Beiträge von MartinB im Thema „Selbstbau“

    (==>)Tim
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(wie geht das eigentlich mit den Zitaten?)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So: Erst Text in deine Antwort reinkopieren, dann markieren, dann siehe Buttonleiste in der Zeile "Format", dritten Button von rechts klicken.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stathis hat irgendetwas von B. erwähnt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Stathis lebt heute in München, aber mit dem Selbstbau angefangen hat er in Berlin (so um 1990).



    (==&gt;)alle


    Wenn ich in diesem Forum die Diskussionen in verschiedenen Threads so anschaue, könnte man vielleicht den Eindruck bekommen, nur ein möglichst großer Spiegel sei ein guter Spiegel.
    Ich glaube, davon sollte man sich als Einsteiger nicht zu sehr beeinflussen lassen. So ein Teleskop wird mit zunehmender Größe schnell unhandlicher. Ich denke, man muß schon eine Menge Erfahrung haben, um große Teleskope sinnvoll einzusetzen.



    Als "Noch-Anfänger" speziell was das Beobachten angeht sind für mich wichtige Kriterien:


    + Das Gerät muß problemlos transportabel sein.
    + Ich möchte beim Beobachten mit beiden Füßen auf der Erde stehen.
    + Niedrigste Vergrößerung unter 50fach, damit ich noch was finde.
    + Preiswerte Okulare müssen erst mal ausreichen.


    Ob und bei welchen Komponenten ein Selbstbau in Frage kommt, muß natürlich jeder für sich entscheiden.


    Mich selbst schätze ich schon beinahe als "Hardcore-Bastler" ein. Ich schrecke vor fast keiner handwerklichen Arbeit zurück und mir macht es meist sehr viel Spaß, etwas Neues auszuprobieren. Es sieht so aus, daß der Teleskop-Selbstbau dazu hervorragend geeignet ist[:D][:p].
    Trotzdem fand ich 12" f/5 zum Anfang schon mächtig schwierig und bin froh, keinen größeren/schnelleren Spiegel versucht zu haben.


    Noch mal zu den Preisen:
    Wenn du einen 20" f/4,5 Spiegel fertig kaufen möchtest, wird der je nach Qualität so etwa 5000-6000 Euro[:0] kosten, als Lieferzeit kannst du grob 6 Monate veranschlagen.
    Ein fertiges Teleskop in dieser Größe kostet schon mal das Doppelte und hat noch längere Lieferzeit.
    Warum? Weil das alles in Handarbeit hergestellt wird, und zwar derzeit noch von teuer bezahlten Westeuropäern (oder Nordamerikanern).
    Falls ich mir jemals so ein großes Gerät zulege, wird das nur im Selbstbau möglich sein.
    <i>(Anmerkung: Wenn wir weiter die Amaterastronomie so populär machen, wird es in wenigen Jahren aber auch billige Gitterrohr-Dobsons über 12 Zoll aus Fernost oder Osteuropa geben, da bin ich mir sicher)</i>


    Zur Arbeitszeit: Bei meinem 300 mm Spiegel (ca 12") war die Netto-Arbeitszeit etwa 40 Stunden, davon 20 Stunden parabolisieren (und der Sterntest muß erst noch zeigen, ob er schon fertig ist).


    Gruß,
    Martin

    Hallo Achim,


    deinen Kommentaren kann ich voll und ganz zustimmen.
    Die folgenden Gedanken möchte ich noch hinzufügen:
    Was den heutigen Standard im Selbstbau angeht, sehe ich bei vielen Geräten eine unglaubliche Perfektion und Liebe zum kleinsten Detail (siehe z.B. <font color="red">hier</font id="red">). Das ist faszinierend, und ich freue mich schon auf mein erstes ITV-Treffen, um so viel wie möglich davon live zu sehen und in mich aufzusaugen.


