Beiträge von Daniel-Nord im Thema „8 weitere APOs vor dem Interferometer“

    Hallo Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es stellt sich die Frage inwieweit der Gaußfehler mit einer AS zu beeinflussen ist.
    Hier haben meine Experimente mit Oslo ergeben das da nicht viehl zu machen ist aber ich bin kein Profi.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Damit bin ich absolut nicht einverstanden, Begründung:
    Die Anzahl der Linsenfachleute ist in den 3 Foren an 2 Händen abzuzählen.
    Prüfprotokolle einzubringen, Teststrecken zu bauen, Berechnungen einzustellen und Weiterentwicklungen der Methoden zu veröffentlichen, die tausende Leute lesen und das alles noch gegen Kritik verteidigen zu müssen - das ist für mich Profiarbeit.
    Was soll ich denn sagen,
    ich wäre im Moment schon sehr zufrieden, wenn ich Optiken von 150mm / 200mm bis runter nach F5 oder F6, am besten als Einzellinse mit weit nach hinten gelegtem Flintglaskorrektor und einer Vergrößerung bis sagen wir 30 bis 50x hinbekomme. Einfach deshalb, weil alles andere habe ich schon und die größeren Flintglasrohlinge bei Ohara sind mir persönlich zu teuer. Hoffentlich fängt jetzt keiner mit Sinn oder Unsinn solcher Sachen an, aber du hast gefragt und ich muss antworten.
    Angefangen habe ich damals mit 70mm/F20, 80mm/F15, dann eine Einzellinse Vorderseite plan, Hinterseite "Freihandform" 110/4000,/3000/1500 zum Probieren, wurde später eine Lupe und verschenkt, dann hab ich mir ein billiges China Objektiv 150x1800 besorgt, welches total Sch.. war und 3 Flächen davon letztlich vollständig umgeschliffen.
    Mein Refraktor ist so, daß ich alle Objektive von 1 bis 180mm in allen Brennweiten von 1200 bis 2200 einbauen kann, und ich meine neue Schleifmaschine zusammen mit der Linse komplett vorne ansetzten kann, zum testen.
    Das Teil ist zwar grottenhäßlich (siehe auf meinem Profilbild) ich finde ihn aber gut, und steckt viel Überlegung drin.
    Von den Genauigkeiten, die du mit Oslo analysierst kann ich bei meinen bescheidenen Praxisversuchen nur träumen. Ich bin schon zufrieden, daß bisher alles so gut geklappt hat. Und wie gesagt, die praktischen Hindernisse usw. hatte ich ja in meinen Beiträgen erwähnt; einen Strehl von 99,95 würde ich nie mit meinem Hobby erreichen


    Viele Grüße
    Daniel

    Hallo Gerd,


    viele Dank für deine Antwort.
    Ich stimme dir in den meisten Punkten vollkommen zu.


    Es ging aber auch eher um die allgemeinen Zusammenhänge zwischen den Radien und den Fehlern. Wenn ein Objektiv fertig ist, sind die Möglichkeiten sowieso begrenzt, wie ich in meinem letzten Satz meinte. Daran bin ich auch bald verzweifelt, versuche mal bei einer Linsenkorrektur die Krümmung in der Mitte wieder herzustellen, ich halte das für unmöglich wenn du zuvor schon in der 70% Zone warst. Den Randbereich bearbeiten geht viel einfacher, es fehlt aber nun mal Glas an der Stelle.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Warum soll der Farbfehler nicht überall sein
    Wenn wir mal den Gaußfehler außen vor lassen der bei oben genannten Achromaten tatsächlich vernachlässigbar ist sind die SWDs in jeder Zone gleich.
    Ein Abblenden der Optik von 160mm auf 60mm ergibt immer noch 1/2000 der Brennweite also 2mm.
    Was sich ändert ist wie du völlig richtig schreibst die Schärfentiefe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Mit dieser Vorgehensweise kannst Du sicher Monochromatisch eine perfekte sphärische Korrektur erreichen.
    Das kann man aber auch wesentlich einfacher haben in dem einfach der Linsenabstand optimiert wird und man es bei rein sphärischen Flächen belässt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier bin ich etwas anderer Meinung.
    Ich bin überzeugt, daß du den Gaußfehler nicht außen vor lassen kannst. (allerdings habe ich tatsächlich zur Argumentation ein ungeeignetes Öffnungsverhältnis gewählt)
    Ich will ja nur zum Ausdruck bringen, daß man meiner Meinung nach die sphärische und chromatische Aberration in ihrer praktischen Auswirkung auf das Bild eben nicht trennen kann, weil zum Linsenrand die Strahlen grundsätzlich als gesamtes Bündel vor den Brennpunkt der mittleren Strahlen fallen und zwar zunehmend. Wenn du über die Asphärenform - und darum ging es ja - diese Situation entspannst, hast du eine andere Situation, weil Veränderungen nur über den Linsenabstand immer ein Kompromiss sind, wie ich oben meinte. Das der natürlich ausreicht steht außer Frage, sonst würde es nicht so viele gute Teleskope geben.
    Aber andererseits musst du auch erstmal die Möglichkeit haben, über den Linsenabstand korrigieren zu können. Das Internet ist voll mit unterkorrigierten Prüfprotokollen, die schon am Anschlag sind.


