Beiträge von haley im Thema „Wer hat Angst im Dunklen?“

    Aloha Leute,


    durch ausgiebiges naechtliches Spechteltraining hatte ich meine naechtlichen Aengste schon in fruehen Jahren im Griff. All die ueblichen Situationen, wie Tierlaute, naechtliche Katzenbesuche etc. lassen mich ziemlich kalt. Musik beim Spechteln mag ich aber gar nicht, weil die Stille ist so schoen, man macht keine Nachbarn kirre und kriegt auch gut mit, wenn etwas, oder jemand kommt.
    Gespechtelt habe ich schon an allerlei exotischen Orten, wo es auch gefaehrlicheres Getier gibt, als hierzulande, z.B. am Bryce Canyon, wo ich mal Gebruell und Geraschel mitbekommen habe. Da dachte ich so bei mir, aber hallo, hier gibts ja Baeren und Pumas, ist ja schliesslich ein Nationalpark [;)]. Ich habe mich aber nicht abhalten lassen, zumal die Geraeusche nicht naeher kamen und auf dem Gelaende des Campgrounds ja auch schnell Hilfe verfuegbar gewesen waere.
    Geliebt habe ich immer den Besuch vom Kater Bobby, dem Kater meiner Eltern, der war grau und des naechtens somit praktisch unsichtbar. Ungemein praktisch, weil er sich so unbemerkt naehern konnte, um sich seine Streicheleinheiten zu holen. Meistens habe ich das Katerchen erst mitbekommen, wenns neben dem Teleskop gemaunzelt hat. Schade, dass das Kerlchen nicht mehr lebt.
    Hier meine Hitliste der gruseligsten Spechtelmomente:


    3. Platz: erlebt in fruehen Jugendjahren. Mein erster Fuchs, der hat keine 20 Meter entfernt gebellt. Das war richtig laut, es daemmerte schon und ich habe das Fuchserl nicht gesehen. So jung (etwa 14) habe ich das schon heftig empfunden. An die Geraeusche der brunftenden Hirsche habe ich mich da ja schon fast gewoehnt.


    2. Platz: Zwar nicht direkt beim Spechteln, aber bei einem Nachtspaziergang erlebt. Ich hatte frueher ein Baumhaus im Wald, wo ich auch ab und zu uebernachtet habe, bei starkem Wind war das immer sehr abenteuerlich. Nachts durch den Wald dorthin getrottet, mit Taschenlampe. Ploetzlich zwei Leuchtpunkte, genau in meiner Augenhoehe zwischen den Baeumen. Toller Anblick, wie im Gruselfilm, aber was fuer ein Schreckmoment. Was nun tun? Welches Tier ist so gross, dass die Augen in meiner Hoehe sind? Ich habe mich entschlossen, auf die Leuchtaugen zuzugehen und nur zwei Schritte weiter entpuppten sich die Leuchtpunkte als die Augen eines Rehes, das definitiv mehr Angst hatte, als ich. Seitdem gehe ich ueblicherweise ohne Lampe. Adaptiert ist man dann klar im Vorteil, auch gegenueber boesen Buben...


    1. Platz: Spechteln um die Osterzeit, etwa Mitte der Achtziger Jahre. Ein Kumpel und ich mit Teleskopen auf der Wiese. Auf dem nahen Feldweg faehrt ein Auto vorbei, wendet ein Stueck spaeter, kehrt zurueck und bleibt neben dem Auto vom Kumpel stehen, macht seinen Motor aus. Hmm, was geht da vor. Wir entschliessen uns, mal zum Auto des Spechtelkumpans zu gehen, holen einen Sternatlas raus und sehen einen Typ in dem anderen Auto sitzen. Da er nichts macht, gehen wir zurueck zu den Teleskopen in die Wiese. Einige Minuten spaeter: Motor geht an, Licht des anderen Autos geht an, Kaeffzett rangiert so, dass Fernlicht direkt in die Wiese zeigt. Wir schauen uns an, packen nun die wertvollen mobilen Sachen (Kamera, Okulare) zusammen. In diesem Moment ein zischendes Geraeusch: 2 Reifen angestochen[:0]! Nun Flucht unsererseits zur Wohnung meiner Eltern (keine 100m entfernt), Polizei geholt, die nach ein paar Minuten ankam, waehrend wir uns derweil bei meinen Leuten verschanzt hatten. Aufloesung: Es war noch ein 2. Typ mit geladener Kurzwaffe (Pistole)[:0][:0] umhergeschlichen. Beides waren Hilfskraefte der damals fuer dieses Revier zustaendigen Jagdpaechterin, die uns fuer Wilderer gehalten hatten und schon einen ueber den Durst intus hatten, was den Fahrer seinen Lappen kostete[:D] und wegen der beiden zerstochenen Reifen auch noch eine Gerichtsverhandlung mit Schadensersatz nach sich zog. Huiu... Besoffen mit geladener Knarre nachts durch den Wald schleichen mit ohne Buechsenlicht!? Keine gute Werbung fuer die Gruenroecke, deren Tun ich auch jetzt noch nicht immer sinnvoll nachvollziehen kann.


    Soweit meine Horrorgeschichten. Gerade die letzte hat mich trotzdem nicht vom Spechteln abehalten.


    Gruss und CDS


    Haley