    Bedenken müssen wir aber, daß nicht jeder in der Lage ist, Eigenbauten so zu realisieren.
    Wenn ich deine Selbstbau-Teleskope so ansehe, muß ich mir eingestehen, ich denke manchmal zu kompliziert und treibe dadurch mehr Aufwand als nötig. Deine Konstruktionen kommen vermutlich dem Optimum an Preis/Leistungsverhältnis sehr nahe, will sagen, die meisten Leute geben für weniger Teleskop mehr aus.


    Rückschläge kannst du ziemlich gut verdauen, das hast du ja schon bewiesen (Und ich dachte als "alter Flugmodellbauer", beim Teleskop-Selbstbau bliebe man wenigstens von Abstürzen verschont!).


    Was den Arbeitsaufwand angeht, hast du ja auf deiner Homepage eindrucksvoll geschildert, daß man speziell gute Teleskopspiegel nicht geschenkt bekommt, sondern sich hart erarbeiten muß (oder eben viel Geld dafür ausgeben).


    Also, ich denke, der Hauptgrund für Teleskop-Selbstbau ist nicht Geld zu sparen, sondern entweder für das vorhandene Budget die größtmögliche Öffnung zu bekommen oder sich ein Teleskop speziell nach eigenen Vorstellungen und Anforderungen zu bauen.
    Fast genauso wichtig ist wohl der Beweis "das kann ich schaffen", oder?
    Vielleicht sollten wir auch mal versuchen herauszufinden, warum auffallend viele Familienväter zwischen 35 und 42 Jahren beim ATM einsteigen???


    Viele Grüße,
    Martin

    Hallo Tim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Danke für deine Einfach vormulierte Antwort( habe sie sogar als absoluter leie fast alles ganz verstanden).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gern geschehen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Giganten ab 50 cm Durchmesser ( wieviel zoll ist das)
    wie Teuer dafür wohl die spiegel sind?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ein Zoll sind 25,4 mm, also sind 50 cm etwa 20 Zoll.
    Für einen guten 20" Spiegel bekommst du ein ordentliches gebrauchtes Auto mit 2 Jahren TÜV und ein komplettes 8" Teleskop dazu.
    So ein 20" Teleskop wiegt locker über 50 kg. Transport ohne eigenes Auto unmöglich.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Am Wochenende Spechteln? schön und gut, aber da muss ich immer Arbeiten, und unter der Woche Fahren die Nachtbusse so Besch...eidn.
    Auto habe ich leider keines und alleine macht es auch nicht so viel spass.
    Aber mal schauen vieleicht finde ich in Berlin noch ein par nette Astrofans mit den man auch mal was anfangen kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da hast du ja ziemlich blöde Arbeitszeiten.
    Kontakt zu anderen Astrofans hilft bestimt weiter, allerdings kenne ich mich in der Berliner Szene gar nicht aus.
    Mach doch mal einen Aufruf im Forum "Kontakte und Treffen".


    Als Teleskop für dich wäre wohl ein 6" Reise-Dobson am besten, d.h. ein Teleskop mit 150 mm Spiegelgröße, das keinen festen Rohrtubus sondern Streben hat und sich sehr klein zusammenlegen läßt. Das ist dann problemlos Bus- und U-Bahn tauglich und man kann es sogar auf einem Fahrrad mitnehmen.
    Sowas kann man aber nicht kaufen, sondern man muß es selbst bauen.
    Schau mal hier: http://www.stathis-firstlight.de/atm/index.htm, dann <font color="orange">Deutsche Version </font id="orange">und <font color="orange">6" Reise Dobson</font id="orange"> anklicken.
    Als Erstprojekt solltest du das aber nur mit erfahrener Hilfe versuchen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Tim,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie unterscheiten sich eigentlich ein sage wir mal 10" Dobson und ein 10" schmid- cassegrain her wen man ein und das selbige objeckt einstellt? ist da ein deutlicher qualitätsunterscheid auszumachen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Eine einfache Antwort darauf gibt es leider nicht.
    Die Hauptunterschiede sind:


    1. Ein SC hat 5 optisch wirksame Oberflächen im Strahlengang, ein Newton nur zwei. Jede dieser Oberflächen schluckt etwas Licht und verzerrt die Wellenfront etwas. Es ist viel einfacher und billiger, ein gleich gutes Newton zu bauen, was die Bildschärfe in der Mitte angeht.
    Aus diesen Gründen ist ein SC für Selbstbau praktisch ungeeignet.
    Selbst die einfachere Cassegrain-Variante ohne Schmidt-Platte wird nur sehr selten gebaut.


