Beiträge von JoergB im Thema „Eintrittspupille des menschlichen Auges“

    Hi Christoph,


    ich esse sehr gerne Käse, hatte beim Lesen aber keinen solchen Geschmack verspürt, weder im Munde noch im Auge![:D]


    Ich finde den Artikel einen der besten, den ich in einer kurzen Internet-Recherche entdecken konnte. Weiterhin decken sich die Informationen mit denen aus meinem 2001-Auflage Bertelsmann.


    In unserer Zeit ist es schlicht nicht möglich, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, es sei denn es wird eine neue Datenlogistik entwickelt, die eine sofortige Verteilung der aktuellsten, gesicherten Informationen an alle Informations-Träger garantiert.


    Dein Artikel bleibt, so meine Meinung, sehr empfehlenswert!

    Hi Reiner,


    beim googeln habe ich viel Widersprüchliches gefunden, sogar Falsches, wie ich im Eigentest inzwischen festgestellt habe.


    Im Brockhaus finde ich allerdings eher unterstützende Informationen für den Artikel bei der TS-Seite:


    Hell-Dunkel-Adaptation,
    Anpassung der Lichtempfindlichkeit des Auges an die jeweils herrschenden Lichtverhältnisse durch Verändern des Pupillendurchmessers, biochemische Vorgänge in der Netzhaut und besondere Schaltungen der Sinneszellen des Auges. Bei Dunkelheit übernehmen z.B. die im Vergleich zu den Zapfen 10.000-mal lichtempfindlicheren Stäbchen das Sehen (ausgenommen an der Stelle des schärfsten Sehens); außerdem können mehrere Stäbchen parallel geschaltet werden, wodurch die Lichtempfindlichkeit steigt, die Sehschärfe jedoch abnimmt.

    (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001


    Dunkel|adaptation,
    Anpassung des Auges vom Tag- zum Nachtsehen; beruht auf der Änderung der Lichtempfindlichkeit der Sehzellen, beim menschlichen Auge Steigerung auf das 1.500- bis 8.000fache.


    (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001


    Erregung der Photorezeptoren
    Wenn Lichtstrahlen auf die Netzhaut fallen, werden die Photorezeptoren der Netzhaut, die Zapfen und Stäbchen, erregt. Sie setzen die ankommenden Sehinformationen in Nervensignale um, die an die anderen Nervenzellen der Netzhaut und über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet werden. Wenn Lichtstrahlen auf die Netzhaut einfallen, zerfallen lichtempfindliche Stoffe in den Photorezeptoren (Sehfarbstoffe = Photopigmente). Dadurch kommt es in den Photorezeptoren zur Bildung eines Generatorpotenzials und in den an die Photorezeptoren anschließenden Nervenzellen (Neuronen) zur Entstehung eines Aktionspotenzials - es entsteht also ein Nervenimpuls, eine Erregung, die von den Photorezeptoren weitergeleitet wird. Die Zapfen sind vorwiegend für das Farbensehen, die Stäbchen für das Dämmerungssehen zuständig. Das Photopigment der Stäbchen ist der Sehpurpur (Rhodopsin), der u. a. aus einem Stoff namens Retinol besteht, welcher aus dem in der Nahrung enthaltenen Vitamin A gebildet wird. Das Rhodopsin zerfällt, sobald auch nur etwas Licht auf die Netzhaut auftrifft. Es wird jedoch unter geringem Lichteinfluss rasch wieder aufgebaut, sodass weitere Lichtstrahlen die Stäbchen schnell wieder erregen können. Fällt jedoch viel Licht auf die Netzhaut (bei Tag), zerfällt mehr Rhodopsin, als wieder aufgebaut werden kann. Die Folge: Die Stäbchen sind bei Helligkeit am Sehvorgang nur minimal beteiligt; bei Helligkeit sind vor allem die Zapfen aktiv. Stäbchen und Zapfen ermöglichen es, dass sich das Auge an veränderte Lichtverhältnisse anpassen kann. Bei geringem Lichteinfluss weitet sich die Pupille, sodass mehr Licht ins Auge fällt. Daraufhin erhöht sich die Empfindlichkeit der Zapfen und einige Zeit (bis zu einer halben Stunde) später haben sich auch die Stäbchen an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst. In der Dämmerung baut sich das Rhodopsin rasch wieder auf, sodass die Stäbchen besonders aktiv sind. Das Licht trifft auf eine große Netzhautfläche, sodass viele Photorezeptoren ein Neuron reizen. Dadurch erhöht sich die Empfindlichkeit des Auges für Lichtreize. Bei Helligkeit sind die Stäbchen kaum aktiv, da nur wenig Sehfarbstoff verfügbar ist. Das Licht fällt durch eine verengte Pupille auf einen kleinen Netzhautabschnitt, sodass nur wenige Photorezeptoren ein Neuron reizen. Dadurch verringert sich zwar die Empfindlichkeit des Auges für Lichtreize, die Sehschärfe nimmt aber zu.
    Die Zapfen enthalten verschiedene Photopigmente, je nachdem auf welche Wellenlänge des Lichts sie spezialisiert sind. Die verschiedenen Wellenlängen des Lichts lösen verschiedene Farbempfindungen aus; aus diesem Grund gibt es Zapfen, die für die Wahrnehmung der Farben Gelbrot, Grün und Blauviolett zuständig sind.


