Beiträge von Kurt im Thema „Vier APOs von APM - LZOS vor dem Interferometer“

    Hallo Michael,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    "nur Koma, nur Asti" soll heißen, dass alle verfügbaren Zernike- Terme für Koma bzw. Asti aktiviert sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    danke für die Klarstellung. Das erklärt, warum die Bilder nicht symmetrisch aussehen. Aus meiner Sicht mach es wenig Sinn, alle Koma- bzw. Asti-Terme zu einer Gruppe zusammengefasst darzustellen. Denn Koma 1. Ordnung hat mit Koma 5. Ordnung eigentlich nicht viel gemeinsam, ausser dem Namen. Zumal die verschiedenen Ordnungen auch alle in unterschiedlichen Positionswinkeln auftreten -- dadurch entstehen ja erst die Unsymmetrien, die man in den Bildern sieht.


    Gruss
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    bei den hier untersuchten Objektiven sind die höheren Ordnungen von Koma und Asti äußesrt gering und gar nicht mehr sicher den Prüflingen zuzuordnen. Das kann man durch Analyse der Einzel- Interferogramme leicht feststellen. Sie schwanken nämlich von einen zum nächten I.- Gramm in Betrag und Ausrichtung chaotisch. Man hätte sie deshalb bei den Darstellungen "nur Koma" bzw. "nur Asti" einfach wegschalten können. Ich hab aber bei anderen Objekten öfters den Fall gehabt dass die Grundordnung und die höheren Ordnungen gleichsinnig orientiert und vor allem auch stärker ausgeprägt sind.


    Gruß Kurt

    Hallo Michael, liebe Mitleser,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Kurt,


    ich bin etwas verwirrt was deine Bilder Nr. 36 und 38 betrifft. Wie ist die Bezeichnung "nur Koma" bzw. "nur Asti" zu verstehen?
    Offensichtlich sind da auch noch Terme höherer Ordnung enthalten, sonst müssten die Fehler symmetrischer aussehen.


    Gruss
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke für die Frage. "nur Koma, nur Asti" soll heißen, dass alle verfügbaren Zernike- Terme für Koma bzw. Asti aktiviert sind. Die höheren Ordnungen bemekt man am Wellenfrontbild. Der Einfluss auf den ohnehin schon sehr niedrigen RMS ist gering. Wie sich das bei "genauer" Rechnung zahlenmäßig ausdrückt zeigt das Beispiel für den "worsrt case" lt. Bild <b>Bild 36 </b>


    "nur Koma" (alle 3 verfügbaren Ordungen) RMS = 0,00878 lambda
    "nur Koma" ( nur Grundordnung) RMS = 0,00830 lambda


    Derartige Differenzen und die Angabe des RMS mit 5 Nachkommastellen sind nur noch Rechenspielchen weil praktisch völlig bedeutungslos. Vielleicht noch etwas anschaulicher: Die Erkennbarkeit von Koma (Grundordnung) im fokalen Sternbild beginnt bei ca. PtV = 0,1 lambda wave, ensprechend RMS = 0,018 lambda w. Dazu muss man die 4 und 5 Dezimale nach dem Komma nicht unbedingt kennen.


    Gruß Kurt

    <b>Nachtrag zu LZOS 130 /1200</b>
    Mittlerweile ist mein bestelltes LZOS 130 /1200 Objektiv nach den im folgenden vorgestellten Prüfergebnissen bereits in einem Tubus verbaut und „gefirstlightet“. Freundlicherweise hat Markus Ludes auch noch ein weiteres 130es für diese Testserie zur Verfügung gestellt. Zusammen mit dem 130 er sowie dem 115er von Uwe haben wir nun 4 LZOS vor dem Inteferometer, davon 3 baugleiche 130er. Deshalb habe ich im Zuge dieses Nachtrages die Überschrift angepasst.


    Im folgenden werden die Prüfergebnisse der beiden neuen 130er sowie der Vergleich der drei 130er behandelt.


    <i>Kennzeichnungen:</i>
    LZOS 130 / 1200 Nr. 074
    130 / 1200 Nr. 082
    130 / 1200 (U)


    Das U steht für das bereits vorgestellte Teleskop von Uwe. Die Seriennummer hab ich mir dummerweise nicht notiert.



    <b>Prüfprotokolle des Herstellers von Nr. 074 und 082</b>


    <b>Bild 31</b>


    Die Strehlzahl für Nr. 082 bei 532 nm nm ist hier mit 0,970 angegeben. Für das 074 beträgt die Strehlzahl 0,972. Das ist OK und kein merklicher Unterschied. Auch die abgebildeten Wellenfronten bzw. PSF- Grafiken zeigen keine nennenswerten Fehler.


    <b>Wellenfrontanalyse und synthetischer Sterntest </b>


    Für die Messungen wurde mein Eigenbau – Twyman Green eingesetzt. Ida genügend Zeit zur Verfügung stand hab ich die beiden neuen Objektive jeweils 4 mal in den Positionen 0°, 90° sowie 180° interferometriert. Das ergibt also 12 Interferogramme je Objektiv. Hier zwei Muster:


    <b>Bild 32</b>


    <b>Bild 33</b>


    Durch diesen Aufwand wird es möglich sehr geringe nichtchromatischen Restfehler wie z. B. Koma und Asti messtechnisch gesichert nachzuweisen. Die Einzelergebnisse zeigt die Tabelle


    <b>Bild 34</b>


    Für das Objektiv Nr.074 gilt:
    „Mittel 0°“ bedeutet programmtechnische Mittelung der der Zernikes aus den 4 Interferogrammen
    a bis d bei Pos. 0° des Objektivs. Aus diesen gemittelten Zernikes errechnet das Programm dann die Strehlzahl 0,982. Die arithmetisch gemittelte Strehlzahl wäre hier eine weniger präzise Näherung.


