Beiträge von DanielS im Thema „Der große Test/ M45“


    Hallo Stefan,
    ich habe mich auch mal an Deinen Daten versucht. Das stacking lief dabei im Deep Sky Stacker über "Bilineare Interpolation" ohne Weißabgleichseinstellungen, die mache ich immer manuell in der Nachbearbeitung. Die Methode war "Durchschnitt" mit "Farbkanäle pro Kanal ausrichten". In der nachfolgenden Bearbeitung dann einfach eine Wiederholung der folgenden Schritte:


    1. Stretchen mittels Tonwertkorrekturebene (nur den Graupunkt verschoben).
    2. Schwarzpunkte der einzelnen Farbkanäle danach mit einer zweiten Tonwertkorrekturebene wieder eingenordet. Schön manuell mit Farbaufnehmern und Infopalette, nix "Autotonwertkorrektur"...;-)
    3. Erhöhung der Sättigung mittels Farbton/Sättigungsebene.


    Das ganze vier mal wiederholt. Dabei nach jedem Durchgang mittlels Shift+Strg+Alt+E einfach eine neue Ergebnisebene fabriziert, und diese wieder nach unten geschoben, so dass ich die Korrekturebenen mit minimalen Anpassungen wiederverwenden konnte (das spart Zeit & Rechenpower). Die Finalebene daraus dann dupliziert und weichgezeichnet, den Ebenenmodus auf "Farbe" gesetzt. Die Originalebene auf den Ebenenmodus "Luminanz" und beide dann wieder verheiratet (da Du ja keine Darks mitgeliefert hast, war der Hintergrund doch ganz schön am rauschen). Am Ende noch den GradientXTerminator drübergejagt um die Gradienten wegzubekommen, und zuletzt die Eiersterne mittels Starrounder wieder einigermaßen rund gerechnet. Die Nachbearbeitung (ohne stacken) hat etwa eine Viertelstunde gedauert-quick & dirty... Anders als in meinem vorherigen post beschrieben lediglich mit globalen Bildkorrekturen, keine partiellen Masken o.ä. Tricks. Nicht mal eine Gardationskurve ist zum Einsatz gekommen. Die Schärfe hast Du doch ganz gut getroffen. Ich vermute auch das es an dem Abend wohl Hochnebel/Cirren gab, und deswegen die Details nicht richtig gut herauszuarbeiten sind.


    Gruß,
    Daniel

    Moin Stefan,
    für die 10min Belichtungszeit sind wirklich wenig Details zu erkennen. Auch scheint der Fokus nicht 100% exakt getroffen zu sein-oder liegt das an der Webverkleinerung?

    Die 1600ISO sind wohl an dem geringen Dynamikumfang des gezeigten Bildes nicht ganz unschuldig. Hast Du Dir mal das Histogramm eines Einzelbildes angeguckt? Ungefähr 20% Abstand der Hintergrundhelligkeit zum SP sollten ausreichen, der Rest geht sonst zu Lasten der Dynamik im Bild, welche bei 1600ISO sowieso nicht gerade die Beste ist. Das siehst Du ja leicht an den ausgebrannten Sternen. Und das obwohl Du die schwachen Details noch nicht stark hervorgehoben hast. 10min sind ja Deine gegebene Belichtungszeit-das ist doch schon ein guter Wert. Also ISO Empfindlichkeit wieder so weit herunterschrauben bis der entsprechende Abstand zum SP gegeben ist. Je weniger ISO Verstärkung in der Kamera erfolgt, desto besser.


    Der Rest geht wohl nur über partielle Masken und Gradationskurven in Phototshop. Eine globale Korrektur kann das imho nicht schaffen. Du möchtest ja die helleren Sterne noch farbig haben, und gleichzeitig schwache Nebeldetails sichtbar machen. Und das alles auch noch mit einer festen Belichtungszeit bei dem geringem Dynamikumfang...


    Eine weitere Möglichkeit wäre noch aus mehreren verschiedenen langen Einzelbelichtungen (die aber nicht "in einem Rutsch" zusammen gestackt werden dürfen, ansonsten versaust Du Dir das bessere SNR der langen Einzelbelichtungen!) eine Art HDR zu basteln. Dabei brauchst Du genau so viele Lichtwertsprünge (neudeutsch: "Exposure Values" in Zeit oder Isostufen ;-), wie es der Dynamikumfang im Bild eben beansprucht. Sobald die Pixel der hellsten bildwichtige Details nicht mehr gesättigt sind, hast Du Deine kürzeste Belichhtungszeit gefunden. Die längste Belichtungszeit gibt Dir sowieso Dein Equipment/die Hintergrundhelligkeit (s.o.) vor. Du backst Dir Dein Bild also aus einer Mischung aus langen Belichtungzeiten für die schwachen Details, und kurzen Belichtungzeiten nur für die Sterne, welche dann wieder über Masken ineinandergeblendet werden müssen.


    Gruß,
    Daniel