Beiträge von sven_wienstein im Thema „Labortest eines Megrez 110 Doublet ED APO“

    Hi Zusammen,


    vielleicht noch ein paar Hinweise zum Werdegang...
    Das Gerät kam mit einer passablen Werksjustage. Natürlich macht man damit erstmal einen Sterntest. Da zeigte sich an den Beugungsringen Koma. Ich habe dann allein einen Justageturn gemacht, was natürlich sehr nervig ist, immer wieder durchschauen, dann eine Schraube anfassen,... Justiert wird hier offenbar der Abstandsring zwischen den Linsen.
    Das Ergebnis war dann anhand der Beugungsringe etwas besser, jedoch war nun vor allem fotografisch der Farbfehler asymmetrisch. Die Auflösung am Kugelsternhaufen war aber so besser.
    Meine Vermutung war, dass eine Justage des Objektivs in sich unnötig gewesen wäre. Es hätte das Objektiv auf den Tubus justiert werden müssen. Dennoch war das unumgänglich, jedenfalls mit dem Gedanken, das Maximum aus der Optik herauszuholen - im Rahmen des machbaren bei diesen Parametern, also f/6 und Doublett. Die Justagemöglichkeit zum Tubus fehlt.
    Schließlich der Justagetörn mit Karsten, der leider die Optik so richtig verschlimmbessert hat. Da haben wir uns dann Hilfe von Kurt geholt, der das Gerät ohnehin für seine Vermessung über verschiedene Wellenlängen einmal haben wollte. Die Optik ist ja von den Eckwerten her schon angespannt, da lohnt es sich, mal zu gucken.
    Kurt hat's jedenfalls prima hingekriegt, vor einigen Tagen hat die Optik am Kugelsternhaufen noch besser ausgesehen, als nach der 1. Justage. Der rote Farbsaum ist bei Höchstvergrößerung noch als leicht asymmetrisch erkennbar und das Beugungsbild entspricht der oben abgebildeten Simulation, allerdings intra- wie extrafokal sind die Beugungsringe dicht am Fokus kaum auszumachen, weil sie "in Farbe untergehen".
    Die von Kurt angesprochene Unterkorrektur ist nach wie vor beim Sterntest auszumachen. Aber wie Karsten schon sagt - nicht quantifizierbar.


    Clear Skies
    Sven