    Die „Mittel 90°“ Zernikes wurden um 90° zurückgedreht und mit den „Mittel 0°“ Zernikes gemittelt und danach die Strehlzahl 0,980 hinter „Mittel 0°-90°R“ berechnet. Diese Strehlzahl ist praktisch frei von potenziellem Prüfstandsasti. Im gleichen Sinne wird die potenzielle Koma des Prüfstandes eliminiert. Hierzu muss man das Objektiv um 180° drehen und sinngemäß verfahren wie vorhin beschrieben.


    Letztendlich bekommt man die Strehlzahl 0,985 bzw. 0,990 bei der sowohl Asti als auch Koma des Prüfstandes eliminiert sind. Der Abstand nach oben zur theoretisch möglichen Grenze Strehl = 1 ist bei den Einzelwerten schon recht gering, so dass man auf den hier betriebenen Aufwand auch verzichten könnte. Es ist aber als Nachweis zur Reproduzierbarkeit und Auflösung der interferometrischen Messung mit Amateurmitteln gut geeignet. Außerdem wird damit bewiesen, dass Koma und Asti der Prüfstrecke hier keine nennenswerte Rolle spielen. Die PtV- Werte liegen dieser Fehler liegen bei &lt; 0,05 lambda Wellenfront.


    Die Contoutplots zeigen die dominierenden Restfehler:


    <b>Bild 35</b>


    <b>Bild 36</b>


    <b>Bild 37</b>


    <b>Bild 38</b>


    Der größte Einzelfehler wäre hier Koma mit PtV = 0,061 lambda Wellenfront bei Objektiv NR.074. Aus der Streuung der Koma- Zernikes der 12 Einzelwerte kann man die Standardabweichung mit 0,015 lambda abschätzen.


    Man kann annehmen dass ein derart geringer Komafehler in der Beobachtungspraxis nicht mehr auffällig ist oder irgendwie stören könnte. Das wird auch durch die synthetischen Sterntestbilder gestützt:


    <b>Bild 39</b>


    <b>Ermittlung des Farbfehlers für Nr.074 und 082</b>


    Nach den sehr guten Ergebnissen des 130 (U) und bei Verfügbarkeit den Oriel- Monochromators war es nahe liegend den Wellenlängenbereich weiter auszudehnen als mit den lt. Tabelle Bild 21 verfügbaren Filtern. Die technische Grenze für die Erstellung von Farbinterferogrammen liegt bedingt durch die Eigenschaften des Kamerachips bei 395 nm bzw. 710 nm. Je Objektiv wurden 2 Messreihen aufgenommen. Hierzu eine typische Auswahl von Einzelinterferogrammen:


    <b>Bild 40</b>


    <b>Bild 41</b>


    So sehen die wellenlängenabhängigen Strehlzahlkurven und Polystrehlzahlen (PS.) bei Fokussierung auf 555 nm aus:


    <b>Bild 42</b>


    Diese Art von Objektiv lässt sich mühelos in einem Tubus zentrieren und damit der Asti praktisch vollständig unterdrücken. Deshalb wurde der geringe Asti in den einzelnen Strehlmesswerten abgezogen. Dadurch klettert der Polystrehl für das bereits im Bild 1 vorgestellte 130er (U) von 0,97 auf 0,98. Für den Verlauf der Kurven sind kleinere Restfehler wie Koma, Asti etc. bedeutungslos.


    <b>Zur Erinnerung:
    Der Polystrehl bezieht sich bei mir immer auf die Augenempfindlichkeit bei Tagessehen. Dabei wird die optische Qualität des Objektivs so angenommen wie sie sich aus den Messungen ergibt (Ausnahme Abzug Asti, wie bereits begründet). </b>


    Nach den obigen Daten zeigen die Polystrehlzahlen der drei Objektive keine signifikanten Unterschiede. Es gibt auch keine signifikante Abweichung zu den beworbenen


    Polystrehl = 0,98


    Es folgen die Wertetafeln zur Darstellung der Kurven sowie zur Berechnung der Polystrehlzahlen


    <b>Bild 43</b>


    <b>Bild 44</b>


    Sicher interessiert auch die Wellenlängenabhängikeit der Strehlzahl bei Fokussierung auf eine beliebige Wellenlänge.


    <b>Bild 45</b>


    Bei Beobachtung oder Fotografie von Emissionsnebeln oder derSonne im H alpha- Licht wird man selbstverständlich auf die entsprechenden Wellenlängen ca. 656, 502 499 nm fokussieren. Dabei zeigt das Objektiv gemäß obiger Kurve „WL“ keinerlei Schwächen. Das gleiche gilt zweifellos auch für die beiden anderen 130er:.


    <b>Bild 46 </b>


    <b>Bild 47</b>


    Tauglichkeit für Fotografie und Beobachtung der Sonne bei der Calziumlinie 395 nm


    Für die Nr. 074 sowie das Nr. 082 wurden dazu Strehlzahl um 0,75 gemessen. Ich hab keine Ahnung ob man bei dieser Art von Beobachtung überhaupt die volle Öffnung des Objektivs einsetzen kann. Sicher würde aber eine leichte Abblendung die Strehlkzahl auch bei dieser für Refraktoren extrem kurze Wellenlänge erheblich verbessern.


    Erstes FL- Erlebnis mit dem LOZS 130 /1200


    Das Objektiv ließ sich unerwartet problemlos in minutenschnelle gegen das 127 mm ED /9 Objektiv austauschen. Das sah dann so aus:


    <b>Bild 48</b>


    <b>Mond</b>
    der fast volle am 29 01.10., wie erwarten sah man keine Spur von Farbbändern oder sonstigen Farbfehlern.


    <b>Rigel</b>
    als Beispiel für einen hellen Stern zeigte nicht den Anschein eines Farbsaums oder etwas wie Halo. Dagegen war der winzige Begleiter Rigel b bereits bei 60x nicht zu übersehen.


