Beiträge von MartinB im Thema „Newtonjustage Filmdose vs Laser“

    Hallo Leute,
    natürlich sollte der OAZ einigermassen zur optischen Achse ausgerichtet sein. Dass er das in diesem Fall nicht ist, verursacht die Diskrepanz zwischen Laser- und Filmdosenjustage. Die Filmdose mit ihrer einfachen Lochblende kann dieses Problem nicht aufdecken, da bräuchte man zumindest eine Justierhilfe mit zusätzlichem Fadenkreuz vorn.


    Wenn der OAZ wenige Grad schief sitzt (sagen wir mal, 3°), dann spielt das für visuelle Beobachtung überhaupt keine Rolle. Die Okulare bilden bei leicht schrägem Strahlenbündel praktisch genau so gut ab wie bei perfekter Ausrichtung.


    Ganz anders ist das bei fotografisch genutzten Teleskopen. Da würde ich gerade bei hoher Lichtstärke den OAZ peinlich genau auf die optische Achse justieren. Das ist nötig, weil sonst der Bildsensor nicht komplett in der Schärfeebene liegen kann.


    Die einzige wirklich kritische Einstellung bei Teleskopen mit Parabolspiegel ist, dass die optische Achse des Hauptspiegels genau auf die Okularmitte justiert wird. Das kann man vor dem Beobachten am besten per Sterntest überprüfen.


    Was anderes ist die Situation beim Selbstbau oder Umbau eines Teleskops. Es ist sehr sinnvoll, wenn man das System vor dem ersten Benutzen zunächst komplett durchkollimiert und alle Komponenten so gut wie möglich ausrichtet.
    Den abschließenden Sterntest und ggfs. Feinjustage erspart aber weder Filmdose noch Laser.


    Gruß,
    Martin