Hi Holger,
da ich ja einen Spiegel schleife ist mir der Unterschied zwischen 10.000stel mm und Nanometer (=verwendetes Mass für die verschiedenen Wellenlängen beim Licht) bekannt. Ich muß auch zugeben nicht viel von Nanotechnologie zu verstehen. Aber wenn ich das bisschen recht verstanden habe, wird in dieser Technologie *gar_nichts* mehr handwerklich veranstaltet, weil es schlichtweg nicht geht. Hier laufen völlig unterschiedliche Prozesse ab, die sich kaum vergleichen lassen.
Kürzlich ist mir zu Ohren gekommen, dass die neuesten Techniken in der Optikherstellung jetzt Ionenkanonen seien. Was da dran ist, wie die arbeiten und bei welchen Prozessen die zum Einsatz kommen und was für Ergebnisse die bringen weiß ich leider nicht.
Und nochmal ein Argument für die Preise unserer Händler:
Ich habe selbst einen Deal aus den USA abgewickelt. Da war mir zeitweise schon ganz schön mulmig! Letztlich habe ich es mich auch getraut, weil ich Verwandschaft in Kalifornien habe, wo ich auch bestellt habe. Ich habe mich dann immer selbst beruhigt, wenn es irgendwie nicht so gut aussah, denn es gab massive Verzögerungen.
Und Andrea's Info (= Godzilla), dass der Verfrachter alle anfallenden Kosten (Zoll, Steuer und Frachtkosten, wenn diese nicht bereits mit dem Händler verrechnet wurden) einholt, sind richtig. Da kommt man nur mit Beziehungen inklusive handfestem Betrug drum herum!
Auf der anderen Seite verstehe ich dich ja wirklich gut. Was meinst Du warum ich dieses Risiko eingegangen bin und diesen Aufwand auf mich genommen habe? Nun, nicht wegen Ärger über zu grosse Gewinnspannungen, wohl aber weil ich mir dieses Gerät sonst nicht hätte zulegen können. Ich sah das Gerät im Internet, wußte ich kann den Preis nicht bezahlen den der Händler will, den direkten Einkaufspreis mit Steuer + MwSt schon.
Dann versetzte ich mich aber mal in die Lage des Händlers:
- jede Menge Telefoniererei (da kannst Du drauf wetten!)
- Ablauf überwachen (warum ist das Teil noch nicht da? Warum ist das Ding so lange unterwegs...)
- Kunden auf dem Laufenden halten, und ggf. beruhigen
- Mit dem Stress leben, dass der Kunde es sich anders überlegt. Bei USA-Bestellung muß man aber anzahlen! Die Kosten für so eine Aktion müssen zwischen dem USA-Händler, dem Kunden und dem deutschen Händler geregelt werden, wieder organisatorisch aufwendige Arbeit
- Wenn das Gerät nicht vollständig oder beschädigt kommt, dafür sorgen, dass ein Austausch vorgenommen wird, bzw. die beschädigten Teil zurückgehen, bzw. die fehlenden nachgesendet werden
- Wenn eine Gurke kommt, kann ich das Ding ja wohl schlecht zertifiziert an den Kunden aushändigen. Zurückschicken, Leier beginnt von vorne
- Vielleicht hat auch der Verfrachter Schäden verursacht. Alles immer wieder abklären!
- Kommt das Gerät, hat der Kunde 6 Wochen (so in meinem Fall) Rückgaberecht. Nimmt der Kunde das Recht wahr, wieder die ganze Rückwärts-Leier, oder das Teil schmückt evtl. sehr lange den Ausstellungsraum
Ob Du es glaubst oder nicht: es ist viel organisatorische Zeit notwendig für so ein Geschäft. Ich empfehle: einfach mal selber machen. Etliche Punkte sind natürlich nur *mögliche* Risiken. Aber es kann nun mal passieren und muß irgendwie in die Kalkulation einfliessen.
Und dann habe ich überlegt, ob ich das Teil wirklich so sehr will, dass ich dieses Abenteuer eingehe. Nun, ich habs gemacht. Ich bereue es auch nicht, weil ich ein paar Erfahrunge gesammelt habe. Ausserdem ist so ziemlich alles gut gegangen.
Fest steht, dass ich die Händler nun besser verstehen kann. Mindestens in meinem Falle. Negativbeispiele exklusive, selbstverständlich.