Ein freundliches Hallo in die Runde,
und zunächst einen zweiten Glückwunsch an Horia zu diesem Spiegel, der sich auch durch interferometrische Messungen nicht aus der Form bringen läßt [:)]
Und ein Dankeschön an Kurt, der diesen Vergleich möglich gemacht hat!
Offenbar zeichnet sich langsam ein Schema ab, wie am besten mit Openfringe umzugehen ist. Vieles kann ich so bestätigen wie zB:
- FTT und Streifenauswertung nehmen sich nichts, ich mach nur noch FFT weil bei 60 Streifen und mehr ist's nicht zumutbar noch was einzuzeichnen.
-Viele Streifen sind gut! Solange sie sauber sind.
- kurze Belichtungszeiten sind sehr wichtig, ich gehe nicht unter 1/250s, meist 1/500s bis 1/1000s
- die konische Konstante bzw die sphärische Korrektur ist extrem stabil in der Auswertung
- der Rand ist durch Luftschlieren (und Auswertetoleranzen?) nicht so stabil. Eigentlich logisch, weil Schlieren am Rand nicht ausfokusiert werden können.
-Asti ist ebenfalls nicht sehr stabil
- die Zernikedarstellung ist unverzichtbar, wenn es darum geht einige Terme zur besseren Übersicht auszuknipsen (zB Unterscheidung in lokale/weiträumige Fehler, reinen Asti quantifizieren) Das geht bei der Wavefrontdarstellung nicht!
- die reine FFT Wavefront Auswertung ist *wesentlich* detailierter und bei großen Spiegeln ein absolutes muss. Hier glättet die Zernikeauswertung viel zu sehr.
Dazu ein Beispiel (21" f/3.7), zuerst die Zernike Darstelllung, danach die FTT Wavefront Darstellung (geglättet bis 361 Terme). Das ist alles aus *einer* gemittelten Auswertung entstanden, aus der Wavefrontdarstellung lässt sich immer die Zernike-Darstellung gewinnen, umgekehrt gehts nicht.
Also: Einkringeln, FFT, Compute Surface, Zernike Smoothing (361), abspeichern.
Ich finde den Detailgehalt der FFT Wavefront Auswertung einfach fantastisch! Damit kann man echt was anfangen, besonders wenn man am Rand rumpolieren muss. Da hat die Zernike-Darstellung mit den ca 30 Termen arge Rand-Probleme. In Wirklichkeit stehen nur die letzten 2-4mm nach oben ab.
Man ist zB versucht manche Erhebungen in der oberen Darstellung mit einem entsprechenden Tool etwas einzuebnen. Das ist aber keine gute Idee. So eine Idee hatte ich Anfangs bei einer breiten Zone, das waren aber in Wirklichkeit zwei schmale, danach waren diese Zonen weg, aber dazwischen ein schmaler, tiefer Graben!
Aber das wichtigste für den Rand ist der richtige Fokus, die Streifen sollen den Rand etwa senkrecht treffen, bzw am Rand gerade sein. Bei Kurt's Igrammen liegt der Fokus ca in der 80% Zone.
Weiterhin muss das Igramm penibel mit den 5 Punkten eingekreist werden, dazu die Zoomfunktion benutzen. Der echte Rand liegt ein klitzekleines Stück innerhalb der Streifen, diese "wölben" sich wegen der Beugung etwas darüber.
Steve Koehler(?) hatte dazu in der Yahoo-Group
http://tech.groups.yahoo.com/group/interferometry/ eine Fehlerauswertung gemacht, ich finde es nur gerade nicht.
Viele Grüße
Kai
Detail rechter Rand: