Beiträge von Imageshare im Thema „Wer hat Angst im Dunklen?“

    Hi Leute,


    Menschen haben immer noch den Fluchtinstinkt in sich, und Menschen sind Lebewesen, die sich hauptsächlich durch das Sehen orientieren und somit Gefahren einschätzen. In der Dunkelheit fehlt uns das Sehen von Gefahren und wir reagieren instinktiv mit einer Fluchtbereitschaft, oft als Angst missverstanden.
    Befindet man sich in einem Umfeld, daß man sehr gut kennt und dessen Gefahrenlage man gut bestimmten kann, fühlt man sich umso sichererer. Genauso kann das sachliche Nachdenken darüber, diese "Angst" herunter fahren, allerdings auch bis zur Handlungsunfähigkeit steigern.
    Diese unreale Angst ist es, was Menschen oft zu schaffen macht. Sie haben Angst vor Dingen, die es real betrachtet gar nicht gibt, oder deren Warscheinlichkeit unendlich gering ist. Die Warscheinlichkeit von einem Wildschein zusammengetrampelt zu werden während man auf einem Feldweg steht ist sagenhaft gering. Trotzdem ist es genau dieses Szenario, was den meisten Astronomen zu schaffen macht.


    Mich z.B. interesssieren die Wildsauen in fell gar nicht, eher die in grünen Anzügen...denn die sind wirklich gefährlich.


    Das ist so, da kann man studiert haben wie man will, den Instinkt treiben einem selbst die dicksten Lehrbücher nicht aus.


    Also ich ertappe mich immer wieder dabei, daß ich eine gewisse Anspannung bemerke. Interessanterweise ist es bei mir aber genau umgekehrt. In bekannten Gebieten bin ich angespannter als in wildfremdem Terretorium. Das liegt an meiner Phantasie, da ich in bekannten Gebieten um die "Gefahren" weis, vor allem um die wilden behaarten Steckdosen! Die grünen Wilden ignoriere ich dann meistens, denn als Fremder genieße ich Minderheitenschutz...bzw. verstehe gerade den örtlichen Dialekt nicht.


    Es ist fatal, und da bildet man sich ein ein gestandener Mann zu sein, und zuckt zusammen, nur weil 100m weiter ein Hirsch einen Baum anknabbert.


    Einmal ist es mir sogar passiert, das eine Rehherde (ca. 20) auf mich zukamen und im Abstand von vielleicht 5m am Teleskop vorbei rannten. Ok die Aufnahme war im Eimer, aber sie haben nichts berührt. Ich sass in meinem Stuhl und war warscheinlcih das erbärmlichste Häufchen Elend im ganzen Regierungsbezirk. Ein Laut, und die Viecher wären in Panik geraten und hätten alles kurz und klein getrampelt. Ich weis nicht wer in dem Augenblick mehr Angst hatte!


    Keine Angst hatte mal ein kleiner Fuchs. Ich bemerkte ihn erst, als ich um mein Teleskop ging. Ca. 10m weiter auf dem Weg sah ich seine schemenhafte Sillhouette. Er blieb ruhig sitzen und schaute dem Alien zu. Ich konnte machen was ich wollte, solange ich beim Teleskop blieb, hockte er weiter und schaute Kino! Aber sobald ich einen Schrit mehr auf in zuging..wusch weg war er. Schade, war ein putziger Kerl!


    Also, Angst ist das alles nicht, eher eine Anspannung. Und die hat man einfach, denn für die Dunkelheit hat der liebe Herrgott Fledermäuse gemacht. Und die sind auch nur eine beta-Version, denn einem Kumpel ist es passiert, daß er früh morgens auf dem Acker ein dumpfes Plopp hörte. Er dachte sein Teleskop wäre irgendwo angeschlagen, aber als er die Lampe anschaltete konnte er noch erkennen wie ein Fledermaus das Weite suchte. Naja, soll ja mal Vorkommen daß der Radar ausfällt.


    Und da wir den nicht haben, bleibt uns nur, sich in sein Sesselchen einzumummeln und hoffen....


    CS
    Ulrich