    Das du bei jeder Autofahrt und bei jeder Strassenüberquerung und bei jeder Fortbewegung überhaupt russisches Roulette spielst scheint dir nicht bewusst zu sein.


    Ich hoffe Du versuchst NIE mit einem Truss-Design Sonnenbeobachtung.
    Ich hoffe Du nimmst NIE ein Messer ohne Überrutschschutz her? Küchenmesser schon gecheckt?
    Ich hoffe Du fährst NIE (aber wirklich nie!!!) über der Geschwindigkeitsbeschränkung? Ist nämlich auch nicht zugelassen!


    Und zu so einem Blödsinn wie mit den Selbstversuchen kann ich nur sagen:
    Ich hoffe Du schaust NIE in die Sonne.
    Ich hoffe Du trinkst NIE Benzin. Naja, so als unsinnigen Selbstversuch eben. Warum sollte auch jemand in einen grünen, roten oder sonst einen Laser schauen (unbelehrte Kinder mal ausgenommen).


    Bei soviel Unsachlichkeit und Emotionalität bleibt mir die Luft weg....


    Wer nicht will, dann kann man auch mit guten Willen nicht in die Diskussion bekommen, darum klinke ich mich hiermit aus. Schade...


    -klick-

  • Also... jetz muss ich meinen Senf doch auch mal dazugeben.


    (==&gt;)JoergB: Ich bin voll deiner Meinung.
    Den Anfang dieser Diskussion stellt eine einfache Frage dar, wo man solche Laser bekommt. Dass aber im Laufe aus so einer Diskussion immer sarkastische und teilweise angreifende Auseinandersetzungen werden müssen. Ich bin zwar noch nicht lange in diesem Forum mit dabei, aber so weit kenne ich mich aus.
    Dem Eröffner des Beitrags, Kammrath, wird mit den neuen Posts wohl kaum geholfen sein, da jeder seinen eigenen Standpunkt bis aufs Messer verfechtet. Es ist ja OK, dass einige mit Lasern nicht hantieren wollen, weil sie z.B. schlechte Erfahrungen gemacht haben. Und wenn einer von diesen grüne oder rote Laserpointer nicht weiterempfehlen kann, dann ist dies mit Sicherheit auch in einem neutralen Ton ausdrückbar. Denn diese Debatte erinnert mich an den ewigen Konflikt zwischen Vegetariern und Fleischessern: jedem ist es überlassen, was er isst. Aber viele Vegetarier greifen teilweise auch mit öffentlichen Kampagnen "Fleischesser" an, indem sie ins Gewissen reden. Das finde ich nicht gut. Die Vegetarier, die hier jetzt als Beispiel herhalten mussten, mögen mir verzeihen...


    Jedem ist selbst überlassen, wie er sein Teleskop ausrichtet. Natürlich ist bei dieser Methode besondere Vorsicht walten zu lassen, insbesondere wenn weitere Personen anwesend sind.
    Was Sternführungen angeht, ich selbst bin Mitglied einer mittelgrossen Sternwarte und führe ab und an einige Leute durch die Nacht. Die rumfuchtelnde Hand bringt nicht einmal am Tag etwas, die Maglite ist auch nicht gerade der Hit, so dass ich in nächster Zukunft mir wohl einen Laser zulegen werde und ihn mit der nötigen Vorsicht benutzen werde. Diese nötige Vorsicht ist Voraussetzung, dass man ihn nutzen darf. Das gilt, wie auch JoergB schon sagte für alle gefährlichen Dinge. Und Watte kann zum Beispiel ja auch schon gefährlich sein, zum Beispiel für ein kleines Kind, das daran rumlutscht.


    Grüsse


    Jens

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: arndt512</i>
    <br />Hallo,


    klasse Idee. Laser Dir doch einmal ein bischen im Auge herum, kannst ja die "unwichtigen" Bereiche nehmen, und berichte nacher hier, wie es denn so war.


    Und wenn Du etwas Zeit über hast, laser einfach weiter - Du wirst sicher herausfinden, ab wann die Schäden irreparabel werden.


    "Man wird also nicht sofort blind" - sehr beruhigend. Mal ehrlich, damals im Fido hätte es für einen solchen Beitrag eine einmonatige Merkbefreiung gegeben.


