Beiträge von 03sec im Thema „Fokale Deep Sky Fotografie ganz einfach“

    Hallo Alnilam,
    warum meine EOS das macht weiss nicht mal der Canon Support!
    Ich stelle meinen Timer(Fremdhersteller) auf 7 sec. "Dauerfeuer" ein, die Kamera aber auf 30sec.Der Timer schießt also manchmal ins Leere. Bei "B"passiert das übrigens nicht. Und ganz kurrios, Stelle ich den Timer auf 4 sec.dann klappt das auch nicht.
    Real verliere ich 15% Belichtungszeit, das finde ich vertretbar.
    Ich habe es übrigens auch mit externen Darks versucht, die Ergebnisse waren schlechter! (allerdings kann auch ich da evtl.Fehler gemacht haben).
    Ich vermute aber, dass die Kamera bei der Einstellung "Rauschunterdrückung" nicht nur einen Darkabzug intern macht, sondern dass auch noch einige andere Filter angewendet werden.
    Bei einer Astrokamera sieht das sicher anders aus.
    Eine Frage an Bartkauz: Warum machst du Darks bei bewölktem Himmel? Ich dachte es sollte gar kein Licht auf den Sensor fallen? Oder sind das FlatDarks ect.
    Gruß,
    Ralf


    Hallo zusammen,


    diesen M1 bin ich euch noch schuldig geblieben. Dieses mal mit 700 Belichtungen. Wie gesehen mit z.T. sehr schlechten Bedingungen.
    Natürlich ist eine unmodifizierte Kamera nicht gerade geeignet um die H2 Regionen zu zeigen, dafür ist dann aber (im Verhältnis) die Blauempfindlichkeit höher und die O3 Regionen am Rand kommen dadurch viel besser raus.


    Gruß,
    Ralf

    Hallo Heiko,
    ja, du hast Recht. Ich fotografiere fokal (mit Baader Komakorrektor) und die Bilder sind idR. Ausschnitte. Mein fotografisches Gesichtsfeld liegt so bei 60´x 90´ . So ein M57 oder M1 ist da schon echt winzig.


    Hallo Junior,
    ich komme so ca. auf 1 px pro 1“ .d.h. ich kann 2 Sterne, die 2-3 “ Distanz haben ganz gut trennen, oder sagen wir besser nachweisen.
    Ein Versuch bei doppelter Brennweite ergab keine Verbesserung der Auflösung. Ich warte aber noch auf „Planetenwetter“ und wiederhole meinen Test dann.
    Dem zufolge bringt auch das drizzeln leider nichts. M110 habe ich 2 mal „entwickelt“ , einmal normal und einmal mit 3x drizzeln. Zunächst war ich total begeistert. Die Sterne waren viel „weicher“ und es gab viel mehr Spielraum beim bearbeiten und schärfen. Das Ergebnis war wirklich besser. Nun kann man nicht Äpfel und Birnen vergleichen, deshalb musste ich das erste Bild natürlich auch interpolieren und siehe da, auch dieses Bild konnte man nun besser bearbeiten/schärfen ect. Die Ergebnisse waren dann sehr ähnlich.
    Seitdem vergrößere ich übrigens als erstes das 32 bit Rohbild (normalerweise auf das doppelte) mit (Photoshop /bikubisch glatter) und bearbeite erst dann.


    Gruß,
    Ralf

    Hallo zusammen,


    nach 3 Wochen Pause waren gestern endlich mal wieder ein paar Sterne zu sehen. Visuelle Grenzgröße so um 4,5 ! dazu grottenschlechtes Seeing.


    Da ich nun aber mal ein Bild mit weniger Einzelfotos zeigen wollte bin ich trotzdem raus.
    250 x 30 sec waren brauchbar , weiter 250 habe ich aussortiert. Normalerweise habe ich einen FWHM Wert so zw. 3,5 und 4,5. Gestern hatten die besten Fotos gerade mal 5,2.! ab 6,7 habe ich dann alle herausgeworfen. Genau dies ist ja ein großer Vorteil der kurzen Belichtungszeiten.

    Ich bin selbst erstaunt wie scharf das Bild dann doch noch geworden ist.
    Viel bearbeitet habe ich übrigens noch nicht – das mache ich dann später, wenn ich noch ein paar Bildchen mehr im Kasten habe.


