Beiträge von JSchmoll im Thema „Meade 60mm F=700M Länge 60cm“

    Hi Broinel,


    das ist exakt was Du brauchst: 90-Grad-Diagonal, 24.5mm Input, 31.8mm Output. Qualitaetsmaessig sollten sich die unterschiedlichen Angebote kaum unterscheiden. High-End wirst Du nicht bekommen, denn dazu ist der Markt zu klein, und das Teil wuerde so teuer, dass sich die Anschaffung eines 31.8mm-Okularauszuges eher lohnt. Ist ja eigentlich ein Notbehelf.


    Du kannst ja mal das Leitrohr testen, indem Du das Okular in einiger Entfernung vom Okularauszug befestigts, indem Du einen Extender baust. Also einfach ein Verlaengerungsrohr. Damit eine moeglichst punktfoermige Quelle (Stern oder weit entfernte Lampe) anvisieren und schauen, ob der Punkt ein Punkt bleibt. Erscheint er elliptisch oder sonstwie verzerrt, ist das Leitrohr nicht in Ordnung. Erscheint alles nach Plan, ists gut.


    Wenn Du dann den Zenitspiegel einsetzt, sollte die Bildqualitaet gleich bleiben. Siehst Du Verzerrungen, ist der Spiegel schlecht und Du kannst ihn umtauschen. Ich habe ehrlich gesagt noch nie einen schlechten Zenitspiegel in der Hand gehabt - die billigen waren zwar mechanisch hanebuechen verarbeitet (Klemmgewinde in Plastik, Huelsen in Plastikfeingewinde so schief eingeschraubt dass ein Span im Bildfeld hing ...), aber optisch immer okay.


    Ein Fehler kann Astigmatismus sein - der Stern ist kurz vor Erreichen des Fokus elliptisch, und beim Durchgang durch den Fokus aendert sich die Achse dieser Ellipse um 90 Grad. Das passiert, wenn der Planspiegel nicht plan ist, sondern eine minimale Kruemmung aufweist. Wie gesagt, ist mir noch nicht untergekommen, man hoert aber sowas manchmal bei Newtonfangspiegeln.


    Solltest Du den Astigmatismus beobachten, musst Du ausschliessen, dass er vom Leitrohr kommt. Normalerweise sind die 60/700er aus damaligen Zeiten recht gut (haben ja auch viel Geld gekostet im Vergleich zu den heutigen Supermarktdingern), aber der Vorbesitzer koennte das Objektiv in einem Anfall von Putzwut zerlegt und nicht zentriert wieder eingebaut haben ... alles schon dagewesen (an die eigene Nase fassend [:I]).


    Vielleicht ist es das Beste, erstmal den bestellten Zenitspiegel anzusetzen und das ganze System zu testen. Bleiben die Sterne auch bei hoher Vergroesserung scharfe Punkte, dann sind sowohl Leitrohr als auch Prisma in Ordnung und Du musst Dir keinen Kopf um einen Extender machen.

    Hallo Broinel,


    kleiner Tip: Kaufe ein sogenanntes Hybridprisma, das von 24.5mm auf 31.8mm aufweitet. Dann kannst Du zeitgemaesse Okulare verwenden. Du bekommst zwar bei langen Okularbrennweiten (= niedrige Vergroesserung) nicht das Gesichtsfeld, da der Okularauszug eine Art Flaschenhals darstellt, aber Du brauchst keine 24.5er Okulare extra fuers Leitrohr zu kaufen. Heute sind gute 24.5er schwer erhaeltlich.


    Alternativ kannst Du es machen wie ich und den Refraktor mit einem neuen 31.8er-Okularauszug nachruesten. Da diese in der Regel laenger bauen, musst Du allerdings etwas vom Tubus einkuerzen. Wenn Du Einsteiger bist, wuerde ich von dieser Operation die Finger lassen und mich mit o.g. Hybrid-Diagonal behelfen.


    Mein altehrwuerdiger 60/700er ist uebrigens ein Tasco, kommt aber wohl aus der gleichen Schmiede wie die damaligen Meades, Towa in Japan.


    Siehe auch Klassikerthread, 1. Seite, Posting eingeleitet mit "Tasco 9T im Originalzustand". Das weisse sollte identisch zu Deinem sein, das ("altehrwuerdige") im Trompetenblech-Golddesign ist die eingekuerzte Version mit grossem Okularauszug.


    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=71918&whichpage=1

    Hi Broinel,


    wie gross ist der Newton ? Ist es ein 200mm f/6 ?


    Es gab in den 1980ern das Modell 856 von Meade (vertrieben ueber Kosmos), das war besager 200mm-Newton auf Typ 1 Montierung (spaeter modifiziert bekannt als "Starfinder"-Montierung) mit astrofotografischer Ausstattung. Zu dieser Ausstattung gehoerte neben einem Frequenzwandler (zur Aenderung der Geschwindigkeit des Synchromotorantriebs) und einer Tangentialspindeltrieb-Deklinationsfeineinstellung auch ein 60/700er Leitrohr.


    Das Leitrohr war ein typischer 60/700er Kaufhausrefraktor mit 24.5mm-Okularauszug. Um in den Fokus zu kommen, musst Du ein Zenitprisma einsetzen, da der Fokussierer nur ca. 35mm Verstellung erlaubt und auf einen Einsatz mit Diagonalelement ausgerichtet ist.



    PS: Es gab auch das Modell 826: Newton mit "nackter" Typ1-Montierung, fuer den visuellen Einsatz aber ausbaufaehig. Und dann gab es das Teil noch als Modell 880 mit wesentlich groesserer Typ-2-Montierung.


    Nochn edit: Ist es das Teil hier ?


    http://www.astromart.com/aucti…tails.asp?auction_id=1795


    Finaler Edit: Dort ist das Leitrohr lediglich ein 50/600. Ich muss zuhause mal nachsehen, ob das spaeter auch noch so war oder ob das Leitrohr spaeter die 60/700er Variante war. Davon unberuehrt kann der Vorbesitzer natuerlich auch ein 826 "aufgemotzt" haben ...