    Kopfschüttel - Arndt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich hatte eigentlich gedacht es sei eindeutig, wie mein Beitrag gemeint war
    Ich wollte nur darstellen welche Schäden konkret auftreten könnten,
    und daß man eben nicht sofort blind wird wenn man in den Strahl blickt.
    (denn das denken fast alle)


    Ich bestreite <b>nicht</b>, daß Laser gefährlich sein können.
    Ich behaupte auch <b>nicht</b>, daß die Möglichen Schäden "harmlos" sind.



    Wäre das eine Diskussion über die chinesische Mauer hätte ich halt gepostet, daß sie nicht vom Weltall aus sichtbar ist.
    (ok, in diesem Forum wohl nicht, denn das ist wieder etwas was alle hier wissen sollten)


    Es gibt eben auch falsche Allgemeinbildung und da wollte ich, im Hinblick auf die Gefährlichkeit von Lasern, ein bischen Licht ins Dunkel bringen, weiter nichts.


    In diesem Sinne:
    ihr braucht nicht gleich mit Sarkasmus um euch schlagen, so war's doch garnicht gemeint [;)]



    Grüße,
    Felix

  • Hallo zusammen!


    Eigentlich wollte ich mich aus dieser heftigen Diskussion
    heraushalten, doch denke ich, man sollte hier ein paar
    Punkte klarstellen:


    Natürlich besitzen Laser gewisse Gefahren. Auch Laser
    mit relativ geringer Leistung können ggf. Schäden verursachen.


    Bislang ging man zwar davon aus, dass der Lidschlussreflex
    bei schwächeren Lasern einen ausreichenden Schutz bieten
    würde und hat insofern in diesbezüglichen
    Vorschriften Grenzwerte festgelegt, für die man bei einem
    Blick in den Laserstrahl keine Schäden befürchtete.
    Das führte dann zur 5 mW-Grenze im Sichtbaren und der 1 mW
    Grenze für Laserpointer für Vorträge, da die Gefahr besteht, dass
    der Vortragende den Zuhörern mit dem Laserpointer ins
    Gesicht leuchten könnte (dieser Wert wird übrigens vielfach nicht
    eingehalten).


    Jetzt behauptet eine Untersuchung der FH Köln, dass dies
    so generell nicht anwendbar ist, da der Liedschlussreflex
    möglicherweise bei vielen Personen nicht auftritt
    und keinen ausreichenden Schutz in obigem Sinn bietet.
    Diese Untersuchung wird momentan in der Fachwelt diskutiert.


    Generell ist es keine Überraschung, dass ggf. der Lidschlussreflex
    nicht immer ausreichen wird, Schäden zu verhindern.


    Es ist daher wichtig, dass man mit Lasern sachgerecht umgeht
    und unnötige Expositionen vermeidet.


    Unter dieser Voraussetzung ist ein Laser aber genausowenig
    gefährlich wie andere Hilfsmittel.


    Mit einem Teppichmesser wird man beim Basteln auch vorsichtig
    umgehen und nicht wild herumspielen und so sollte es auch
    bei einem Laser sein.


    Nun zu den grünen Lasern (DPSS-Laser), die immer wieder für gefährlicher gehalten werden:


    Das Streulicht grüner Laser ist aus zwei Gründen wesentlich
    stärker zu erkennen als das roter Laser: 1. wird grünes
    Licht bei Rayleigh-Streuung viel stärker gestreut und 2.
    spricht das Auge auf schwaches grünes Licht sehr viel stärker als
    auf rotes Licht an.


    Ein grüner 1 mW Laser erscheint daher zwar heller als ein 2-3 mW roter
    Laser, ist aber weniger gefährlich. Das ist der Grund, weshalb
    das Bundesamt für Strahlenschutz verstärkt grüne Laserpointer
    anstelle solcher roter angeblicher 1 mW Laserpointer mit
    z.T. echten 5 mW und mehr wünscht.