    Gruß,
    Ralf

    Hallo zusammen,
    Klaus, danke für den Link mit der maximal sinnvollen Belichtungszeit. Ich hab nicht gerechnet- nur gefühlt- aber mit 30sec scheine ich ja ganz gut zu liegen.
    Ralf, ich denke schon, dass ich Belichtungszeit "verschwende" obwohl das rein theoretisch ja nicht der Fall sein sollte. Ich glauge aber nicht, dass das sooo viel ist. Wie viel, dass kann ich leider auch nicht schätzen.
    (vielleicht kann Klaus was dazu sagen)
    Im übrigen muss ich noch mal auf die Bedingungen hier vor Ort eingehen.
    Am Niederrhein ist es feucht, schlechte Durchsicht, 3km weiter ein grell beleuchteter Baumarkt, 10km weiter Treibhäuser in denen die Nacht zum Tage gemacht wird. Visuell 5,25 mag sind für mich hier gute Bedingungen.
    Die drei Tage für die äußere Hülle von M57 müssen auch unter diesem Aspekt gesehen werden.
    Viele Grüße,
    Ralf

    NACHTRAG:
    Anbei mal ein Einzelbild von M110. Ich habe das Raw in ein JPG umgewandelt und einen 500x500px Ausschnitt gewählt.



    Zur Kamera: Ich habe eine Canon EOS 1Ds Mark 2 , wie gesagt ohne Modifizierung. Normalerweise belichte ich bei 3200 ASA. Ein einzelnes RAW hat ca. 15 MB. Mein Ordner „M110“ ist ca .23 GB groß. Klar, das sind schon Datenmengen, aber irgendwie geht’s. Ich hab erst seit neuestem eine 8 GB Speicherkarte. Mit meinen 2 und 4 GB Karten bin ich schon einige male hin und her gelaufen um die „Eimerchen“ zu leeren. Außerdem muss ich bei 8 GB meinen Schlaf nicht so oft unterbrechen. (Ärgerlich ist nur noch das Umschwenken )
    Ich habe zwar keinen Aldi-Rechner aber auch nichts besonderes. -Aber ich habe Zeit-. Abends werfe ich die Bilder in DSS ein und morgens ist das Grundbild fertig. Allerdings arbeite ich häufig in Etappen, da ich an versch. Tagen auch versch. Bedingungen habe. Später lege ich die „Grundbilder“ in PS übereinander und „stacke“ per Hand. Ein bisschen Bastelei ist das natürlich schon. ...und tatsächlich, ich habe M110 auch im 3x drizzel-Modus gestackt.(in Etappen) Hat aber nicht wirklich was gebracht.


    Was den Kameraverschluß angeht mache ich einfach die Augen zu (und durch). Ich habe mal gehört, dass die Verschlüsse für 500000 Belichtungen ausgelegt sind. Ich hab aber keine Ahnung , ob das auch für 30sec Belichtungen gilt.


    Grundsätzlich sind das hier natürlich meine Highlights. Man kommt auch mit weniger Belichtungen schon recht weit.Ich habe mit 120 x 30 sec begonnen.Das geht auch.


    besseres Wetter wünsche ich uns allen,
    Gruß,
    Ralf

    Hallo an alle Astrofotografen ...und die, die es werden wollen.