    <b> Mars</b>
    kam mir bei 170x ungewöhnlich kontrastreich vor, selbstverständlich mit einer blendend hellen und einer nur aufgehellten Polkappe. Leider hatte ich wetterbedingt keine Gelegenheit mehr zu einem direkten Vergleich mit einem meiner Spiegelteleskope.


    Gruß Kurt

    Hallo Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(==&gt;)Kurt und Uwe,


    ...Glückwunsch zur sehr erfolgreichen Kollimation des 115 f/7, der sieht ja jetzt richtig gut aus.


    Grüße Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    vielen Dank, das geht aber voll auf das Konto von Uwe. Ich hab nach seiner Kollimation nix mehr an den Scrauben des Objektivs gedreht, sondern nur noch an der Kurbel des Oriel- Monochromators[8D].


    Gruß Kurt

    Hallo Gert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
    <br />Hallo Kurt,


    Ist ja interessant, dass Du jetzt auch Kringel-Interferogramme zum Astigmatismustest benutzt. Was hat den Sinneswandel bewirkt? Ich kann mich an einen frueheren beitrag von Dir erinnern (Link finde ich z. Zt. nicht), wo Du sinngmaess geschrieben hast, diese Methode waere nicht genau genug.


    Clear Skies,
    Gert
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    bei relativ grobem Asti und/oder Koma ist die Kringelmethode für den ersten Schritt zur Verbesserung der Kollimation schon gut geeignet. Sie ist aber nicht gut genug um Koma oder Asti mit ca. 1/10 lambda PtV zu identrifizieren. Wenn man scharf darauf ist auch dieses kleinen Fehler durch Kollimation auszubügeln dann muss man möglichst geradlinige Streifeninterferogramme einstellen, auswerten und danach die Kollimation korrigieren und dann wieder Streifen einstellen, usw. Das kann dauern...


    Im LOMO- Thread hab ich gesagt:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Also beurteile ich jetzt mal die obigen Kringel bei 50 cm Betrachtungsabstand und nehme die erkennbaren Fehler als den „worst case“ an :
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Damit keine Verwirrung aufkommt, das bezieht sich nur auf die Kringel die man beim Sterntest am Himmel, Laborstest sowie dem synth. Sterntest einstellen kann, nicht aber auf gekringelte Interferogrammstreifen!


    Gruß Kurt

    <b>Nachtrag zum LZOS 115 f/7</b>


    Uwe hat die Kollimation seines 115 LZOS dank eigenem Twymamn- Green Interferometer + Planspiegel aus optimiert. Gestern war wer mit dem Teleskop bei mir um durch Vergleichsmessungen mit meiner Messmimik auf „Nr. sicher“ zu gehen. Hier die Ergebnisse:


    <b>1. Wellenfrontanalyse und synthetischer Sterntest</b>
    Diese 4 Interferogramm dienten als Basis für die Wellenfrontanalyse:


    <b><b>Bild 23</b></b>


    „Nach 2. Kollimation“ soll heißen, nachdem was Uwe nach den oben vorgestellten Messungen angestellt hat. Wie viele Einzelversuche dahinter stecken kann er vielleicht selber verraten. Jedenfalls sagt der Vergleich dieses neuen Wellenfrontbildes mit <b>Bild 17 </b>im Eingangsthread eigentlich schon alles.


    <b><b>Bild 24</b></b>


    Mit fast S= 0,98 ohne Abzüge ist die opt. Qualität für grün Spitzenklasse.


    Wenn man es gaaanz genau wissen will kann man sich auch noch die detailliertere Wellenfrontanalyse anschauen:


    <b>Bild 25</b>


    Um einen Vergleich mit den in
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=96854
    dargestellten Wellenfrontbildern 4, 5 und 6 zu erleichtern hab ich die eine einheitliche Farbskala von 0 bis 0,25 lambda gewählt. Ganz offensichtlich spielt das LZO in der selben Liga.


    Hier noch als Ergänzung der synthetische Sterntest in besonders hochauflösender Einstellung unter Verwendung aller Zernikes der obigen Tabelle:


    <b>Bild 26</b>


    <b>2.Farbfehlermessungen</b>


    Da mir vorerst noch der Oriel-Monochromator zur Verfügung steht haben wir den auch ähnlich wie wie im Bericht
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=95726
    beschreiben genutzt.


    Als wichtigstes ist folgendes herausgekommen:


    <b>Bild 27</b>


    Der Verlauf der Strehlkurve hat sich trotz der anderen Wellenlängenwahl für die einzelnen Messpunkte nicht dramatisch verändert. Durch die gelungene Verbesserung de Kollimation ist der Scheitel der Kurve aber noch etwas näher an sie unüberwindliche Strehl- “Schallmauer“ von 1 herangerückt. Auch die Polystrehlzahl ist nun auf dem Top- Level von 0,97. Nur wenn man den oberen und unteren Randbereiche des sichtbaren Spektrums betrachtet, dann kann das LZOS mit seinen f/7 nicht ganz mit dem größeren Bruder LZOS 130 f/9 sowie den drei vorgestellten 102 f/8 LOMO mithalten. Ob man diesen Qualitätsunterschied tatsächlich auch visuell wahrmehnen kann weiß ich nicht. Vielleicht kann Uwe dazu etwas sagen, da er ja auch das 130 er LZOS besitzt.


    Zum Schluss noch die eigentlich überflüssige SWD Kurve sowie alle zu obigen Diagrammen notwendigen Wertetafeln:


    <b>Bild 28</b>


    <b>Bild 29</b>


    <b>Bild 30</b>



    Gruß Kurt





    <u><b>Korrektur 25.01.10:</b></u>


    Leider ist mir ber der Berechnung des Polystrehl gemäß <b>Bild 29 </b>ein Zahlendreher unterlaufen:

    <b>Bild 29a</b>


    Der richtige Wert für das LZOS 115 f/7 beträgt


    <b>Polystrehl=0,92.</b>


    Das ist immer noch sehr gut, aber gesichert weniger als bei den LOMOs oder dem LZOS 130.