    Einen grünen Laserpointer sollte man jedoch nie offen betreiben,
    da diese 808 nm IR-Laserdioden mit ca. 200 mW (!) Leistung enthalten,
    welche für das Auge praktisch unsichtbare Strahlung in einen
    relativ engen Raumwinkel emittieren. Die IR-Dioden pumpen
    einen Nd-YVO4-Kristall als 1064 nm Laser, dessen Strahlung
    durch einen frequenzverdoppelnden Kristall (meist KTP) in
    grünes Licht von 532 nm verwandelt wird. Die hohe Leistung
    braucht man, da der Nd-YVO4-Laser eine Pumpschwelle um 100 mW
    Pumpleistung hat und der Wirkungsgrad der Frequenzverdoppelung gering ist (z.B. ca. 2-3 mW grünes Licht bei ca. 160 mW Pumpleistung).


    Die von einer Firma angebotenen "getunten" grünen Laserpointer erhöhen durch Vergrösserung der Pumpleistung die Ausgangsleistung auf 5 mW, wie sie von anderen Herstellern serienmässig angeboten werden.
    Ob dies in Bezug auf die Lebensdauer ratsam ist, hängt insbesondere von der verwendeten IR-Laserdiode ab und kann hier nicht
    beurteilt werden, wenngleich ich kürzlich auf einer US-Seite einen Testbericht las, wonach ein solcher Laser nach kurzer Zeit ausfiel
    (siehe unten).


    Schließlich zur befürchteten Gefahr hausgemachter Lichtverschmutzung durch Laserpointer:


    Diese Furcht finde ich, auch wenn der eine oder andere Laserpointerfan
    hier evtl. in meiner Nähe beobachten sollte, bei genauer Betrachtung unbegründet.


    Ich habe öfter in den Alpen unter extrem dunklem Himmel in der unmittelbaren Nähe einer LIDAR-Station beobachtet, die mit
    Laserleistungen von etlichen hundert Milliwatt (darunter auch grüne Laser) Atmosphärenforschung betrieb.


    Gestört hat mich das kein bischen bei Deep-Sky-Beobachtungen
    schwacher Objekte. Der Strahl war von meiner Poition quer zum Strahl aus nur ganz schwach gerade eben erkennbar.


    5 mW DPSS-Laser sind im Vergleich derart schwach, dass man das
    Streulicht gerade mal erkennen kann, wenn man in unmittelbarer
    Nähe in Strahlrichtung sieht. Nach US-Tests waren in den USA für
    Astrozwecke angebotene grüne Laserpointer in einem von drei
    Fällen nichtmal stark genug, dass man den Strahl überhaupt sinnvoll aus Zeiger am Himmel einsetzen konnte.
    Ein weiterer Laser liess in seiner Leistung innerhalb kurzer
    Zeit so schnell nach, dass auch dieser gänzlich unbrauchbar wurde.


    Für diesen Zweck als Zeigestock bedingt geeignet war nur eines
    von 3 getesteten Geräten. Und auch hier war es notwendig,
    dass die Beobachter dicht neben dem Laser standen und
    in Richtung des Strahls sahen.


    Visuell ist also kein Problem zu befürchten.


    Photographisch würde ich als Astrophotograph auch bei
    Langzeitbelichtungen mit hochlichtstarken Optiken ebenfalls
    bei diesen Leistungen keine Schwierigkeiten erwarten.


    Zur Erzeugung eines künstlichen Referenzsterns von 8.0 mag.
    benötigte man koaxial an einem Teleskop z.B. nach neusten
    Tests (2004PASP..116..278D) ca. 11.5 Watt Laserleistung.
    Hierbei wurde der Strahl nicht während der Belichtung
    geschwenkt.


    Selbst wenn jemand so einen Laserpointer in der Nähe betreibt,
    ist daher in der Regel kein Problem zu befürchten.


    Man sollte daher diese Laserpointer nicht überbewerten
    und sich deshalb keine unnötigen Sorgen machen.


    Insofern sehe ich gar keinen Grund für eine verbissene
    Diskussion über dieses Thema, wie sie leider ständig
    auftritt.

  • Hallo Felix,


    deine Argumente sind ja nicht falsch, in der Tat wird man eine kleine Verletzung der Netzhaut vermutlich nie bemerken.


    Mein Problem ist die Art und Weise, wie Du das "herunterspielst". Das kommt hier so 'rüber, als würdest Du sagen: Wass solls, einen kleinen Verbrenner auf der Netzhaut merkt eh keiner, also Lasern wir mal ordentlich in den Menge...


