Es wurde wieder ein sehr informativer, geselliger und inspirierender Abend.
Im theoretischen Teil erklärte Tassillo einige Grundlagen der Festigkeitslehere und worin die Vorteile von Faserfebundwerkstoffen liegen
Er betonte, dass beim Telskopbau die Steifigkeit das ausschlaggebende Kriterium eines Werkstoffes ist und nicht die Festigkeit. Karbonfaserverbund hat einen wesentlich höheren "Spezifischen E-Modul"= E-Modul / spez. Gewicht als Holz Alu oder Stahl und das ist genau, was den Telskopbauer erfreut: Möglichst steif bei möglichst geringem Eingengewicht.
Martin erläuterte im Anschluss, was man alles mit Karbonfaser machen kann
Martin erklärte die Begriffe wie Rovings, Leinen, Köper, Topfzeit und wie man Bauteile durch wickeln, Positiv- oder Negativformen gestaltet. Karbonfasergerechtes konstruieren duch organische komplexe Formen und Sandwichbauweise reizen neben den reinen Stoffeigenschaften die Vorteile erst richtig aus.
Es folgten einige Beispiele:
Haleys Doppelrohrtubus für einen 10-Zöller. Es kam weniger auf ausgesprochenen Leichtbau an, sondern auf enorme Stabilität für fotografische Anwendung.
Uwes Hut für seinen im Bau befindlichen 69 cm Dobson. Um auf 2,5 kg Gesamtgewicht zu kommen, zog er neben den Karbonringen alle Register: Dünner Fangspiegel, leichter OAZ, getunter Fangspiegelhalter, Drahtspinne.
In der Werkstatt zeigte Tassilo, wie man in der Praxis damit arbeitet und welches Werkzeug nötig ist. Spätestens hier wurde jedem klar, dass die enormen Vorteile hart erarbeitet werden müssen. Die in ATM-Kreisen übliche Improvisation ist völlig unangebracht. Alles muss VORHER systematisch geplant und bereitgelegt werden, jeder Fehlversuch wird teuer bestraft.
Da fiel mir der Karbonfaser-Spruch in leichter Abwandlung ein: Fasern sind für Kleider, Teleskope kommen aus dem Wald oder aus der Schmelze
Nächste Woche wird life vorgeführt, wie ein Tubus laminiert wird, gleicher Ort gleiche Zeit.
Online Literatur:
Sehr ausführliches Handbuch von Fa. R&G: http://www.r-g.de/downloads.html