    Wenn du ein gutes Objektiv hast und mit den konstruktiv möglichen Freiheitsgraden das Ding optimieren kannst, ist alles perfekt. Wenn du aber eine Linse schleifen möchtest (und die Möglichkeit hast, die asphärischen Oberfläche in der Grundbearbeitung hinzubekommen) würde ich immer versuchen, es so zu machen.
    Mein Refraktor hat jetzt jedenfalls einen viel geringeren Farbfehler als vorher, ein besseres Feld und wie ich subjektiv meine, eine Toppabbildung.
    Ich werde demnächst jedenfalls mit einigen Formen experimentieren, das wird bestimmt spannend. Bis dahin beschäftige ich mich nochmal mit dem Osloprogramm und deinen Beispielen, interessant ist das schon, aber irgendwo kam ich dann nicht weiter...


    Abschließend nochmal: Notwendig ist das alles natürlich nicht und bei den Effekten geht es letztlich um viele Nullen hinterm Komma. Da stimme ich dir zu hundert Prozent zu.
    Viele Grüße
    Daniel

    Hallo Gerd,
    vielen Dank für deine Antwort und deinen Beitrag.
    Ich habe/hatte etliche Unterlagen dazu gesammelt, die Sache mit den 3 Flächen war meiner Meinung nach eine Abhandlung von Zeiss.. aber ich bin nicht ganz sicher, kann auch in Zusammenhang mit Fotoobjektiven einer anderen Firma gewesen sein. Bei sphärisch / asphärisch wurden glaube ich Nachteile der Feldabbildung aufgezeigt - aber die Mathematik dazu übersteigt meine Fähigkeiten.
    Eine asphärische Linse schafft ja leider nicht den Farbfehler ab, aber du hast halt bessere Winkel und Laufzeiten. Ich finde es ja schon beeindruckend, was du nur mit der o.g. Korrektur erreichst und vor allem wie du die Sache über das Programm darstellen kannst. Geht das auch mit OsloLT ?


    Ich frage nur deshalb - einfaches Beispiel, Achtung ausgedacht, nur zum Verständnis:
    Kron/Flint Achromat, sagen wir mal 2m Brennweite, 160mm Öffnung, geschätzter Schärfebereich 0,6mm, Schnittweite grün/gelb zu blau -0,7mm zu rot -1,5mm (geht also nicht farbrein) und eine Unterkorrektur von 300nm.


    Wenn der mittlere Bereich der Linse perfekt sein soll, muss sie eine Unterkorrektur im Randbereich haben, weil die Brechkraft am Rand größer ist und die Strahlen kürzer fallen. Korrekturen derselben bilden bei einer Sphäre ja nur einen Kompromiss zum Randbereich zu Gunsten des Randbereiches wegen der größeren Lichtleistung aber auch der Randbereich in sich bringt ja zunehmende Fehler in Richtung außen hervor, weil die Brechung zunimmt; Mitte und Rand ist bei obigem Beispiel hinsichtlich C.A und S.A. physikalisch nicht zu korrigieren.


