Beiträge von reiner im Thema „Himalia, der "fünfte" Jupitermond“

    Hallo Christian,


    ich wusste es ehrlich gesagt auch nicht, bis ich Steve Gottliebs Bericht las.


    Mag 14.9 ist zwar nicht superschwach, aber ich war selbst überrascht, dass ich ihn einmal selbst mit 22" nicht sehen konnte (bei zugegebenermaßen sehr bescheidenem Seeing), während er bei anderen unter besseren Bedingungen selbst mit 12"-14" sichtbar war. Jupiter steht bei uns zur Zeit halt nicht sehr hoch, so dass das Seeing wirklich ein Problem ist.


    Wegen Guide: Steve Gottlieb schreibt, dass die Position, die Guide ausgegeben hat, korrekt gewesen sei. Vergleich doch mal mit den Horizons Ephemeriden.


    Viele Grüße
    Reiner

    Hallo Uwe,


    ja, auch die Uranusmonde und Triton schaue ich mir immer wieder gern an. Steven Aggas hat sogar schon mal Pluto und Charon getrennt. Er hat zwar auch einen 12-Zöller (der noch größer ist als Dein zukünftiger 12-Zöller [8D]), aber das mit Pluto war wohl sogar mit dem kleineren 20". Sollte also gehen, sofern die Luft mal stehen bleiben würde.


    Viele Grüße
    Reiner

    Hallo Christian


    toll, wenigstens noch einer, der das schon mal probiert hat!


    Ich denke, die Beobachtungschancen hängen ganz stark vom Seeing ab, wie immer bei quasi punktförmigen Quellen. Bei meiner Beobachtung wäre es mit einem 12" ganz sicher nicht gegangen, dafür war das Seeing nicht gut genug (selbst Jupiter gab an dem Abend nicht viel her). Steve Gottlieb beobachtet von sehr viel weiter südlich, Jupiter steht da doch um einiges höher.


    Ich habe meine Aufsuchkarte mit CdC gemacht und dem neuen UCAC3 bzw USNO A2 Katalog und dann noch eine DSS Zusatzkarte zur Absicherung. CdC rechnet die kleinen Monde leider nicht, von daher war ich auf HORIZONS angewiesen.


    Viele Grüße
    Reiner

    Jupiter hat eine Unzahl von Monden, von denen jeder von uns sicher schon mal die vier hellsten Ganymed, Europa, Callisto und Io beobachtet hat. Diese sind alle 3000 bis über 5000 km groß und haben in etwa 5. Größenklasse, sind also ziemlich hell.


    Nach diesen vier kommt lange nichts mehr. Der Nächste ist Amalthea, etwa 170 km groß und 14. (!) Größenklasse. Amalthea ist einer der inneren Monde und läuft sehr nah um Jupiter, was die Beobachtung ziemlich schwierig macht. Himalia ist ähnlich groß, hat um die mag 14.8 und ist das andere Extrem. Sie ist ein äußerer Mond und hat zur Zeit etwa 40 Bogenminuten (!) Abstand von Jupiter, der dann aber wenigstens nicht mehr stört. Allerdings hilft er auch nicht mehr beim Finden. Man braucht zur Beobachtung präzise, auf die Beobachtungszeit gerechnete Koordinaten. Die gibt es von Horizons vom JPL der NASA. Und man braucht Öffnung und gutes Seeing, damit man die entsprechende Grenzgröße erreicht.


    Gestern, beim dritten Anlauf, hat es dann geklappt. Letzte Woche beim ersten Mal hatte ich aus Versehen die Koordinaten vom Vortag genommen, und von daher Himalia nicht gefunden [:o)]. Am Montag war das Seeing ziemlich schlecht, was die Stern- und Mondscheibchen ziemlich verschmierte und die Grenzgröße auf magere 14.0 herabsetzte (mit meinem 22"). Gestern Abend hat dann alles (einigermaßen) gestimmt, Seeing war akzeptabel und die Grenzgröße entsprechend besser. Himalia war präzise an der von Horizons angegebenen Stelle zu sehen. Ein ganz feines Pünktchen nur, das mit indirektem Sehen aber dauerhaft zu halten war. Die einzige Sicherheit, hier auch wirklich den Mond zu sehen und keinen Stern, bietet der Vergleich mit einem DSS Ausdruck, der an der Stelle nichts heller als mag 17 zeigte.


    Im Vergleich zu Triton, dem größten Neptunmond, oder den helleren Uranusmonden, Oberon, Titania und Ariel, ist Himalia noch mal eine Ecke schwächer. Dafür stört kein heller Planet. Und ganz unüblich für Planetenmonde, man muss sich durch den riesigen Abstand zum Planeten richtig mit Karten auf die Beobachtung vorbereiten.


    Angeregt zu dieser Beobachtung hat mich übrigens ein Bericht von Steve Gottlieb vor vier Wochen.


    Viele Grüße
    Reiner