    Gruß Kurt

    Hallo Uwe,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie sich die Dejustage letztlich auf beide Fehler auswirkt, werden wir hoffentlich bald ermitteln können
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    richtig, das werden wir. Wenn es um die letzten % geht kann man das Verbesserungspotential ohne Messung nur spekulativ angeben, insbesondere wenn man die Design- Daten nicht kennt.


    Gruß Kurt

    Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Info von Roland Christen:


    je langsamer das Öffnungsverhältniss desto geringer der Einfluss von nicht berechnetem Glasweg ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    klar wie Kloßbrühe[8D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Nimm zumindest den 1.25" und ganz ganz wichtig: Kauf die den Atmosphären Korrektor von Michael Koch, der bewirkt wahre Wunder bei der Stellung der Planeten in unseren Breitengraden
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Danke für den Tipp. Bei meinem f/25 Kutter oder f/18 Cassi merke ich zwar nichts von Bino- Farbfehler wohl aber atmosphärische Diffraktion, z. B. an Jupiter besonders deutlich. Das hab ich bisher durch etwas off Axis- Beobachtung ausgeglichen (Bild nicht genau in der Mitte des Okulars). Damit verliert man wahrscheinlich aber Abbildungsqualität. Bei meinem 7" f/13 Schupmann- Medial kann man den atmosphärischen Farbfehler wegtrimmen.


    Gruß Kurt

    Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bitte um verständniss das die Designdaten unser Geheimniss bleiben...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...volles Verständnis[:)] Nur als Kunde darf man wohl auch neugierig sein[8D].
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Nur soviel, du wirst bei deiner Messung eine deutliche verschlechertung der sphärochromatischen Korrektur feststellen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn ohne Glasweg gerechnet und entsprechend gebaut dann ist das wohl zu erwarten. Ich hoffe nur, dass der 130 f/9,2 mit Bino aber ohne zusätzlichem Glaswegkorrektor nicht merklich abfällt. Neulich hatte ich die Gelegenheit ein ED mit Bino + Glaswegkorrektor zu vermessen. Die Farbkorrektur war nicht meklich verändert, aber der Korrektor brachte zusätzliche Fehler in Form von Koma und Asti ins System. Deshalb wäre es mir sehr lieb man könnte das Bino problemlos ohne Glaswegkorrektor nutzen.


    Gruß Kurt

    Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Markus,


    [quote]<i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />LZOS Optiken sind grundsätzlich nicht für Glasweg korregiert


    ist auch aus diesen Bildern sehr sehr deutlich zu erkennen
    http://rohr.aiax.de/LZOSNr276_08.jpg
    http://rohr.aiax.de/LZOSNr276_06.jpg



    grüße
    Markus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    sorry, ich kann mit den Bildern nichts anfangen, weil die Versuchsbedingungen nicht bekannt bzw. unnachahmlich sind.


    Nach der von mir hier vorgestellten SWD- Kurve für den 115er ist zumindest eine Verbesserung der an sich schon sehr guten Farbkorrektur vorstellbar. Aber bevor wir weiter darüber gackern, ich werde beiden angekündigten LZOS mit und ohne zusätzlichem Glasweg vermessen und die Ergebnisse hier vorstellen. So finde ich es besonders interessant herauszufinden sich die nahezu perfekte Farbkorrektur des 130 f/9,2 bei Gebrauch eines Bino ohne Glaswegkorrektor merklich verändert. Wenn natürlich noch die Designdaten bekannt wären könnte Gerd das für beide Optiken auch rechnen.


    Gruß Kurt

    Hallo Markus,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />Hi


    1, mit der kommenden Lieferung in mitte Januar werde ich Kurt ein normalqualitäts 115/7 schicken, damit er einen Vergleich machen kann


    2, Massimo hat natürlich den Polystrehl, ich könnte jetzt schon alles veröffentlichen , da wir das Produktionsdesign ja an LZOS geschickt haben. Übrigens muß ich hier mal Massimo extrem Loben, eine so detailierte Info für den Hersteller habe ich bisweilen noch nie gesehen. Thomas Back hat ja nur gerechnet, nie selbst gebaut, Massimo aber nimmt auch bezug auf Herstellschwierigkeiten und Toleranzen und Fassungsmaterial und bestmögliche Fokusshiftkompensation bei der Anfrage.


    3, LZOS ist ein relativ großer Laden, erst wird die Glasschmelze angefragt, dann die Polierabteilung, dann Vergütungs , dann Zusammenbau, dann Testabateilung, sowie die Abtilung für Mechanik. Wobei wir hier den Tubus wegen den 4 Linsen bei LZOS bauen lassen, wir nur die Taukappe und Auszug noch zuliefern , anders kann LZOS die Qualität nicht garantieren.
    Ich denke mal im Januar werden wir die Info auf jeden Fall haben


    grüße
    Markus


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielen Dank für die bisherigen Infos. Wir sind sehr gespannt[:p]


    Gruß Kurt

    Hallo Markus,,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Sobald LZOS das ok für den 4 Linser gibt wirst du wieder weiteres dazu lernen. Diese sind als echte Super Apos gerechnet, um das Bildfeld jedoch maximal zu ebnen mußten wir beim Polystrehl auf das maximum bei 532 nm verzichten , mehr dazu nachdem wir die Antwort von LZOS haben, dann bekommt Ihr ausreichend Stoff zum Lernen. Massimo und ich werden alles veröffentlich was möglich ist
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auf diese Lektion bin ich sehr gespannt[:D] Wenn ich das richtig verstanden habe soll das wohl eine besonders gute Fotomaschine werden. Als vornehmlich visueller Beobachter wird mir aber auch schon obiger 130 f/9,2 Dreilinser reichen.


    Gruß Kurt

    Hallo Markus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />Hallo Uwe , Hallo Kurt


    Gibt es eine Historie über den hier vermessenen Apo 115 mm ?


