Hi Reiner,
beim googeln habe ich viel Widersprüchliches gefunden, sogar Falsches, wie ich im Eigentest inzwischen festgestellt habe.
Im Brockhaus finde ich allerdings eher unterstützende Informationen für den Artikel bei der TS-Seite:
Hell-Dunkel-Adaptation,
Anpassung der Lichtempfindlichkeit des Auges an die jeweils herrschenden Lichtverhältnisse durch Verändern des Pupillendurchmessers, biochemische Vorgänge in der Netzhaut und besondere Schaltungen der Sinneszellen des Auges. Bei Dunkelheit übernehmen z.B. die im Vergleich zu den Zapfen 10.000-mal lichtempfindlicheren Stäbchen das Sehen (ausgenommen an der Stelle des schärfsten Sehens); außerdem können mehrere Stäbchen parallel geschaltet werden, wodurch die Lichtempfindlichkeit steigt, die Sehschärfe jedoch abnimmt.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001
Dunkel|adaptation,
Anpassung des Auges vom Tag- zum Nachtsehen; beruht auf der Änderung der Lichtempfindlichkeit der Sehzellen, beim menschlichen Auge Steigerung auf das 1.500- bis 8.000fache.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001
Erregung der Photorezeptoren
Wenn Lichtstrahlen auf die Netzhaut fallen, werden die Photorezeptoren der Netzhaut, die Zapfen und Stäbchen, erregt. Sie setzen die ankommenden Sehinformationen in Nervensignale um, die an die anderen Nervenzellen der Netzhaut und über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet werden. Wenn Lichtstrahlen auf die Netzhaut einfallen, zerfallen lichtempfindliche Stoffe in den Photorezeptoren (Sehfarbstoffe = Photopigmente). Dadurch kommt es in den Photorezeptoren zur Bildung eines Generatorpotenzials und in den an die Photorezeptoren anschließenden Nervenzellen (Neuronen) zur Entstehung eines Aktionspotenzials - es entsteht also ein Nervenimpuls, eine Erregung, die von den Photorezeptoren weitergeleitet wird. Die Zapfen sind vorwiegend für das Farbensehen, die Stäbchen für das Dämmerungssehen zuständig. Das Photopigment der Stäbchen ist der Sehpurpur (Rhodopsin), der u. a. aus einem Stoff namens Retinol besteht, welcher aus dem in der Nahrung enthaltenen Vitamin A gebildet wird. Das Rhodopsin zerfällt, sobald auch nur etwas Licht auf die Netzhaut auftrifft. Es wird jedoch unter geringem Lichteinfluss rasch wieder aufgebaut, sodass weitere Lichtstrahlen die Stäbchen schnell wieder erregen können. Fällt jedoch viel Licht auf die Netzhaut (bei Tag), zerfällt mehr Rhodopsin, als wieder aufgebaut werden kann. Die Folge: Die Stäbchen sind bei Helligkeit am Sehvorgang nur minimal beteiligt; bei Helligkeit sind vor allem die Zapfen aktiv. Stäbchen und Zapfen ermöglichen es, dass sich das Auge an veränderte Lichtverhältnisse anpassen kann. Bei geringem Lichteinfluss weitet sich die Pupille, sodass mehr Licht ins Auge fällt. Daraufhin erhöht sich die Empfindlichkeit der Zapfen und einige Zeit (bis zu einer halben Stunde) später haben sich auch die Stäbchen an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst. In der Dämmerung baut sich das Rhodopsin rasch wieder auf, sodass die Stäbchen besonders aktiv sind. Das Licht trifft auf eine große Netzhautfläche, sodass viele Photorezeptoren ein Neuron reizen. Dadurch erhöht sich die Empfindlichkeit des Auges für Lichtreize. Bei Helligkeit sind die Stäbchen kaum aktiv, da nur wenig Sehfarbstoff verfügbar ist. Das Licht fällt durch eine verengte Pupille auf einen kleinen Netzhautabschnitt, sodass nur wenige Photorezeptoren ein Neuron reizen. Dadurch verringert sich zwar die Empfindlichkeit des Auges für Lichtreize, die Sehschärfe nimmt aber zu.
Die Zapfen enthalten verschiedene Photopigmente, je nachdem auf welche Wellenlänge des Lichts sie spezialisiert sind. Die verschiedenen Wellenlängen des Lichts lösen verschiedene Farbempfindungen aus; aus diesem Grund gibt es Zapfen, die für die Wahrnehmung der Farben Gelbrot, Grün und Blauviolett zuständig sind.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001