Beiträge von Kurt im Thema „Bericht zum 8" Bosma Rumak inkl. Prüfung“

    Hallo Sascha,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... also ist es so, das bei starken objektkontrasten durchaus noch feinere details sichtbar sind als der KD vermuten liesse, aber auch nur, wenn die bedingungen stimmen? empfindet man evlt. auch daher obstruierte teleskope als seeing-anfälliger?


    interessierte grüße,
    sascha
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    es ist wohl schwierig diese Frage exakt zu beantworten. Ich versuche z. B. seit ca. 2 Monaten meinen 130 mm Refraktor mit dem 230 mm Kutter bezüglich Seeing zu vergleichen. Hier spielt die Obstruktion keine Rolle. Bisher war das Seeing stets so dass bei Beobachtung von Mond, Mars und Saturn beide Teleskope gleichviel Details zeigten. Nur in einer von insgesamt 5 Nächten schien der Kutter blickweise etwas besser zu sein. Wenn ich davon ausgehe dass die Optik mit gemessenen Strehl 0,95 ähnlich gut ist wie z. B. bei deinem Bosma kann es nur am Seeing liegen dass der Kutter sehr selten überlegen ist. Das kann man auch als höhere Seeinanfälligkeit der größeren Öffnung betrachten.


    Davon mal ganz abgesehen wollte ich mit meiner Grafik und Erklärung darlegen dass das 200 mm Bosma trotz Obstruktion auch noch solche kontastarme, eng stehende Objekte zeigen kann die beim angenommen "KD"- Refraktor wegen Kontrasübertragung = 0 prinzipiell unsichtbar bleiben. Das wäre der Bereich mit Objektabständen von ca. 1.2" bis herab zu 0,7".


    Gruß Kurt

    Hallo Miteinander,


    (==&gt;) Sascha,
    vielen dank für die gelungenwen Bericxht incl. Auswertung. Das ist wohl ersmalig dass jemamd ohne eigene Interferometerpraxis Messdaten sinnvoll ausgewertet hat. Freeware „0penFringe“ macht es möglich.

    Natürlich freut mich sehr, dass Du nach den ersten praktische Erfahrungen mit dem Teleskop zufrieden bist. Ich war ja selber etwas skeptisch wg der 44% Obstruktion...


    (==&gt;) Allgemein,
    hier möchte ich noch mal auf die Zmeck- Rechnung eingehen. Danach wäre der „Kontrastdurchrchmesser“ (KD) eines vergleichbaren unobstruierten Teleleskops:


    KD = (1-0,44) x 200 mm = 112 mm


    Die 200mm ensprechen dem Durchmesser des Bosma welches eben mit 44% obstruiert ist.
    Die Kontrastübertragungsfunktionen nach „Aberrator“ sehen dann so aus:



    Die X-Achse, vornehm auch Abszisse genannt ist original mit den Werten 0 bis1 skaliert. Das ist die sogenannte (und meist unverstandene) normierte Ortsfrequenz. Deshalb hab ich die vielleicht besser verständliche Skala „Testgitterabstand in Bogensekunden“ eingezeichnet. Man stelle sich ein Testgitter vor das aus pechkohlrabenschwarten Balken mit dazwischenliegenden blütenschneeweißen Lücken besteht. Selbiges hat eben wegen pechkohlrabenschwarz bzw. blütenweiß den Objektkontast = 1. Als Beispie denke man sich dieses Gitter soweit entferntdass der Abstand der benachbarteb Gitterbalken unter de Winkelabstand 3 Bogensekunden (“) erscheint. Auf der Skala „Kontrastübertragung“ liest man dann für beide Teleskope den Wert 0,69 ab. Das soll heißen im Teleskop erscheint das Bild des Gitters nur noch mit dem Bildkontast 0,69. Bis herab zu ca. 2“ Testgitterabstand sin die Bildkontraste in beiden teleskopen jeweils gleich. Sie haben die gleiche Kontastübertragung. Aber die Bilder sind im Bosma wg seines des größeren Durchmessers ca 3 x heller als im KD ! Das ist zwar für die Beobachtung von Planeten -Sonnen- und Monddetails weniger wichtig, wohl aber für die Beobachtung von sämtlichen flächigen DS- Objekten. Diese sind ausnahmlos drastisch lichtschwächer als die vorgenannten Objekte. Man braucht <b>Kontrast UND ausreichende Helligkeit</b> um Details zu erkennen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt der bei Anwendung der Zmeck- Formel meistens schlicht vergessen wird.


    Wir sind aber noch nicht fertig. Wird der Testgitterabstand in unseren Beispiel auf ca. 1“ vermindert dann wird der Bildkontrast im KD gleich null, aus und Ende mit Detailertkennbarkeit bei derart geringem Winkelabstand von Details. Das Bosma liefert dann aber immer noch Bildkontrast = 0,28 des Testgitters. Selbst wenn der Objektontrast nur 0,2 wäre hätte man immer noch erkennbaren Bildkontrast von 0,2 x 0,28 = 0,056. Dummerweise versaut das Seeing uns meistens die Show. Aber bei Planetenfotografie hat man durchaus die Chance bei nur mittelprächtigem Seeing aus 1000 Frames die 100 oder 200 besten herauszupicken und diese zu überzeugend guten Fotos zu verarbeiten. Das Marsbild von Sascha zeigt stramm in diese Richtung. Ein KD kommt dabei einfach nicht mehr mit.


    Gruß Kurt