Beiträge von Astrohardy im Thema „Astrotreff - Förderung naturwiss. Bildung?“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In Hamburg gibt es die "Gesellschaft für volkstümliche Astronomie Hamburg e.V.", die es mit ihrem Namen auf den Punkt bringt. Hier werden keine professionellen Astronomen ausgebildet. Trotzdem wird in diesem Verein - und sicher auch in diesem Forum hier - einiges an Bildungsauftrag geleistet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und auch in der GvA gab es übrigens eine Diskussion, ob man den Namen nicht besser ändern solle! "Volkstümliche Bildung" ist allerdings auch eine etwas zweischneidigere Sache als "naturwissenschaftliche Bildung". "Volkstümliche Bildung" war in Erziehungswissenschaftlerkreisen noch total "in", als die GvA in den 60ern gegründet wurde. In den 68ern galt sie als "reaktionär" und danach als "altertümlich". Bei manchen Leuten (die "volkstümlich" mit "völkisch" verwechselten), sogar als verdächtig! Im Kern ist es aber auch hier ähnlich: In der GvA rennen wir nicht den ganzen Tag rum, um andere Leute unheimlich volkstümlich zu bilden, sondern sind natürlich erst einmal ein Sammelbecken der astronomischen "community" bzw. "Szene" in der Stadt. Genau wie die Astrotreffler machen wir das, weil es uns Spaß macht, und vor allem, weil es in der Gemeinschaft viel mehr Spaß macht als alleine. Wir denken auch nicht 28 Stunden am Tag an irgendeinen Bildungsauftrag! Also genau das gleiche Problem wie hier. Aber natürlich vermitteln wir *AUCH GANZ NEBENHER* Bildung, genau wie dieses Forum hier *AUCH* Bildung vermittelt, und zwar nicht zu knapp! Ich finde aber, dass sich beides nicht ausschließt.


    Daher mal ein Vorschlag zur Güte: Kann man aber nicht BEIDE Gedanken - den der Bildung UND den der Gemeinschaft - in dem Intro unterbringen? Caro hat in dem Sinne eindeutig recht, dass dieser Gedanke im Intro fehlt.


    Aber im Kern unwichtig, wie man sich nennt oder was auf dem Intro steht. Wichtig ist, was man tut, und ob es möglichst vielen Leuten Freude macht. Und da mache ich mir um den Astrotreff, Bildung hin, Bildung her , überhaupt keine keine Sorgen.



    Hartwig



    PS: Wir sind in der GvA bei dem Namen geblieben, auch weil die GvA eine Tradition hat und man so einen langlebigen Verein nicht einfach zum nächsten Ersten in KFACH (Kleine Feine Astro Community Hamburg) umbenennen kann. Eine Idee, die Abkürzung zu behalten, aber den Namen zu ändern, scheiterte an unserer mangeldnen Kreativität. Die beste Idee war "Gesellschaft verrückter Astrospacken" (GvA). Das wäre zwar ehrlicher, wurde aber aus irgendwelchen Gründen nicht umgesetzt [:)].

    Hi Matts,
    Lass es bloß so. Für mich verkörpern Amateurwissenschaftler einen Teil der Wissenschaftskultur , und Wissenschaftskultur hat ganz furchtbar doll was mit Bildung zu tun. Nicht nur das, was im schulischen Bildungscanon vorkommt, ist Bildung. Und nicht nur das, was an einer reformierten Uni credit points bringt, ist Bildung (im Gegentum). Wieso soll eigene begeisterte semi-/amateur-/populärwissenschaftliche Betätigung nichts mit naturwissenschaftlicher Bildung zu tun haben? Etwa, weil es Spaß bringt? Es gibt zudem eine Reihe von Wissenschaftsbereichen, die von professionellen Wissenschaftlern an Unis kaum noch bearbeitet werden, und die daher von Amateuren am Leben erhalten werden. Wieso soll die Förderung einiger solcher Bereiche hier im Treff nichts mit naturwissenschaftlicher Bildung zu tun haben?


    Viele machen hier auch mal eine Sternführung oder zeigen Freunden oder Bekannten den Mond oder einen Planeten im Fernrohr. Angesichts der allgemeinen naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse weiter Kreise der Bevölkerung hat das definitiv was mit naturwissenschaftlicher Bildung zu tun. Und dass der Astrotreff solche Dinge fördert, darf man auch ruhig mal programmatisch herauskehren.


    Auch der Terminus "naturwissenschaftliche Bildung" ist mir nicht zu hoch gegriffen. Man muss ja nicht die gesamten Naturwissenschaften hier abbilden, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Eine Schwerpunktsetzung ergibt sich hier doch ganz automatisch. Wir behandeln hier aber doch häufig Fragen aus anderen Wissenschaften, und gerade Astronomie hat ja sehr viele Querverbindungen zu anderen Gebieten. Um die Breite wird mir nicht bange, solange AnkeMo hier einen Link zu einem Fachpaper postet, welches der Frage nachgeht, ob bezüglich der Allele der Opsingene heterozygote Frauen Farben anders wahrnehmen als normale Trichromaten.


    Noch etwas: Nicht alles, was hier diskutiert wird, muss einen ganz furchtbar doll bilden. Ich finde, die Mischung stimmt hier schon sehr gut.


    Und außerdem: LANG LEBE DER KATZENTHREAD!


    Hartwig