Beiträge von winnie im Thema „102/1000 FH als Zweitteleskop?“

    Moin Markus!


    > (==>)Michael (winnie): Das ist ja einmal eine interessante Einschätzung! Auch an dich die Frage: Was erwartet mich im Vergleich zum Lidl FH bei einem 102/1000 FH für ein Farbfehler? Da du ja glaub ich mehrere Refraktoren hast, kannst du mir diese Frage ja am ehesten beantworten.


    Erstmal die theoretische Seite: Der Farbfehler steigt mit der Öffnung. Ein 70 mm f/10 bildet theoretisch besser ab als ein 102 mm f/10. Je größer die Öffnung, umso größer muß die Brennweite werden, um nahezu farbrein abbilden zu können. Früher gab es 80 mm f/15 und 4" f/15 FHs, die aus diesem Grund ihre Daseinsberechtigung hatten.


    Zum Lidl: Von dieser Optik hatte ich mehr als ein halbes Dutzend in Besitz im Laufe der Jahre. Hier unterschieden sich Farbfehler und Optikqualität von Instrument zu Instrument ganz erheblich - das sogenannte "Gurkenlotto".
    Bei den China-Vierzöllern denke ich, daß die neueren Geräte durchaus ein besseres Bild liefern, auch der Farbfehler ist geringer als bei älteren China-Vierzöllern. (Wie geschrieben, ich würde die Vixen-FH bevorzugen.)


    Öffnungsvergleich: Der 4" sammelt mehr als doppelt so viel Licht wie der 70-mm-Lidl. Außerdem ist das Auflösungsvermögen um einiges höher. Man kann also höher vergrößern und es kommt mehr Licht am Okular an.
    Den Farbsaum empfinde ich persönlich nicht als sehr störend.


    Ich habe jetzt noch einen Skywatcher FH 90/900 mm in Besitz, den ich von meinen Teleskopen am meisten einsetze - er ist doch um einiges leichter als der Vierzöller. Das Gerät lagert auf einer Vixen-Porta und ist damit schnell einsatzbereit. Neulich konnte ich damit die Begleitgalaxie von M13 indirekt sichten, auch Kometen bis +10 m waren mit dieser Optik schon drin.


    Wenn ich mich ein bißchen aus der Hochvergrößerungsthematik raushalte (Mond / Planeten): dafür setze ich doch lieber meinen 6" f/8-Dobson ein, der für diese Zwecke optimiert ist und der keinen Farbfehler hat.

    Moin Namensvetter!


    > Na na! Noch unsittlicher ist doch, etwas zu behaupten, was gar nicht der Fall ist [;)]


    Ist gut jetzt, oder was?! [}:)]
    Ich bezog mich auf diese Aussage im Eingangspost, falls es Dich beruhigt:
    > Hat jemand diese Geräte und kann über Erfahrungen berichten?


    BTW: Es lohnt auch der Blick ins Topic..! [;)]

    Moin zusammen!


    > Die Geräte von Skywatcher oder Bresser sind bestimmt ähnlich einzuzschätzen...


    Ich habe über 4 Jahre hinweg einen Bresser "Uranus" FH 4" f/10 besessen und damit - trotz Farbfehlers! - viele Beobachtungen querbeet gemacht. Das war eine IMO gut brauch- und "händelbare" Optik für alle Bereiche. Auf einer Montierung - und die sollte mindestens EQ5-/GP-Standard haben - nimmt das Rohr doch einiges an Platz weg.
    Jahre später hatte ich nacheinander zwei Vixen 102-M-Optiken. Das ist eine merkbar bessere Klasse als die Bresser-Optik von vor 10 Jahren! Natürlich ist auch der Japaner nicht frei von Blausäumen, doch sie fallen wesentlich weniger auf als bei den Chinesen. So jedenfalls mein Eindruck. Die 102-M sind mit 5 Kilo auch etwas schwerer als die Chinesen, also nicht mehr ganz so handlich.


    Mochwas:
    Jedesmal, wenn die Frage nach FHs aufkommt, wird von einigen hier so getan, als wenn man vom Blick duch so eine Optik schlagartig blind wird. Man "braucht" keinen ED als Refraktor, überhaupt nicht! Wer eine Universaloptik haben will, soll sich um Odins Willen sowas anschaffen, wenn man meint, ein Bild mit weniger Blausaum um Planeten und Mond rechtfertigt den x-fachen Anschaffungspreis. Am Geldausgeben soll niemand gehindert werden! [;)] Es ist aber eine Unsitte, einen ED zu empfehlen, wenn explizit nach FH-Erfahrungen gefragt wird.


    Den 8"-Dobson-Holzhammertip ("paßt-für-alles") kann ich auch nicht mehr lesen.