Russisches Spektiv ZRT 457, wer kennt es?

  • Moin,


    seit einigen Jahren besitze ich ein Linsenfernrohr/Spektiv russischer Bauart mit der Typenbezeichnung „ZRT-457M“. Eine Suche bei Google ergab, dass es zum Beispiel auch unter der Typenbezeichnung „Zodiac 457“ angeboten wird. Es hat eine Öffnung von 70 mm, ein Porroprisma dient zur Bildumkehr und die Vergrößerung kann zwischen 30x und 60x umgeschaltet werden (kein Zoom).


    Nähere Details z.B. unter
    http://www.hupra.com/ZRT_457_info_de.htm
    http://shop.store.yahoo.com/ca…urvival/rizrt457susp.html
    http://www.gunaccessories.com/NightDetective/ZRT-457M.asp


    Um jetzt abends mal schnell einen Blick auf die Venus werfen zu können, ohne viel schleppen und aufbauen zu müssen, habe ich dieses Fernrohr wieder hervorgekramt und ein bisschen herumprobiert. Das Gerät zeigt die Phasengestalt der Venus problemlos (auch bei kleinerem Venusdurchmesser als heute), ebenso den Saturnring mit der Cassini-Teilung und die beiden Äquatorialbänder des Jupiters mit weiteren Einzelheiten. Die Beugungsscheibchen von Fixsternen sind auch OK.


    Also eigentlich nicht schlecht, aber einige Dinge sind merkwürdig:
    1) Die Einstellung 30x hat ungefähr das gleiche wahre Gesichtfeld wie die Einstellung 60x (1°10’ im Vergleich zu 0°49’). Daraus ergibt sich bei 30x ein merklich kleineres scheinbares Gesichtsfeld, man schaut quasi wie in eine Röhre.
    2) Bei 30x ist die Bildqualität bei meinem Spektiv nicht in Ordnung, vor allem bei Tagbeobachtungen. Das Bild ist nicht gleichmäßig scharf. Und zwar nicht unterschiedliche Schärfe von „innen nach außen“ sondern von „links nach rechts“ (auch mit Brille). Bei 60x ist alles in Ordnung.
    3) Bei beiden Vergrößerungen sieht man ringförmig um das Gesichtsfeld herum noch zusätzliche Teile des Objektes, das man anpeilt, wie durch eine Mattglasscheibe (keine Reflexe, ein „erweitertes Gesichtsfeld“). Der Effekt ist bei Tage und bei Mondbeobachtungen etwas unangenehm und bei 30x wiederum ausgeprägter als bei 60x.
    4) Aus den genannten Gründen finde ich die Vergrößerung 30x völlig unbrauchbar und sinnlos, während bei der Vergrößerung 60x die Abbildung gut ist (abgesehen von dem „Mattglasring“ um das Gesichtsfeld herum, der aber bei Planetenbeobachtungen nicht stört).
    5) Offenbar wird zur Vergrößerungsumschaltung nur eine Linse oder eine Linsenkombination umgedreht (Strahlengang andersrum). Kann das sein? Ist so etwas ohne Einbußen bei der Bildqualität möglich?


    Kennt jemand dieses Gerät und kann ähnliches berichten? Hat jemand mal Optimierungsversuche (anderer Okularauszug usw.) durchgeführt?


    Viele Grüße
    Karl

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