Beiträge von Gert im Thema „8 weitere APOs vor dem Interferometer“

    Hallo Kurt et Al.,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    ...
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..Man muesste mal ueberlegen, wo bei 2"Seeing, Pixelgroesse, F-Zahl und Brennweite ueberhaupt die Grenzen der Optik eine Rolle Spielen....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das könnte zu dem Schuß führen man könne sich eine Spotgröße von 2“ der nackten Optik leisten. Die Physik ist doch so, dass das Seeing nur im Mittel 2“ Verwischung bedeutet. Eine annähernd fehlerfreie Optik zeichnet in den Phasen geringer Seeingstörung zweifelllos schärfer. Bei hellen Objekten wie Sonne, Planeten und Mond hat man sogar die Chance Phasen vernachlässgbar geringer Störung zu erwischen. Dieser Gewinn dürfte sich auch über eine längere Integrationzeit betrachtet bemerkbar machen. Wenn man aber wie bei DS – Fotografie öfters üblich auch noch durch zu große Pixel die Auflösung reduziert dann bleibt von dem Vorteil der nahezu fehlerfreien Optik nur noch wenig übrig. Oder anders herum, man bemerkt keine opt Fehler. Aber das hatten wir ja schon.


    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das ist richtig. Es ist nicht einfach so, dass ein kleines (Airy) Streuscheibchen im Seeing-Scheibchen enthalten ist und voll ueberdeckt wird. Es handelt sich um eine Faltung der beiden Point-Spread Funktionen. Die Summen-PSF wird in jedem fall groesser sein als die bereits vorher dominierende PSF. Ein 2arcsec Seeing Disk wird von einer schlappen Optik mit 1arcsec noch weiter aufgeblaeht. Allerding nicht auf 3arcsec. In der Faltung geht die Form der PSF ein. Vielleicht kommt dann im Beispiel 2.3arcsec raus.


    Das waere mal ein interessantes Ding, wenn da jemand ein Excel Spreadsheet oder ein kleines Demo-Programm schreiben wuerde!


    Aber da liegt auch mein Punkt bei langzeit Belichtungen. Jede Deepsky (einzel)-Belichtung ist garantiert 'zig mal laenger als die beim Seeing vorkommende Zeitkonstante. Ich habe also immer meine 2arcsec Seeing gegeben. (ziemlich genau als Gaussverteilung)


    Nun kann ich mit irrem Aufwand (perfekte / hyperstrehlige / teure Optik) daraus eine Maschine zimmern, die vielleicht 2.1arcsec Sternscheibchen produziert. (sagen wir z.B. einen TEC140)


    Allerdings kann ich mir fuer den gezahlten Preis fuer den TEC ($5200) locker einen niedrig-strehl 16zoll China/Meade/Orion F5 nicht-ganz-parabol Spiegel mit welligem astigmatischen Fangspiegel leisten (plus Baader billig Koma-Korrektor) und habe eine Maschine die 2.3arcsec Sterne macht. (Und davon VIEL mehr und schwaechere)


    Ich klammere jetzt Planeten und Kurzzeitfotografie aus. Da brauche ich den Strehl &gt; 1.


    Wer am Ende beides will, wird um 2 Geraete nicht herumkommen. Eine nagelscharfe kleine Planetenmaschine und eine grosse flach abbildende Fotomaschine mit gaaanz leicht aufgeblaehten PSFs.


    Die 16zoll Optik, die Planeten-scharf UND flach ueber ein riesiges CCD Bild (mit 5um PSF in den Ecken) ist kann sich der Durchschnittsmensch nicht leisten.


    Ich hoffe das laesst der Diskussion nicht die Luft raus.


    Es gibt eine ganz kleine Fraktion Amateure die mit Lucky imaging experimentiert haben. Da braucht man grosse scharfe Optiken! Ich kenne da nur Benoit Schilling und Stan Moore.
    http://www.stanmooreastro.com/…edAstronomicalImaging.htm
    Aber es ist unklar, ob sich der Aufwand dafuer je im Mainstream durchsetzen wird!


    Das geht entweder mit Mikrokanal Bildverstaerker per Faserplatte ans CCD gekoppelt oder per L3CCD stoss Multiplikation der Elektronen im Auslese-Schieberegister. (Chips gibt's von E2V)
    http://www.astro.caltech.edu/~…hesisch2.html#x7-310002.3


    Clear Skies,
    Gert

    Hallo Beisammen,


    Vielen dank an Kurt und Diskussionsteilnehmer fuer die sehr interessanten Daten. Ich bin eben erst durch den Thread durchgestiegen und finde viele Gute Ideen dabei. An ein Paar Punkten moechte ich eigene Kommentare geben. Sorry, dass das jetzt manchmal soweit im Thread zurueck liegt.


    Peter vom 28.02.2010 : 09:45:21 Uhr bzgl. Vergleich 1-Belichtung Farb- vs. Filter Aufnahmen.