    Verspannte , astigmatische LZOS Apo Linsen verlassen hier nicht unseren Laden, dies stellen wir bei jedem einzelnen Teil durch eine Sterntest sicher.


    Also stellt sichmir die Frage wie diese Linse zur Verspannung und zum Asti kam , kannst du Uwe was dazu sagen ?


    Ich würde gerne mal die Ergebnisse sehen , wenn diese wie auch immer enstandenen Fehler nicht vorhanden sind


    danke für eure Zusatzinfo's


    grüße
    Markus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    also ich fang mal an:
    Nach Abzug der Zeit zur Temperaturanpassung hatten wir ca. 4 Stunden Zeit für die Multicolor- Prüfung von 2 Refraktoren. Ich konnte erst bei der Prüfung aus obigen Bildern 12, 13 und 16 feststellen, dass die Optik dekollimiert war. Vermutlich war das Obkjektiv nicht exakt genug im Tubus kollinmiert. Das kriegt man bei einem f/7 auch nicht so blitzschnell wieder sauber gerichtet und wir hatten nach einem Korrekturversuch auch nicht genügend Zeit mehr für weitere Feinkollimation und Laborstests. Das ist vielleicht in meinem Eingangsposting nicht klar genug herausgekommen.


    Davon mal abgesehen scheint mir der Farbfehler des 115 f/7 nur im direkten Vergleich zum 130 f/9,3 schlechter zu sein. Es sind immerhin Mittelwerte aus 3 bzw. 2 Messreihen mit je 9 Messpunkten ausgewertet worden. Wenn man die Messwergebnisse zum 130er akzeptiert dann sind die des 115 ebenfalls OK, weil mit exaktgenau den selben Messmitteln unter gleichen Bedingungen gewonnen. Sicher würde der 115 bei ordentlicher Kollimiation insgesamt besser korrigiert womöglich auch farblich besser korrigiert aussehen aber nicht an den 130er herankommen können. Das geht bei f/7 einfach nicht.


    Der langen Rede kurzer Sinn: Uwe, wahrscheinlich viele Mitleser und ich wir sind ebenfalls neugierig darauf zu erfahren wie denn so ein Teil abschneidet, wenn es sauber kollimiert ist. Wenn Du willst messe ich gerne ein 115er Solo- Objektiv in "Multicolor" + Weißlicht- Sterntest zusammen mit dem bestellten LZOS 130 f/9- Objektiv. Du müsstes mir dazu nur ein 115er leihweie zur Verfügung stellen.


    Zum allgemeinen Verständnis: Wenn man ein Solo- Objektiv auf dem Prüfstand hat dann geht man erst einmal von Dekollimation in der Prüfstrecke aus und muss die Stellung des Ojektivs entsprechend korrigieren. Wenn die Linsen in der Fassung ordentlich kollimiert sind dann findet man das auch so wieder.[8D]


    Gruß
    Kurt


    PS.: sorry, hab das Posting rausgelassen ohne das letzte von Gerd wahrzunehmen. Ich hätte auch kein Problem damit die Messung an einem 115er <b>mit Glasweg </b>in Form eines Baader- Bino durchzuziehen.

    Hallo Uwe, liebe Mitlesr,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ob der 115mm wirklich ein Problem hat, bis auf die Dejustage, lässt sich wohl aus den bisherigen Daten nicht so einfach ermitteln, evtl. kann ja Kurt noch etwas dazu sagen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    es freut mich dass die Diskussion auch ohne mein zutun läuft. Leider bin ich derzeit mit anderen Dingen ausgelastet, werde aber danach noch einiges zum Thema Polystrehl sowie 115er LZOS nachtragen können. lasst Euch deshalb in der weiteren Diskussion nicht Aufhalten.


    Gruß Kurt

    Hallo Beat,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Oder realistischer: ...halt eines andern Exemplars desselben Teleskoptyps (wobei ein Vergleich infolge der chinesischen Serienstreuung in diesem Falle wohl leider kaum repräsentiv sein dürfte).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    wenn es denn nur ein Exemplar ist dann würde ich die Messung noch spaßeshalber übernehmen. Über die Serienstreuung wird man aber auch danach weiter unvermindert spekulieren dürfen[;)].


    Gruß Kurt

    <b>1.Prüfobjekte</b>
    Obige Teleskope sind Dreilinser und werden von APM als fertige OTAs oder auch als gefasste Linsen vertrieben. Bezeichnungen lt. APM :


    Apo 130/1200 ...
    Apo 115/805....


    Das heißt 130 mm Öffnung 1200 mm Brennweite, bzw. 115 mm Öffnung / 805 mm Brennweite.


    Uwe besitzt beide als OTA und alle drei fanden den Weg zu meiner Interferometer- Prüfstrecke.


    Damit es im folgenden keine Verwechslungen mit ähnlichen Apos anderer Hersteller gibt hab ich die Bezeichnung LZOS 130 f/9,2 bzw. LZOS 115 f/7 gewählt. Zum Vergleich sind die Prüfdaten eines 130 mm ED Zweilinsers mit angegeben. Dieses konnte ich einige Wochen vorher mit auf derselben Prüfstrecke vermessen. Details siehe:
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=91124&whichpage=4


    <b>2. Prüfergebnisse


    2.1 Wellenlängenabhängikeit der Strehlzahlen</b>


    <b>Bild 1</b>

    Die Zahlenwerte zur Erstellung der Kurve "rel Empfindlichkeit bei Tagsehen" stammemn aus der Datei:Vlambdaps.png
    siehe:
    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20040927192500


    Beide LZOS wurden jeweils bei 9 Wellenlängen mit 3 bzw. 2 Wiederholmessreihen vermessen. Die durchgezogenen Kurven verbinden die Messergebisse ohne Abzüge ( d.h. ohne strehlschönende Maßnahmen wie Ausschaltung von Asti, Koma ect.). Die gestrichelten Kurven gelten für die Annahme dass nur sphärische Aberration (sA) als Restfehler vorhanden ist. In der Praxis ist das zwar so gut wie niemals vollständig gegeben aber man kann an aus den Differenzen der Kurven durchgezogen- gestichelt abschätzen ob vielleicht die Korrektur von Kollimationsfehlern angezeigt ist. Diese Fehler zeigen sich als Astigmatismus und Koma bei der Abbildung von Sternen auf der optischen Achse. Die „Fokussierung auf 555 nm“ macht deutlich dass bei dieser Untersuchung die opt. Qualität für die visuelle Nutzung im Vordergrund steht.


