Beiträge von maxosaurus im Thema „Ein 12” Spiegel wird parabolisiert“

    Hallo Kurt,
    Danke für den informativen Bericht.
    Seit einiger Zeit gehöre ich auch zu den Interferometrieanhängern. Insbesondere die fft-Methode hat die Auswertung so weit vereinfacht, dass bessere und aussagekräftigere Informationen zur Spiegelkurve in kürzerer Zeit als mit Foucaultauswertung gewonnen werden können.


    Die thermischen Bedingungen sind auch aus meiner Erfahrung das A und O jeder Messung. Mein Messraum bietet mir hier nicht besonders gute Bedingungen, da z. B. zur Messung meiner Yolo-Toroide mit R=6.7m durch drei Räume gemessen werden muss. Ich bin darauf angewiesen, mindestens 4 Interferogramme zu mitteln, um schlüssige Resultate zu erhalten. Zum Trost: Foucaultmessungen zeigen die gleichen Probleme in diesem Raum, Zonen kommen und verschwinden von Geisterhand....


    Zu deiner Auswertung: Mir fällt auf, dass der Rand des Spiegels bei Auswertung mit Streifenmethode oder fft ziemlich unterschiedlich dargestellt wird. Natürlich handelt es sich hier nur um vielleicht 40 Nanometer Wellenfront. Der Grund kann nicht in der Thermik liegen, da für beide Auswertungen die gleichen Interferogramme verwendet wurden. Es muss also an der Auswertungsmethode liegen. Wo legst Du bei fft die Spiegelbegrenzung (5 Punkte)? Auf den Rand oder innerhalb des Randes? Weiter bin ich mir nicht sicher, ob die fft-Methode mit Streifen direkt am Rand viel anfangen kann. Beispiel Bild 1 Interferogramm rechts oben, Streifen bei ca. 10 Uhr: Zeigt die fft-Auswertung hier keine Anomalie? Oder Bild 2, erstes Interferogramm, 5 Uhr? Wie weit zum Rand setzt Du bei der Streifenauswertung die Punkte?


    Bei der Darstellung der Raumthermik Bild 6 fällt auf, dass alle 6 Bilder grob in zwei Gruppen gleicher Form eingeteilt werden können. Bei einer Gruppe änlicher Form hängt der Rechte Rand (3 Uhr), bei der anderen Gruppe ist er erhoben. Interessanterweise ist die Darstellung des restlichen Randes jeweils auch ähnlich. Die einzelnen Fehler sind erheblich, z. T. über L/4 (Darstellung Schwarz, ich nehme mal an, du hast den Massstab so eingestellt[:)]). Da jeder Gruppe drei Interferogramme zugehören, gleichen sich die Fehler aus. Das kann Zufall sein! Ich finde es sehr schwierig, die Thermik korrekt herauszumitteln.


    Grund meines hartnäckigen Bemühens, den Rand richtig einschätzen zu können sind meine Yolo-Toroide. Bei der Bearbeitung dieser Spiegel wird die Pechhaut nicht gedreht (genauer: Nur um exakt 180 Grad), da der Spiegel in x und y-Richtung unterschiedliche Radien hat. Beim Polieren kann es vorkommen, dass in eine Richtung zufällig oder bewusst zur Radienänderung längere Striche gemacht werden. Dadurch tritt zumindest bei meinen Stücken oft der Fall ein, dass der Rand z. B. an vier Orten hängt, und dazwischen kräftig hochsteht. Auch eine Dreiteilung kommt vor oder unregelmässigere Formen, z. B. bei unglücklichem Anwenden von lokalem Druck. Um diese Fehler zu korrigieren muss ich natürlich hundertprozentig sicher sein, dass ich Glasfehler und nicht Thermik, Bildfehler, Auswertfehler oder Schönheitsfehler messe. [xx(]
    Grüsse
    Max
    Max