    Die Farb-CCDs werden von den Herstellern ja sehr beworben als fuer Einsteiger geeignet, weil einfach zu benutzen. Schon bei einer Aufnahme ist ein Farbbild fertig. (Instant Satisfaction). Nun sind diese Cameras nicht dem ganzen Farbspektrum ausgesetzt. Die RGB Filter vor den Chips schneiden da einiges vom Spektrum ab. Eine RGB Beispielkurve fuer dem KAF8300-C gibt es hier:


    http://www.flicamera.com/fli/images/qe_curves/KAF-8300-C.jpg


    Da jenseits dieser Grenzen die Farbfilter auch wieder falsche Transmission haben (siehe IR), sollte man da sowieso mit einem UV/IR Blocker arbeiten. Der hilft auch gegen Artefakte bei nicht perfekt farbkorrigierter Optik. Ich glaube weiter im Thread hat APM gesagt, dass man das Gesamtsystem zur Beruteilung nehmen muss. Da kommen sicher auch 'Kosten / Nutzen' Aspekte rein. Warum sollte man viel Geld mehr fuer eine hochkorrigierte Optik ausgeben, wenn die schon weit ausserhalb des 'sinnvollen' Spektralbereiches Beugungsbegrenzt ist? Es ist doch ausreichend wenn die Optik dann 'gut wird' wenn der (RGB) CCD 'aufmacht' und gut 'bleibt' bis der IR-Blocker zu macht.


    Hier ein (hinkender) Vergleich, den ich mal gemacht habe. Hinkend weil ich eine SW CCD Camera mit RGB Filtern habe, aber mit einem Fotoobjektiv gearbeitet hab', dass schon selbst im B-Filter Halos zeigte.


    Ohne UV-IR Block:
    http://www.trivalleystargazers…gc2264_st10xme_200mm.html


    Mit UV-IR Block:
    http://www.trivalleystargazers…lery/ngc7000_st10xme.html


    Das Ganze kann man auch als guten Startpunkt fuer RGB Filter Untersuchungen nehmen. Da haben die Filter ja auch eine deutliche Bandbreite und selbst innerhalb dieser kommt es zu Abbildungsfehlern. Ich denke aber, dass die Groesse des Zersteuungsscheibchens durch SWD kleiner wird als durch Gaussfehler und Sph. Ab.


    Ganz deutlich wird dass bei Schmalbandfiltern. Speziell bei Stadtbeobachtern ist das ja sehr beliebt. Man kann tolle tiefe H-A / O-III / S-II Aufnahmen mitten aus lichtverschmutzter Umgebung machen. Die Aufnahmen werden ja auf den besten Fokus des Filters eingestellt. Dann zaehlt nur noch Gaussfehler und Sph. Ab. und Farb SWD ist bedeutungslos.


    Kurt :


    Auf das eben geschriebene Zurueckkommend. Wie gross sind denn in den Messungen die sich ergebenen Zerstreuscheibchen durch Farb-SWD vs. Sph. Ab. und Gaussfehler bei den gemessenen Farben? Jagt die SWD Diskussion einer Sache hinterher, die garnicht der groesste Fehler ist?


    Gerd v. 27.02.2010 : 16:27:18 Uhr bzgl. Pixel und Seeing


    Man muesste mal ueberlegen, wo bei 2"Seeing, Pixelgroesse, F-Zahl und Brennweite ueberhaupt die Grenzen der Optik eine Rolle Spielen. Bei Brennweiten um 1m ergibt 2" Seeing schon 9.4um Streuscheibchen. Da muss die Oeffnung schon laecherlich klein sein damit die Airy Disk so gross wird. (ca 7cm). Also bei der beliebten Gerate-Klasse um 1m Brennweite schafft eine mittelmaessige Optik es schon deutlich besser zu sein als das Seeing. Dann kann man zu 'schnelleren' Systemen greifen um bei gleichen Bedingungen einfach mehr Licht zu sammeln. Also lieber der 25cm F4 Newton mit Korrektor als der 14cm F7 APO.


    Der Newton ist:
    * heller -&gt; 3.2x Oeffnungsflaeche -&gt; Bei gleicher Belichtungszeit 1.25mag mehr
    * frei von Farbfehlern (Im Geiste den Korrektor subtrahiert)
    * billiger


    Anmerkung: Ich will keinem APO-Fan auf die Fuesse treten. (Habe selber einen und bin von Planeten gucken damit sehr angetan) Fuer's Imaging nehme ich aber meinen Spiegel (im Moment Meade ACF)


    Beispiel (Spiegel):
    http://www.trivalleystargazers…lery/ngc5055_st10xme.html
    http://www.trivalleystargazers…lery/ngc5194_st10xme.html
    http://www.trivalleystargazers…/m33_33cmH2O_st10xme.html


    Clear Skies,
    Gert.