    <b>2.2 Polychromatische Strehlzahl (Poly- Strehl)</b>


    Die nachfolgende Tabelle enthält alle Messwerte zu obiger Grafik sowie die aus diesen Messdaten ermittelten polychromatischen Strehlzahlen.


    <b>Bild 2</b>



    <b>2.2.1 LZOS 130 f/9,2</b>
    Mit Poly- Srehl = 0,97 liegt es nahe bei dem vom APM angegebenen extrem günstigen Wert 0,98. Im Rahmen der Messgenauigkeit lässt sich kein gesicherter Unterschied feststellen. Darüber hinaus ist dieses Objektiv auch für fotografische Anwendung hervorragend gut korrigiert.


    <b>2.2.2 LZOS 115 f/7</b>
    Beim Vergleich der Werte 0,86 „ohne Abz“ mit 0,93 „nur sA“ wird deutlich dass es sich loht nach den Ursachen für die Differenz zu suchen, dazu mehr in Kap. 2.4.2.2 .


    <b>2.2.3 ED 130 f/7</b>
    Mit Poly-Strehl 0,76 bleibt dieses Exemplar deutlich hinter den praktischen Möglichkeiten seiner Art zurück. Wesentliche Ursache dafür ist die Optimierung der sphär. Aberration im blauen Spektralbereich anstatt im grünen.


    <b>2.3 Erläuterungen zur messtechnischen Ermittlung der polychromatischen Strehlzahl</b>


    Das ist nichts anders als die Strehlzahl unter Einschluss von Farblängs- und Gaußfehler. Es werden also neben Asti, sphär. Aberration, Koma etc. auch die Wellenlängenabhängikeit dieser Fehler inkl. Farblängsfehler mit erfasst. Die Verfahrensweise mit Fehlerdiskussion hat User Gerd-2 wiederholt erläutert und demonstriert in:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=84708
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=91124


    Darauf aufbauend hab ich die Variante mit festen Wellenlängenabständen am Beispiel LZOS 130 ausprobiert:


    <b>Bild 3</b>


    Es handelt sich um die selben Messpunkte wie in Bild 1 dargestellt. Danach kann an die folgende Wertetafel erstellen:


    <b>Bild 4</b>


    „Strehl bei Fok. 555“ bedeutet Strehlzahl ermittelt bei „Fokussierung“ 555 nm und ohne Abzug von Koma, Asti etc. Der Poly- Strehl 0,971 liegt praktisch nur unmerklich unter Strehl = 0,975 für 555 nm, abgelesen aus der Strehlkurve (benachbarte Messwerte: 0,969 und 0,975, siehe Bild 2).


    Die Interferometrie mit 9 Interferenzfiltern dazu noch mit mehrfacher Wiederholung der Messreihen zur Ermittlung des Poly-Strehl ist naturgemäß recht aufwändig. Ich hab das auch nicht nur wg. Poly- Strehl durchgezogen sondern hauptsächlich um, einen gesicherten Vergleich des Farbfehlers über einen möglichst großen Wellenlängenbereich zu gewinnen. Wie Gerd schon demonstriert hat reichen zur messtechnischen Ermittlung des Poly- Strehl bereits 5 Messwerte völlig aus. Das wird mit der folgenden Tabelle wieder bestätigt.


    <b>Bild 5</b>


    Wie man sieht würden bei besonders fehlerarmen Refraktoren würden bereits 3 Messwerte ausreichen. Normalerweise macht es keinen Sinn die Messergebnisse in der Beurteilung mir 3 Nachkommastellen anzugeben. Hier soll damit nur die geringe Schwankungsbreite des Ergebnisses bei erheblich unterschiedlichem Messaufwand demonstriert werden. Auf vernünftige 2 Nachkommastellen gerundet lautet das Ergebnis für des LZOS 130 in allen 3 Beispielen:


    <b><i>messtechnisch ermittelter Poly- Strehl =0,97 </i></b>


    <b>2.4 Weitere Prüfergebnisse mit Fehlerdiskussion

    2.4.1 Farblängsfehler</b>
    Damit niemand zu kurz kommt folgt die Darstellung der Farblängsfehler ermittelt nach der Z3- Methode:


    <b>Bild 6</b>


    Die zugehörige Wertetafel:


    <b>Bild 7</b>


    Daraus kann sich jeder der mag Indizes errechnen. Man sollte nur beachten, dass man die SWDs bestenfalls auf einige my genau messen kann. Siehe dazu auch:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=91124


    Wellenoptisch betrachtet ist eine höhere Genauigkeit gar nicht erforderlich. So würde z.B. beim LZOS115 5 my SWD- Fehler bei 555 nm ca. PtV 0,02 lambda wave Wellenfrontfehler bewirken. Ein derartiger Fehler würde die Strehlzahl in der 3. Stelle nach dem Komma um 1 bis 2 Einheiten „verfälschen“, Also z. B. aus S=0,979 bei richtiger SWD würde S = 0,978 oder auch 0,981.

    <b>2.4.2 Wellenfrontanalyse</b>
    Diese Analyse unter „openFringe“ gestattet die genauere Beschreibung, Darstellung und Quantifizierung einzelner optischer Fehler wie z. B. Koma. SA, Asti, etc. Im folgenden beschränke ich mich hauptsächlich auf die Messdaten bei 551 nm, also auf den Bereich der höchsten Augenempfindlichkeit.