    2. Der Sekundärspiegel ist beim SC größer als beim Newton, dadurch hat man weniger Kontrast beim visuellen Beobachten. Für's Fotografieren ist das weniger schlimm.


    3. Ein SC hat viel kürzere Baulänge, Es ist immer ein Stativ nötig, weil der Einblick hinten ist. Dobson-Montierung geht nur mit Newton.
    Ein parallaktisches Stativ ist allerdings für SC billiger als für Newton gleicher Öffnung, weil das Teleskop viel kürzer ist und die Massen schwerpunktnah liegen. Dadurch genügt eine kleinere Ausführung.


    4. Ein SC hat ein größeres ebenes Bildfeld, das ist gut für Fotografie. Beim Newton werden Sterne am Bildrand leicht kometenförmig. Für visuelle Beobachtung ist das aber kaum ein Problem


    5. Ein SC wird meist per Verschieben des Hauptspiegels fokussiert. Vorteil: großer Fokusweg (braucht man zum Fotografieren). Nachteil: die Bildlage kann sich beim Fokussieren verändern, weil sich der recht schwere Hauptspiegel nicht absolut präzise verschieben läßt.


    6. Probleme mit Luftturbulenzen im Tubus (Tubus-Seeing) sind je nach Ausführung und Einsatzbedingungen bei beiden Teleskoptypen möglich.


    Es gibt noch ein paar Punkte, die man erwähnen könnte, aber das geht hier wohl zu weit...


    Unter'm Strich:
    Für dich kommt eigentlich nur ein Newton in Dobson-Ausführung in Frage.
    Man kann den Selbstbau in verschiedenen Varianten betreiben. Auch mit gekauftem Spiegelsatz kann der Teleskopbau viel Spaß machen und Hobbyschreiner können sich so richtig austoben. Ich habe z.B. für 120 € einen 6" f/5 Hauptspiegel mit 40 mm Fangspiegel gekauft und mir damit mein erstes Teleskop gebaut. Für dich wäre 6" f/8 oder 8" f/6 eine sinnvolle Größe. Man braucht aber noch einen Okularauszug mit Fokussierung und Aufhängungen für Haupt-und Sekundärspiegel, die justierbar sein müssen. Diese Teile sind normalerweise aus Metall, da braucht man also noch einen Schlosser in der Familie[:D].
    Das 8" f/6 gibt es in brauchbarer Ausführung mit 2 Okularen bereits ab 400 Euro, ein 6" f/8 sogar ab 300 Euro. Von den Kosten her ist Selbstbau in dieser Größe unrentabel. Erst bei den "Giganten" ab 50 cm Spiegeldurchmesser kann sich ein Selbstbau auch finanziell wirklich lohnen.


    Das Bauen an sich ist gar nicht so schwer. Unterschätze aber nicht den nötigen Lernaufwand. Teleskop-Selberbauer sind Individualisten, es gibt so gut wie keine fertigen Baupläne. Dafür um so mehr Tipps und Homepages mit detailliert vorgestellten fertigen Teleskopen. Du wirst auch praktisch von allen Leuten bereitwillig Auskunft bekommen, wenn du konkrete Fragen stellst.


    Tipps zum Beobachten und zu Sternkarten/Software findest du im Einsteiger- und Beobachtungsforum, Fragen dazu sind dort sicher am besten aufgehoben.


    Was deine Arbeitszeiten angeht, hast du übrigens einen großen Vorteil: Wenn am Wochenende klares Wetter ist, stehst du einfach zur gewohnten Zeit auf und fährst zum Spechteln[8D].


    Viel Spaß und klaren Himmel
    Martin