Beiträge von Kurt im Thema „Neue Version von SEIDEL“

    Hallo Alois,
    hab vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen. Wie Du schon bemerkt hast, hab ich mich nicht an mein "Versprechen" gehalten und hab mit dem Bau des Bath- Imeter drei Tage nach unserem internen Mailwechsel begonnen. Mit den inzwischen gewonnenen ersten praktischen Erfahrungen werden Deine Erläuterungen für mich noch verständlicher.


    Nur in einem Punkt muss ich widersprechen: Wie die Bilder in meinem letzten Beitrag zeigen gibt es mit meinem Aufbau keine Probleme hinreichend kontastreiche Interferenzringe bei einem unbelegten Prüfling zu erzeugen, die wohl zur Beurteilung vos Astigmatismus geeeinet sind. Hab ich da vielleicht etwas falsch gemacht oder übersehen[:D]?


    Gruß Kurt


    PS.: Beim wiederholten Lesen Deiner Ausführungen hab ich es bemerkt: Du meinst Lichtschwäche in Autokollimation bei unbelegtem Prüfling. Damit ist mein Widerspruch hinfällig. Wie mir scheint, ist es eher ein Kontrastproblem als Lichtmangel. der Anteil Streulicht vom Teilerwürfel Linse und Prisma bleibt annähernd konstant, aber dere Antel Nutzlicht sinkt drastisch bei zweifacher Reflexion an der unbelegten Fläche. Bei Messung eines unbelegten Prüflings aus dem Krümmundsmittelpunkt muss ich den Laser dimmen: Lichtreserver wäre demnach vorhanden.

    Hallo Raphael, hallo Alois,


    Eure Bemühungen um die Nutzung der Interferometrie für Amateurzwecke verdienen Respekt.


    Nun stehe ich vor der Frage ob vielleicht der Bau eines I- Meters für meine Art der Teleskopbauerei gegenüber der allgemein von Amateuren praktizierten Foucault- Messtechnik vorteilhaft sein könnte. Für mich und höchstwahrscheinlich für viele andere Amateure ist die Messtechnik mittel zum Zweck = Schaffung von bestmöglichen Beobachtungswerkzeugen. „Bestmöglich“ muss nicht „perfekt“ bedeuten. Abweichungen von irgendeinem Idealwert, die man zwar auf Messprotokollen klar erkennen kann aber nicht am Himmel sind eher uninteressant. Für Selbstbauer ist natürlich im Gegensatz zur professionellen Fertigung der Kosten- Nutzen Faktor weniger wichtig, wenn es im wesentlichen um den Zeitaufwand geht. Dennoch könnte ich mich auch als Amateur mit einer Aussage anfreunden wie: "Prüfverfahren X ist zwar weniger hoch auflösend als Verfahren Y, X geht aber wesentlich schneller und liefert im Sinne der Nutzanwendung hinreichend zuverlässige Ergebnisse." Was mich bei jeder Art von Prüfung der Gebrauchstüchtigkeit von Astro-Optiken besonders interessiert ist die ganz simple Frage, wie macht sich irgendein messtechnisch ermittelter Fehler bei der Beobachtung bemerkbar. Wenn ich das richtig sehe, liefern dazu Programme nach Art von „Aberrator“ mit der Darstellung der MTF zumindest für Spezialfälle näherungsweise quantitative Aussagen. Ideal wäre nach meiner Meinung ein Programm, dass alle ermittelten Fehler in der MTF berücksichtigt. Ich halte nicht viel von Tests, die man nicht quantifizieren kann.


    Hier nun einige Fragen:

    1. Ist es richtig, dass bei hohen Stehl- Werten (> 90%?) eine Diskussion der MTF überflüssig ist?
    2. Wie groß ist das Risiko, dass man bei sorgfältiger Pechpolitur Oberflächenfehler produziert, die man mit Foucault, Startest und erschwinglichen I-Metern nicht erkennen kann und die dennoch optisch relevant sind ? Dabei denke ich an Fehler wie Ripple und Microripple. Ich gehe mal davon aus, dass man z. B. echten Astigmatismus mittels Interferometrie, Startest und/oder Foucault quantifizieren kann, (wenn man´s kann...).
    3. Gibt es außer Astigmatismus noch optisch relevante Fehler, die man mittels einfachen I- Metern gesichert quantifizieren kann, die aber bei Foucault und Startest nicht erkennbar sind?
    4. Angenommen Microripple sei bei einigermaßen sorgfältiger Politur kein Thema, wie dicht muss das Messraster (Anzahl der Messpunkte/ Spiegelfläche) bei der Interferometrie sein um statistisch gesicherte Aussagen zur Genauigkeit des RMS- bzw. Strehl- Wertes zu bekommen?
    5. Zur Vermeidung des Aufwandes wäre die Anwendung eines I-Meters ohne Autokollimation, d. h. ohne Planspiegel vorteilhaft. Besteht eine Chance, dass man bei der sog. Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt annähernd reproduzierbare I- Gramme mit hinreichender Auflösung gewinnen kann? Unter Reproduzierbarkeit verstehe ich quantitative Angaben wie die Standardabweichung des RMS- Wertes bei wiederholter Messung eines bestimmten Prüflings, nicht die wiederholte Auswertung ein und desselben I-Grammes allein. Gibt es dazu Daten?


    Gruß Kurt