    <b>2.4.2.1 LZOS 130 F/9,2</b>
    Zur Einstimmung eine der auf grün fokussierten 3 Multicolor- Interferogrammserien, aus Platzgründen in verkleinerter Darstellung:


    <b>Bild 8</b>


    <b>Bild 9</b>


    Bei dieser besonders schön gelungenen Serie ist leider das I- Gramm bei 486 nm verloren gegangen.

    Bekanntlich würden bolzgerade Interferogrammstreifen eine perfekte Optik signalisieren. Die Krümmungen der Streifen in den obigen Bildern beträgt im Extremfall bis ca. ¼ lambda Wellenfront. Man könnte übrigens bei fast jeder Optik auch kringelrunde Interferogramme einstellen. Dafür kenne ich aber keine Auswertesoftware.


    Am Beispiel der aus 5 Einzelinterferogrammen bei 551 nm gemittelten Contourplots kann man die Restfehler gut quantifizieren:


    <b>Bild 10</b>


    Danach ist offensichtlich die Korrektur der sphär Aberration nahezu perfekt gelungen. Man kann sich fragen ob denn der zarte Buckel in der Mitte mit PtV = 0,046 lambda Wellenfrontfehler echt oder eher als zufällige Streuung zu werten ist. Er ist in ähnlicher Dimension auf allen 5 Einzelplots erkennbar und daher sehr wahrscheinlich echt, aber praktisch wirkungslos. Man kann also noch Fehler quantifizieren die sich praktisch nicht auffallen oder sonst wie stören.


    <b>Bild 11</b>


    Die Haupt- Restfehler Koma und Asti sind deutlicher ausgeprägt aber immer noch derart gering dass man nicht mit Sicherheit sagen kann ob man sie voller Höhe dem Prüfling zuordnen kann. Das könnte man durch weiteren, erheblichen Messaufwand wie Drehung des Prüflings um 90 °, Wiederholmessungen, Drehung um 180 °, Wiederholmessungen noch klären. Dazu fehlte aber die Zeit und es scheint nach den bisherigen Ergebnissen auch nicht zwingend erforderlich zu sein. Nur wenn man diesen Aufwand vermeidet muss man die etwas größere Unsicherheit des Messergebisses akzeptieren. Es wäre messtechnisch falsch zu sagen: „Der Fehler soundso könnte durch den Prüfaufbau verursacht werden und wird daher abgezogen.“ Das wäre die spezielle Art wie man 99,x% Strehls generiert, sehr zum Seelenwohl des Teleskopbesitzers versteht sich.


    <b>2.4.2.2 LZOS 115 F/7</b>
    Hier war zu Beginn bereits in den Interferogrammen ein heftiger Asti zu erkennen, Beispiel:


    <b>Bild 12</b>


    Das ergibt Strehl = 0,55. So lohnt es sich nicht mit dem „Multicolor“- Messprogramm zu starten. Daher wurde zunächst versucht den Asti zu mindern. Bei so heftigem Asti geht das erfahrungsgemäß recht gut in AC vor dem Interferometer mit der Kringeloption. Man stellt dazu bestmöglich zentrierte „Kringelgramme“ ein. Hier zur Demonstration hab ich das aus den Parametern nach Auswertung des obigen I- Gramms synthetisiert:


    <b>Bild 13</b>


    Dazu muss man nicht unbedingt Farbfiltern. Wir haben das mit bunten I- Grammen durchgezogen aber aus Zeitgründen nicht fotografiert.

    Wenn man das I-Meter so eingestellt hat, dass näherungsweise so etwas wie das linke Teilbild sichtbar wird dann muss man das Objektiv zum Tubus derart kollimieren dass aus den “Eiern“ schöne konzentrische Kreise werden. Das Dumme ist nur, dass laterale Veränderungen an der lateralen Einstellung des I-Meters im 1/1000 mm Bereich die Konzentrizität der Kringel erheblich stören. (Ganz besonders dumm wäre es, wenn im OTA gar keine Schrauben zur Kollimation der Objektivfassung vorhanden wären). Sehr störend können sich auch Luftschlieren im Strahlengang auswirken. Es bleibt also für die Feinkollimation nichts anders übrig als auf bestmögliche konzentrische Kringel einzustellen, Interferogramm als Streifen aufnehmen, auswerten und danach ggf. die Kollimation zu korrigieren. Es ist auf jeden Fall ein Geduldsspiel.


    Das rechte Teilbild zeigt die Verbesserung nach dem ersten Durchgang. Das war zwar noch kein perfekter Volltreffer aber aus Zeitgründen haben wir dem Multicolor- Programm Priorität gegeben und immerhin 2 Wiederholserien und jeweils 9 Wellenlängen geschafft. Darauf basiert auch die rote durchgezogene Strehlkurve in Bild 1. Eine dieser Serien sieht so aus:


    <b>Bild 14</b>


    <b>Bild 15</b>


    Das Bild für die Wellenlänge 475nm wurde aus Platzgründen nicht dargestellt.


    Im Vergleich zu den entsprechenden Bildern des LZOS 130 erkennt man deutlich zunehmende Linienkrümmung im roten und blauen Spekralbereich jeweils mit entgegengesetzter Krümmumgsrichtung. Das entspricht auch dem etwas ungewöhnlichen Verlauf der in Bild 6 dargestellten SWD- Kurve.


    Die Wellenfrontanalyse liefert folgende Ergebnisse:


    <b>Bild 16</b>


    <b>Bild 17</b>


    Der Wellenfrontfehler wurde ungefähr halbiert und der Strehl von rund 50% damit auf sehr gesunde &gt;90% angehoben.
    Das Bild sowie die Tabelle der „Zernike Terms“ zeigen aber noch deutlich Koma und Asti, die ob ihres Betrages nicht als zufällige Störungen gewertet werden können. Es besteht daher noch Verbesserungspotential durch weitere Feinkollimation in der Größenordnung von 5%.


