Beiträge von Ringnebel im Thema „350D bei -18°C. Wo ist die Grenze?“

    Ist schon klar.
    (Das sind allerdings eher Standardwerte, die man in Anleitungen so immer liest, egal welche Temperaturen die Geräte wirklich verkraften. Und mal ehrlich: Welcher Fotograf hört schon bei Exakt 0°C auf, zu Fotografieren, sodass er niemals Eis oder Schneelandschaften hat, oder nimmt die Kamera nie in den Urlaub mit, wo es 41°C im Schatten sind? Da dürfte es 20% der Bilder gar nicht geben.)
    Aber ob Canon da wirklich einen Temperatursensor einbaut, der mitloggt? Ich vermute nein. Und wenn Wasserschäden drin sind, ist es ohnehin klar, dass das zu Lasten des Kunden geht.
    Die Canon-Garantie hält übrigens ohnehin nur 12 Monate und die gesetzliche Gewährleistung des Händlers sieht vor, dass man 6 Monate nach Kauf dem Händler beweisen muss, dass das Gerät schon ab Werk fehlerhaft war. Kurzum: Spätestens nach 12 Monaten ist eh alles auf eigenes Risiko.


    Edit: Wenn man aber künstlich stark kühlt, anstatt auf kaltes Wetter zu warten, würde ich fast schon standardmäßig davon ausgehen, dass es zu Problemen mit der Feuchtigkeit kommt. Es gibt aber auch professionelle Umbauten. Das ist dann hoffentlich erprobt, kühlt gezielt nur das, was gekühlt werden muss und ist an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch abgedichtet - und sei es nur durch die Verwendung von Klarlack und Silikon.

    Ob die Elektronik funktioniert, bekommt man wohl nur durch probieren heraus. Bei der Mechanik liegen, wie schon angesprochen, die Grenzen irgendwo bei zu zähen Fetten und der Sprödigkeit von sich verformenden Kunststoffteilen, die dann brechen könnten. Wenn das alles einigermaßen gut konstruiert ist (insbesondere wenn keine Fette benötigt werden und keine Kunststoffteile belastet werden), dann - und das wird hier vermutlich der Fall sein - ruiniert man sich bei solchen Temperaturen zuerst den Akku!
    Erstens steigt sein Innenwiderstand vorübergehend stark an, sodass man mit stromhungrigen Kameras oder älteren Akkus nicht mehr fotografieren kann, aber zweitens ist irgendwo bei -20° bis -30° (vielleicht schon -15°) eine Grenze, wo man Lithium-Akkus (je nach Akku unterschiedlich) dauerhaft ruiniert.


    Was die Elektronik betrifft, so vermute ich die größte Gefahr dort, wo man wieder ins Warme kommt und sich im kalten Gerät Tau bildet. Also vorher Deckel drauf und in eine möglichst dichte Tasche oder Tüte.


    Also nochmal die Kurzform: Am ehesten befürchte ich Akkuschäden und Kurzschlüsse durch Tau in der Wohnung oder im warmen Auto.


    Edit: also wenn ihr es ausprobieren wollt, nehmt lieber einen Nachbauakku. Dann ist der Schaden kleiner, wenn man später feststellt, dass er schlechter geworden ist.