    Das ist genau die Art von Gewäsch, die auf vielen Baustellen gesprochen wird, wenn sich die Flex dem Eisen nähert: Hey, zieh 'ne Brille an, und wo ist der Gehörschutz? Antwort: Bin doch gleich fertig, und ich weiss wie man mit einer Felx umgeht, das fliegt alles nach hinten. Und so ein kleines Splitterchen haut mir ja nicht das Auge 'raus. Wenn die Herrschaften dann ein paar Jahre hinter sich haben, erzählen sie Dir dann andere Storries: VIER Wochen lang ist mir das halbe Auge 'rausgeeitert - was sagst Du? Ich hör nix mehr auf dem linken Ohr...


    Das Problem ist, wenn die Möglichkeit besteht, passiert auch irgentwann einmal was. Und wenn sich Jemand, der gerade Flausen im Kopf hat, dann auch noch an so einen bescheuerten Spruch erinnert, führt er am Ende seine dumme Idee auch noch durch. Und beim Laser erwischt's meistens die Anderen.


    Deshalb finde ich Dein Postig an dieser Stelle unangebracht und nicht klar genug formuliert, auch wenn es inhaltlich richtig sein mag.


    cu - Arndt

  • Hallo Arndt,


    hast recht, die Formulierung ist nicht gerade ideal.
    Wie gesagt, eigentlich hab ich das ganz anders gemeint,
    und ich hoffe mal daß hier Niemand denkt ein Laser sei ein Spielzeug.



    Netter Vergleich das mit den Bauarbeitern...
    Ich hab selber schon ein paar von diesen Verrückten gesehen,
    und jedesmal frage ich mich wieder warum sie sich selbst so schaden.
    konkretes Beispiel: ein Bauarbeiter schweisst an irgendeinem Stahlträger rum...
    an sich nichts Besonderes...
    die "Arbeitskleidung" bestehend aus T-Shirt und kurzer Hose hingegen schon.
    Ein Schweißschild (heissen doch so oder?) hatte er auch nicht...
    er hat einfach weg geschaut beim Schweissen.
    Fairerweise muss ich aber auch dazu sagen, daß ich das im Urlaub gesehen habe.
    (würde mich allerdings nicht wundern wenn es auch hier Leute gäbe die sowas machen)



    Grüße,
    Felix

  • Hi Jörg,
    au weia, ich wollte niemanden angreifen oder irgendwie provozieren. Mir schien allerdings, dass einige Diskussionsteilnehmer keine Vorstellungen von der Gefahr fürs Augenlicht haben, die von Lasern mit höherer Leistung ausgeht. Natürlich ist es völlig idiotisch Selbstversuche zur Schadwirkung anzustellen. Ich hab doch klar gesagt, wer es dennoch tun will, bitte unter Ausschluß der Öffentlichkeit[:(!]
    Mutwillig Benzin trinken?....Der sollte dabei auch noch rauchen, aber ebenfalls unter Ausschluß der Öffentlichkeit[:o)].


    Zu Blick in die Sonne, schau mal was Ghost dazu gefunden hat:


    "...wobei sich bei das bei der Sonne etwa einen Wert von 100000 W/m² ergibt. Berechnet man die Stärke für einen Laser mit 5 mW Leistung, erhält man etwa 398000000 W/m², das entspricht fast der 4000fachen Bestrahlungsstärke der Sonne auf der Netzhaut..." Hab ich auch nicht gewusst! Ich gehe mal davon aus, dass die Verfasser der einschlägigen Schutzvorschriften bzw. UVV (Unfallverhütungsvorschriften) das genauer wissen als wir.


    Und die Geschwindigkeitsbeschränkungen verletze ich zwar recht häufig, aber 4000x schneller als erlaubt, das hab ich noch nie geschaff[:p]


    Gruß Kurt,
    der jetzt in seinen Prüfraum geht zwecks Einsatz eines Lasers zu Prüfzwecken.

  • Hi Kurt,


    passt schon wieder. Ich verstehe ja die Einwände sehr gut. Ich rege mich nur manchmal über die unguten Wendungen bei solchen Diskussionen etwas zu sehr auf. Aber Inzwischen hat es ja viele beschwichtigende und vermittelnde Beiträge gegeben. Damit bin ich schon zufrieden...


    Übrigens, ganz im Ernst: wenn ich meinen Grünlaser zentriert in den OAZ bekommen würde, ich würde die Kollimation glatt mal damit durchführen![:D]

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