    <b>2.4.3 Synthetischer Sterntest</b>
    Dieser Test nach „openFringe“ basiert auf den aus Interferogrammen gewonnenen Zernikes. Man kann damit eine bildliche Prognose zu dem wahren Sterntest an Himmel abgeben. Hier folgen einige Beispiele passend zu den obigen Wellenfrontanalysen:


    <b>Bild 18</b>


    Den nicht geschlossenen 1. Beugungsring in „nach Kollimation“ wird man sehr wahrscheinlich auch beim Sterntest am Himmel erkennen können. Man hat damit also die Möglichkeit zur Verbesserung der Kollimation. Nach meiner Erfahrung wird das aber mühsamer werden als die Kollimation in der Interferometerprüfstrecke. Siehe dazu auch*:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=79095
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=94916


    <b>Bild 19</b>


    Das LZOS 130 erscheint hier nahezu perfekt. Die gering ungleichförmige Helligkeitsverteilung im ersten Beugungsring zeigt schwach ausgeprägte Koma an. Es ist allerdings nicht nachgewiesen in welchem Maße das Objektiv bzw. die Prüfstrecke daran beteiligt ist. Beim Test am Himmel würde man derart geringe Koma vielleicht dann erkennen, wenn man davon weiß.


    Das ED 130 zeigt unverkennbar sphärische Unterkorrektur bei extra/ intrafokaler sowie bei fokaler Einstellung.


    <b>2.4.3 Kontrastübertragungsfunktion (MTF)</b>


    im Englischen MTF = Modulations Tranfer Funktion genannt. Diese beschreibt das Verhältnis Bildkontrast / Objektkontrast. Für meine Begriffe ist diese Funktion die wichtigste Kenngröße einer Optik. Sie gestattet auch die Kontrastübertragung von Optiken mit unterschiedlicher Öffnung direkt miteinander zu vergleichen, wie in der nachfolgen Darstellung gezeigt. Dazu nur nur die Kurve e für die kleineren Öffnung Richtung der Abszisse linear gestaucht werden. In dem Beispiel wurden die einzelnen nach „openFringe“ erstellen MTF- Kurven per Bildbearbeitung zusammengeschnitten.


    <b>Bild 20</b>


    Die LZOS 130- Kurve liegt praktisch genau auf der Ideallinie. D.h. Die in der wellenfrontanalyse behandelten Restfehler sind nicht nachweisbar und haben daher keine messbare Wirkung auf die opt. Qualität bei der Abbildung von flächigen Objekten.


    Für das ED 130 gilt wg. gleich großer Öffnung die selbe Idealkurve. Es ist demnach deutlich schlechter als das LZOS 130. Man kann hier annehmen dass dafür der Fehler in Form von sA die Hauptursache ist.


    Die Kontrastübertragung des LZOS 115 liegt wg. seiner kleineren Öffnung naturgemäß unter dem LZOS 130. dazu kommt aber noch ein leichter „Durchhänger“ wg. der derzeit noch nicht perfekten Kollimation.


    Genau genommen müsste man die polychromatischen MTF- Kurven miteinander vergleichen. Das kommt voraussichtlich bei meiner nächsten Apo- Messorgie, versprochen!


    <b>3.Zur Messtechnik und Auswertung</b>
    Wie bei den früheren Refraktormessungen hab ich wieder mein <b><u>Bath- Weißlichtinterferometer</u></b> mit dem 30 cm Planpiegel im AC – Aufbau eingesetzt.


    Die Bandbreite der Filter kann zu Problemen führen. In der Tabelle sind meine verfügbaren <b><u>Interferenzfilter</u></b> aufgeführt.


    <b>Bild 21</b>


    Es gibt keinen triftigen physikalischen Grund bei der Interferometrie ausschließlich solche Wellenlängen zu verwenden die dem hoch geschätzten Herrn Frauhofer mit der ehrwürdig-merkwürdigen CdeF usw. - Nomenklatur gewidmet sind. Zwecks „Förderung“ der Übersichtlichkeit kann man die Reihenfolge der Buchstaben unter Fortfall der Wellenlängenangaben beliebig variieren und das ganze als besonders systematisch verkaufen. Aber das ist eigentlich off Topic. Ich bleibe lieber bei der konkreten Bezeichnung der Messwellenlängen sofern nicht bereits in Diagrammen und Tabellen aufgeführt.

    Nach früheren und den in diesem Bericht vorgestellten Prüfungen kann es bei Verwendung von relativ breitbandigen Blaufiltern zu Problemen kommen.


    <b>Bild 22</b>


    Wie das Bildbeispiel zeigt bekommt man bei dem extrem farbfehlerarmen LZOS 130 auch noch mit einem 436 nm- Blaufilter mit 17 nm Bandbreite gut auswertbare Interferogramme. Bei dem LZOS 115 werden die Streifen im Randbereich deutlich kontrastärmer, während bei dem 127 ED dieses Filter nur noch höchst grenzwertig verwendbar ist. Bei dem ED 130 f/7 wird diese Randunschärfe bereits bei 450 nm und 6 nm HWB deutlich. Siehe dazu auch:
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=84708&whichpage=5


    Man kann sich etwas helfen indem man die I- Gramme nicht auf grün sondern mehr auf blau fokussiert. Dann muss man aber die Z3- Zernikes für „auf grün fokussiert“ rechnerisch genau korrigieren. Bei dem Versuch FH- „Kurzbrenner“ durch Inteferometrie im blauen Bereich aufzuwerten kann man bereits mit 486 nm- Filtern und 10 nm HWB auf die Nase fallen.


    Als <b><u>Auswertesoftware</u></b> wurde wieder „openFringe“ Version 8.10 verwendet. Dabei wurde ausschließlich die traditionelle Streifeneinlesung der Interferogramme genutzt. Im Vergleich mit anderen Auwerteprogrammen sind mir dabei keine besonderen Probleme aufgefallen.


    Gruß Kurt


    *Vergessen Links einzusetzen. Fehler am 18.12.09 korrigiert.