    Das Teil hat ja einen Farbfehler, doch nicht überall. Du blendest den Refraktor auf 60mm Öffnung ab.
    Du vergrößerst den Schärfebereich durch das neue Öffnungsverhältnis von F33 auf bestimmt 10mm und eine garantierte APO Abbildung :) den zuvor eingestellten Fokus läßt du aber.
    Dann blendest du die Mitte und den äußeren Rand ab und läßt dem Licht einen Spalt von ca. 20mm, analysierst, wie dort die Strahlen/Farben fallen und weil du ja einen zunehmend abgeflachten Linsenradius gestaltest, ziehst du die Strahlen weiter raus, in den zuvor fixierten! Fokus. Das geht nun immer weiter so bis zum Linsenrand, auf deutsch: du kannst ja durch die zunehmend abgeflachte Linsenform entscheiden, wie weit du die Linsenbereiche zum Außenrand hin in den Fokus ziehst. Und das gleichzeitig bei 3 Flächen :) und nicht von der schlechten Abbildung irritieren lassen, die Abblendmethode schafft natürlich kräftige Obstruktionsfehler.
    Die ursprünglich vorhandene oder eingestellte sphärische Aberration beseitigst du nun vollständig, bekommst aber auch mehr Lichtanteile rot und blau in- und zum Rand hin nahe zum Fokus; vor allem kannst du ja beeinflussen, wie die zum Rand hin zunehmend aufgespaltenen Strahlen fallen sollen. Du arbeitest dich also aus einer perfekten Mittensituation nach außen vor.
    Da der Fehlerlauf ja an der ersten Linsenfläche entsteht, soll man schon hier beginnen und damit das Ergebnis im Feld nicht durch neue Fehler der folgenden Sphären verschlechtert wird, sollst du den asphärischen Schliff auf erste, zweite und 4 Fläche zu 30, 30, 40 Prozent verteilen - so oder so ähnlich stand das da.....egal, ich habs so gemacht und bin zufrieden.


    Bisschen langes Vorspiel zur Frage:
    Rechnet das Programm alle 4 Flächen/Radien des Objektivs so, daß es dem an jeder Stelle der Linse anderen Radius gerecht wird und wie weist es die Form aus? Es gibt ja die Asphärenformel (das Hyperbelzeugs usw) aber
    das Programm muss ja auch die -je nach Form der Linsen- unterschiedlichen Bildfeldwölbungen usw. berechnen, quasi alles, was bei einer Sphärenform eines Zweilinsers ja feststeht bzw. sonst über die Anzahl der Linsen korrigiert wird?


    Das Problem ist ja auch, daß du aus einer sphärischen Linse (nicht ohne weiteres) eine asphärische herstellen kannst, weil du ja den kleinen Radius in der Mitte brauchst und am Rand somit zu wenig Glas vorhanden ist (hat ja den gleichen Radius wie in der Mitte).
    Viele Grüße
    Daniel

    Hallo Thomas, hallo Gerd,
    da ich meinen asphärischen Refraktor jetzt fertig habe, wollte ich auch etwas sagen:
    Eine Fachmeinung ist, die asphärische Form auf 3 Flächen zu verteilen (beim 2-Linser). Ich weiß ja nicht, in welchem Umfang ihr geschliffen habt, aber falls es nur eine kleine Korrektur war, die ja noch in Korrespondenz zu den anderen sphärischen Flächen stand, zeigt die ja nicht die vollen Möglichkeiten eines Asphärenobjektivs auf.
    Der übliche Strahlenverlauf und die herkömmlichen Schnittweitenerkenntnisse haben mir jedenfalls nicht geholfen, meiner Meinung nach muss man hierbei wirklich jeden Strahl in jeder Farbe individuell betrachten. Glas hat für jede Farbe einen anderen Brechungsindex, jede Stelle von der Mitte zum Rand bricht das Glas chromatisch anders als auch nur einen mm davor und jede Stelle zum Rand hin bricht das Glas sphärisch anders als auch nur einen mm davor. Dann noch das Feldverhalten usw usw. Diese ganzen Variablen zu optimieren geht mit einer Asphäre nicht. Gerade dieses Konglomerat aus Strahlen zu beherrschen, ist bei einem 2 Linser meiner Meinung nach auch nur mit viel Testerei und abschnittsweiser Arbeitsweise möglich. Ich wußte gar nicht, das Oslo das rechnet. Die üblichen Testmethoden funktionieren eigentlich erst zum Schluß, meiner Meinung nach
    Ich wollte nicht abschweifen, aber das ist ein höchst interessantes Thema.
    Viele Grüße
    Daniel


    Wort korrigiert Daniel