    (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

    Hi Reiner,


    der Artikel, auf den ich in meinem ersten Beitrag in diesem Thread verweise, sagt etwas anderes aus:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei großer Lichtintensität werden Rhodopsinmoleküle gespalten und die Lichtempfindlichkeit des Auges nimmt ab. Während des Adaption des Auges an die Dunkelheit wird Rhodopsin produziert, wodurch die Lichtempfindlichkeit zunimmt. Es ist leicht ersichtlich das die Produktion von Rhodopsin länger dauert, als dessen Abbau. So gewönnen wir uns an eine helle Umgebung innerhalb weniger Sekunden. Die vollständige Anpassung des Auges an die Dunkelheit beläuft sich hingegen auf 30 bis 45 Minuten. Schon ein kurzer Lichteinfall, zum Beispiel eines Autoscheinwerfers, lässt diese Prozedur, zum Leitwesen der Amateurastronomen, von vorn beginnen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das es überhaupt da ist, ist klar. Aber es scheint mehr produziert zu werden und bei Dunkelheit weniger bis gar nicht gespalten. Was sagst Du dazu?


    Kann sich mal ein Augenarzt / Optiker dazu äussern?

    Hi Andreas (_D),


    ich habe gestern Abend auch mal den Lineal-Test gemacht. Das ist folgendermassen abgelaufen:
    1. Kamera positioniert.
    2. ein paar Minuten im Halbdunkel gesessen (wirklich nur Halbdunkel!)
    3. Fotografiert.


    OHJE! Zwei Blitze vorneweg, dann der eigentliche Blitz fürs Bild. Ich war recht stark geblendet. Tja, das war wohl die falsche Einstellung. Ergebnis: ca. 5,5 mm Pupillendurchmesser.


    Nur ca. 4-5 Minuten später mit richtiger Einstellung das ganze wiederholt. Mir war fast so, als wenn ich noch ein wenig Blendwirkung verspürte. Egal, einfach durchziehen, Tochter mußte auch gleich ins Bett.


    Ergebnis: ca. 8mm![:0] Das Foto sah allerdings so peinlich aus (riiiesen Nase und *weit* aufgerissene Augen[:D]), dass es nicht mehr existiert...[:I]


    Diese ganze Diskussion und vor allem auch meine Eigenversuche haben mein Verständnis völlig verändert.


    Die eigentliche Pupillenöffnung scheint tatsächlich recht flott abzulaufen. Dies bestätigt deine Beobachtung! Die Dunkeladaption liegt demnach offensichtlich zum Großteil am Rhosopsin, welches erst nach längerer Zeit produziert wird. An der Pupillenöffnung kann es meines Erachtens nach nicht liegen, dass erst nach 30-45 Minuten schwaches Licht wahrgenommen wird.


    Sehr interessant!!

    Hi Andreas,


    sehr interessante Gedanken!


    Mit deiner Methode sollte man das doch prüfen können! Einfach mal nach 10 Minuten, nach 1 Minute und nach 10 Sekunden Dunkelheit messen und die gemessenen Grössen vergleichen. Dann wissen wir mehr darüber!


    Ich habe bis vor kurzem auch immer angenommen, dass in 30-45 Minuten die Pupille voll geöffnet sei. Erst durch den Artikel auf der TeleskopService-Webseite weiß ich vom Rhodopsin. Offen ist jetzt die Frage, wie schnell die Pupille sich auf ihre Maximalgrösse weitet. Weitere Forschungsergebnisse erbeten! [:)]

    Hi Andreas,


    stimmt schon was Du schreibst. Aber:
    1. die Ärzte prüfen nur den Pupillenreflex, der bei bestimmten Zuständen (Drogen, Schock,...) nicht oder nur schlecht funktioniert.


    2. Die Fragestellung war, ob man mit seiner persönlichen maximalen Pupillengrösse die Austrittspupille des betroffenen Gerätes nutzen kann. Ob dann später noch Rhosopsin das Sehen an sich deutlich verbessert ist eine ganz andere Sache. Wenn ich feststellen sollte, mein Auge hat nur 6 mm, dann helfen mir 7 mm Austrittspupille auch nicht weiter, denn es würden ja trotzdem nur 6mm des Lichtstrahls bei mir einfallen. Die Rolle des Rhodopsins ist hier unerheblich.


    So hatte ich die Frage jedenfalls verstanden.

    Hi Andreas,


    köstliche Idee! Sowas muss ich auch mal machen. Diese netten Kleinigkeiten (Lineal richtig herum halten, Scharfstellung, Blitz-Auswirkungen, ...) kenne ich von meinen Foto-Dokus zur Genüge! Schön dass nicht nur ich solche 'dummen' Fehlerchen mache. [:)]


    Weiterhin ist zum Thema Dunkeladaption zu beachten, dass es nicht nur um den Pupillendurchmesser geht sondern auch um den Botenstoff Rhodopsin, der bei erhöhtem Lichteinfall gespalten wird. Siehe auch http://www.teleskop-service.de/Allgemein/katzengrau.htm


    Allerdings ist dieser Aspekt für deine Fragestellung nicht relevant.