Hallo Alex,
< 1.) Wieviele Streifen braucht man eigentlich für eine vernünftige
< Auswertung? Gilt da automatisch besser ist mehr?
Bei der Ausertung mit OpenFringe hast Du 2 Möglichkeiten:
a) Den Verlauf der Streifen händisch einzugeben, dann wertet OF mit Zernike-Polynomen aus. Zur Eingabe muss zumindest jeder Streifen markiert werden und OF versucht dann automatisch, diesen über seine gesamte Länge zu erfassen. Wenn dabei Probleme auftreten, kann man den Verlauf von Hand korrigieren. So können auch I-Gramme mit etwas geringerem oder ungleichmässigem Kontrast noch ausgewertet werden. Das geht sowohl mit wenigen, als auch mit vielen Streifen, kann aber dann in eine Fleißaufgabe ausarten.
b) Es gibt eine vollautomatische Verarbeitung, die Auswertung erfolgt intern mit einer FFT. Hierfür sollten es richtig viele Streifen sein (so ca. 40-50) und deren Kontrast möglichst hoch.
Ich habe mit a) ausgewertet - nicht weil ich Masochist bin, sondern weil dabei die Verkippung ("Tilt") zwischen Referenz- und Messwellenfront geringer gehalten werden kann. Für eine Auswertung mit FFT (viele Streifen) ist zwangsläufig eine starke Kippung nötig - man kann darüber philosophieren, ob das der Genauigkeit der Messung guttut. Kurt hat meines Wissens mal beide Auswertungsarten für einen Spiegel verglichen...
> 2.) Muss man geschlossene Kreise vermeiden (ich glaube ich habe etwas
> in dieser Richtung gelesen) oder sind diese auswertbar? -> Soll man
> versuchen die Streifen möglichst gerade zu bekommen?
Stell Dir die I-Gramme kurz wie eine Landkarte mit Höhenlinien vor - die Höhenangabe an den Linien ist hier der Phasenunterschied zwischen den interferierenden Wellenfronten. Bei rein streifigen Konturen kann das Auswerteprogramm anhand der Reihenfolge der von Dir gewählten Streifen die Richtung des Gefälles bestimmen. Wenn zwischen den Streifen geschlossene Konturen auftreten, weiss das Programm nicht von selbst, ob das Hügel oder Gruben sind. Das ist wieder ein Vorteil der händischen Eingabe: Wenn man sich beim Einstellen des I-Meters merkt, von welchem Streifen sich ein Kringel abgeschnürt hat und dem Auswerteprogramm für beide die gleiche "Höhe" angibt, dann funktioniert das einwandfrei. Man muss dabei aber aufpassen! Bei den von Dir zuletzt geposteten I-Grammen bist Du kurz vor einer solchen Abschnürung gewesen (im oberen Bild, wo ein Streifen bereits wie ein Omega aussieht).
Weiter viel Erfolg - und viel Gefühl bei der Wahl des passenden Fusstrittes...
Norbert