Hallo Fritz,
der Begriff "Hartpapier" klingt in der Tat minderwertig. Man kann schnell an ein aufgerolltes Stueck Schreibmaschinenpapier oder eine Klorolle denken.
Das industriell verwendete Hartpapier ist jedoch so kraeftig mit Harz getraenkt, dass man eher von "Harztuben" sprechen muesste. Das Material ist leicht, formstabil und hat wie geschrieben guenstige Thermaleigenschaften. Es ist Metalltuben mindestens ebenbuertig.
Hi Valentin,
ich bekam meinen Tubus damals von der Firma Georg Fischer GmbH aus Schuettorf (Norddeutschland). Allerdings fertigen die normalerweise nur Grossmengen, ich konnte ein Reststueck erwerben. Da ist Thomas's Quelle wahrscheinlich sinniger, es sei denn Du wohnst in der Naehe von Schuettorf.
Ansonsten mal nach Betrieben in Deiner Naehe Ausschau halten, die Hartpapphuelsen herstellen. Meist werden diese als Verpackungen benutzt.
Hi Valentin,
schoene Idee - habe selbst vor 15 Jahren einen 10" f/4.5-Newton mit Hartpapiertubus gebaut, und dank mehrfacher Lackierung mit zunaechst verduenntem, spaeter hoeher konzentriertem Lack ist der Tubus vor Feuchtigkeit geschuetzt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Du in Hauptspiegelnaehe eine Klappe einbauen kannst. Hierdurch kannst Du das Teleskop zu Beobachtungsbeginn gut durchlueften, und Du kannst den Spiegel reinigen, ohne ihn ausbauen zu muessen. Ferner kannst Du den Spiegel mit einer leichten Scheibe z.B. aus Kunststoff direkt abdecken, sodass Reinigung seltener notwendig wird.
Zur Innenschwaerzung: Du kannst mattschwarzen Kunstschmiedelack oder Schultafellack mit Saegemehl mischen - hierdurch entsteht ebenfalls eine Textur, die das Problem der Reflektivitaet der Farbschicht bei grossen Einfallswinkeln vermeidet. Den Tip hatte ich seinerzeit aus einem Katalog von Intercon Spacetec. Saegemehl gibts in der Regel kostenlos in der Holz-Zuschnittabteilung von Baumaerkten, wenn Dich die fragenden Blicke an der Kasse nicht stoeren.
