Hallo Hannes,
bei der Einleitung hast Du Dir doch bestimmt ganz heimlich an die eigene Nase gefasst.
Nun egal, was wird hier verkauft:
Für ein scharfes (Mond)Bild bei 1000fach reicht ein 8-Zöller.
Für ein scharfes Bild bei 500fach reicht ergo ein 4-Zöller.
Für ein scharfes Bild bei 250fach dann ein 2-Zöller
Da sind wir jeweils bei 0,2 mm AP und wir gehen jeweils von guter Optikqualität aus.
Ich behaupte:
Mit einem 4-Zöller bei 250fach (o,4 mm AP) kriege ich ein schärferes und detailreicheres Bild als im 2-Zöller und es wird nochmals schärfer und detailreicher mit 6" (o,6 mm AP) und im 8-Zöller (0,8 mm AP).
Genau so ergeht es dem 4-Zöller im Vergleich bei 500fach zum 6, 8, 10-Zöller und so weiter. Am Mond, denke ich, können wir das locker bis 12" durchziehen. Falls sich jemand am "runterbrechen" der Aussage auf kleine Öffnungen stört, stufen wir sie eben auf größere Öffnung hoch, obwohl das im Kern unerheblich ist.
Ich bin dieses Jahr bestimmt mehrfach in Stumpertenrod anzutreffen und hoffentlich auch auf dem ITV (neu). Der Mond ist da vor und/oder nach der Kernzeit auch anzutreffen.
Das kann man da für Interessierte, die sich selbst überzeugen wollen, doch Mal durchziehen.
Von mir gab es noch nie Lambda und Strehl um die Ohren. Immer nur Praxis für die Augen und Theorie am angewandten oder für Jeden überprüfbaren praktischen Beispiel.
Gute, praxistaugliche Teleskope, Bauart egal, nur vergleichbar in der Qualität und nebeneinander aufgestellt, reichen locker aus.
Daher auch gerne noch ein praktischer Hinweis:
Hat man nur ein Teleskop mit gegebener Öffnung zur Verfügung und will den Hoch-, Höchst- und Übervergrößerungsbereich wirklich selbst ausloten, dann ist ein gutes Zoomokular fast unverzichtbar.
Ich beschrieb im Vorpost wie man die Vergrößerung steigern kann, bis gewisse Details sichtbar werden. Dann werden sie größer, später beginnen sie zu verschmieren, weicher zu werden, bis sie fast unkenntlich sind und sich einebnen, während andere, größere Strukturen durchaus noch bestehen können bis das Licht wirklich ganz ausgeht.
Für solche Spielchen eignen sich Zoomokulare, z.B. aus gebarlowten Orthos, wunderbar, weil man mit dem Okular und dem Auge eben gar nicht vom Objekt weg muss sondern schnell und mit dem vorherigen Bildeindurch noch vor Augen nur ein wenig nachfokussiert.
Auch gute Weitwinkelokulare + Barlow eignen sich dafür, aber ob die Kombi einen viellinsigen und bereits "gebarlowten" Naglers mit einer zusätzlichen Barlowlinse wirklich zu den besten Ergebnissen führt, versehe ich Mal mit einem kleinen Fragezeichen, weil ich selbst da Besseres kenne.
Es ist kein Bruch mit Regeln und Theorie in die Übervergrößerung zu gehen, es ist für mich lediglich etwas irreführend, das als seeligmachend für Alle zu verkaufen.
Es ist mir auch völlig wurscht, wenn Jemand meint, er müsse 10 mm AP teleskopseitig nutzen, aber ich persönlich möchte auf entsprechende Einlassung abraten und das auch begründen dürfen. Nicht Jeder möchte die Abdunklung des Bildes am F/4 Newton durch den bei anliegenden 10 mm AP durch den formatfüllenden Fangspiegel nutzen und dabei noch seine Optikgröße kastrieren. Das passiert nicht nur am Planeten oder am Mond, sondern auch bei DS-Beobachtung, nur da sieht man es wegen des vollflächigen Effekts und ohne Vergleichsmöglichkeiten nicht so offensichtlich.
Von Westerwelle und Merkel zum Baron von Münchhausen kann man den Bogen gut überspannen.
Ich denke, hier werden einzig und allein die schwammige Definition von "scharf" und die gegebenen Unterschiede im menschlichen Visus verflochen und auf heftigste Weise überschätzt.
Gruß und CS
Günther