    Die Hürde um überhaupt Deep Sky Fotografie zu betreiben liegt sehr hoch. Die Ansprüche an Montierung, Teleskop, Kamera und Bildverarbeitung sind nicht gering. Dazu kommen Investitionen fürs guiden, einen Laptop für draussen und und und...da lassen manche lieber gleich die Finger davon. Ich möchte hier zeigen, dass es auch anders geht.
    Vor ca. einem Jahr ersteigerte ich mir so ein oranges C8 auf einer unmotorisierten SP-Montierung. Um überhaupt erst einmal zu einem brauchbaren Foto zu gelangen befestigte ich probehalber einen uralten Schrittmotor an die RA -Achse. (Gehalten von einigen Streifen Gewebeband klebt der da heute noch) Von Guiding, Leitrohren, Astrokameras, Filterausbau ect. hatte ich- und habe bis heute-, keine Ahnung.
    Ich belichtete 30sec und siehe da, auf dem Foto war tatsächlich etwas zu erkennen. Ganz wichtig fürs stacken war, dass der Himmelshintergrund schon eine leichte Zeichnung aufwies. Hier am Niederrhein bei visuell so um 5 mag ist das allerdings auch nicht besonders schwierig. Aber noch wichtiger: Die Sterne waren scharf ! 30Sec.lang konnte ich also ohne Nachführkorrektur belichten. Lediglich 10-15% der Bilder waren unbrauchbar. Mit dieser einfachen Technik arbeite ich bis heute und kann sie jedem Anfänger nur empfehlen. Die einzigen Investitionen im Vergleich zur visuellen Beobachtung: T-Ring zur Befestigung der Kamera, Winkelsucher mit Lupenfunktion zum fokussieren und ein Telekompressor zur Erhöhung der Lichtstärke auf F 6,3. Kamera und Rechner mal vorausgesetzt sind das nicht mehr als 220.-- € . Zusammen mit dem gebrauchten C8 lag ich bei unter 1000.- €.
    Seit neuestem besitze ich eine EQ6 und einen 25 cm Foto-Newton. Als erstes hielt ich auf M110 eine oft fotografierte Galaxie, nur leider weiß kaum jemand wie sie aussieht, da sie ja immer im Schatten der großen Schwester M31 steht. Selbst bei der Suche nach einem vernünftigen Referenzbild hatte ich Probleme. Ich belichtete ca. 1400 mal 30sec. in 3 Nächten. Meine Kamera erzeugte automatisch alle 7 Bilder ein Dark und wendete dieses auf die letzten Bilder an- sehr schön,sehr einfach-. Einen Timer, eine externe Stromversorgung und schon konnte ich mich schlafen legen. Hier das Ergebnis:

    Die beiden kleinen Sternchen rechts oberhalb der kompakteren Dunkelwolke haben einen Abstand von ca. 5“ (und da ist noch Platz!). Die Grenzgröße dürfte so bei mag 20 liegen.
    Die körnige Struktur erinnert an Artefakte, dem ist aber nicht so. Ich konnte zig Details mit Hilfe der Aufnahme des Capella Teams identifizieren. Ein Foto mit voller Auflösung habe ich hier hinterlegt.
    http://www.fotos-vom-eigenen-stern.de/rk_m110_1400.jpg
    Angeregt durch das „Capella-Foto“ habe ich dann gleich ein Panorama von M31 begonnen. Nun habe ich aus beruflichen Gründen eine Vollformat-Kamera zur Verfügung. Das Gesichts.- bzw. Bild-Feld ist so groß, dass ich nur 3 Bilder montieren musste. Jede Seite ca.700 mal 30 sec belichtet, das Zentrum leider nur 450 mal (und dabei hatte ich auch noch Fokusierfehler). Irgendwann einmal werde ich daran weiterarbeiten...



    hier das Bild in „Groß“ (ca.3 MB)
    http://www.fotos-vom-eigenen-stern.de/rk_m31_700_pano.jpg


    Ich möchte euch auch das Foto von M57 nicht vorenthalten. Dieses habe ich noch mit dem besagten C8 gemacht. Im DSS Katalog (ohne Ha) war schwach die äußere Gashülle zu erkennen. Da wollte ich auch hin. Nach 2100 Belichtungen erreichte ich mein Ziel und zwar mit einer unmodifizierten Kamera.

    In größer hier:
    http://www.fotos-vom-eigenen-stern.de/rk_m57_2100.jpg


    Noch ein Wort zur Gesamtbelichtungszeit. 2100 Belichtungen, das sind 17,5 Std. und das ist viel!
    Sicherlich verliere ich einige Photonen durch die kurzen Einzelbelichtungen. Aber wenn man bedenkt, dass ich nicht auf Kreta oder in Namibia wohne,dann relativiert sich dieser Wert schnell. Eine Größenklasse mehr reduziert die Belichtungszeit um ca. das 6 fache. Hinzu kommt, dass ich die Bilder im Sommer gemacht habe. Ich habe gelesen, dass sich das Ausleserauschen alle 7°C verdoppelt,das muss man erst mal "weg-stacken" ...und im übrigen habe ich ja die meiste Zeit geschlafen...


    Ich kenne wenige bis gar keine Leute, die so arbeiten wie ich. Sichertich ist das nicht der Weisheit letzter Schluß aber die Ergebnisse sind vernünftig und ich würde mich freuen, wenn ich den ein oder anderen motivieren könnte mal zur Kamera zu greifen.




    Einen klaren Himmel wünsche ich,
    Ralf