Beiträge von Imageshare im Thema „Was sehe ich durch ein Teleskop?“

    Hallo Aerics,


    schau mal unter die ganzen Postings die Du erhalten hast! Überall steht eine Grußformel und ein Name drunter. Wir machen das, um uns nicht mit den bescheidenen Nicknames anreden zu müssen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Denn hier vom Zimmer aus gibts auser Baum und Gartenhütte nix. Und ständig nen riesen oschie ins Auto schleppen etc nur um ma ne Stunde durch zu schauen macht ja auch nicht so den Sin :)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bevor wir Dir hier überhaupt ein bischen helfen können, solltest Du Dir im Unterforum für Beobachtungsberichte mal die ersten paar Dutzend Seiten durchlesen. Ich schlage Dir das nicht vor um dich zu belehren, vielmehr damit Du ein Gefühl dafür bekommst, WAS visuelle Astronomie bedeutet, was die Beobachter dabei fühlen, was sie sehen und wie so das Leben als Amateurastronom ist.


    Wenn man davon keine Vorstellung hat, erscheit visuelle Astronomie abstrus und unwirklich.


    Nur mal meine kurze Zusammenfassung der Astronomengefühle: Beim Blick durch ein Teleskop erwartet man keine weltbewegenden Ausblicke und Neuentdeckungen, man ist gespannt, was man diesmal sehen wird, und was nicht! Ein Foto ist Oberklasse, keine Frage. Aber ein visueller Blick, in der richtigen Umgebung und Stimmung ist die Kröhnung. Und das sagt Dir Einer, der zu 99.99% eine Kamera am Okularstutzen hat! Trotzdem gönne ich mir immer wieder mal ein paar visuelle Blicke. Ich weiß nicht was es ist, aber eine Galaxie im Okular, verwaschen und matt und doch sooooooo weit weg, das berührt mich. Ein Nebelfetzen im schwarzen Hintergrund, kaum daß man ihn warnehmen kann fasziniert mich, und während er mich fasziniert, bin ich auf dieser Welt ganz alleine, weggetreten, hochkonzentriert und nehme die Umwelt nicht mehr war. Und wenn man dann das Beobachten unterbricht, sich umschaut, fällt man wieder zurück in die Gegenwart, in die Realität.


    Und ja, Astronomie hat auch einen vorteilhaften Nachteil: Astronomie ist vor allem Eines: Arbeit! Arbeit dioe Spass macht, und somit wieder fast keine Arbeit! Die schwerste daran ist es seinen Allerwertesten vom Plüschsofa zu heben und das Gerödel in die Pampa zu tragen. Mein Gott, was fluche ich manchmal über dieses Schei..hobby, aber wenn ich zuhause am Nachmittag da sitze, keine Wolken am Himmel und der Wetterbericht sagt eine klare Nacht vorraus, dann ist mein Gefluche soweit weg, wie die matschige Galaxie von oben!


    Das alles ist komisch, abstrus, geradezu kriminell verrückt! Und man kann es erst erleben, wenn man es richtig versucht, hart gegen sich und nicht schon beim ersten Frieren ab in die warme Stube und warm duschen. Bei -15° 6 Stunden beobachten...wenn Du das machst, dann bist Du ein Amateurastronom...und zwar einer der ganz durchgeknallten!
    Aber dann eist Du auch warum, wieso und warum Zichten bei -15° schewer anzustecken sind! Und warum heisser Kaffee, der Lösliche erbärmlich schmeckende aus einer Metallkanne...widerlich...um 3Uhr Nachts zu einer Gaumenfreude kulinarischen Ausmasses wird.


    Und am nächsten Tag guckst Du in die Gesichter deiner Leute um dich herum und fragst dich innerlich: Wer spinnt denn hier jetzt wirklich? Die da, die nichts anderes im Kopf haben aussen Kohle machen, das neueste Auto, Rentenhöhe und Sparguthaben...oder ich arme Kirchenmaus, die nachts draussen friert, alle Koohle verplempert und jetzt hier steht und nicht weiss warum!


    Die!


    Und Ich!


    aber wenn ich mal abtreten muss, und da einer ist der mich nachher fragt, was ich denn so alles böses getan habe, dann sage ich ihm: Ich war Voyeur, ich anderen Würmern in anderen Galaxien beim ...ach lassen wir das!


    CS
    Ulrich


    PS: Frag mal User Greebhorn, lies seine Berichte! Dann wirst Du Astronom oder lässt es bleiben!