Beiträge von mkoch im Thema „Sterntest meines 18" Spiegels“

    Hallo Kurt,


    > In der Zeit bis Du derartige Aufnahmen in hinreichend guter Qualität im Kasten hast kannst Du auch Interfeometermessungen machen und auswerten und sogar ein Interferometer bauen.


    Sicher, das kann man machen. Aber es wird in diesem Fall nichts nützen, weil bei einem 18" f/4 Parabolspiegel die Streifendichte zu gross wird. Es gibt einige Lösungsansätze für dieses Problem, aber sie sind allesamt aufwändig und/oder mit hohen Kosten verbunden:


    -- Test in Autokollimation gegen einen >=18" Planspiegel. Nachteil: Die Genauigkeit des Planspiegels geht in die Messung ein, er müsste also kalibriert werden. Das ist schwierig.


    -- Test mit geeigneter Null-Optik (Linse oder CGH), aber dabei handelt man sich andere Probleme ein, insbesondere ist die Justierung der Null-Optik schwierig.


    -- Längere Wellenlänge, z.B. 1550nm DFB-Laser, dabei wird die Kamera teuer.


    -- Mehrere Interferogramme für einzelne Zonen machen und hinterher mit geeigneter Software kombinieren. Nachteil: Diese Software müsste erst noch geschrieben werden.
    Falls sich jemand damit beschäftigen möchte: US Patente 6781700, 6879402 und 6972849, ausserdem der Artikel "Interferometric Measurement of Rotationally Symmetric Aspheric Surfaces" von Michael F. Kuechel, der Artikel ist auf der Zygo Webseite verfügbar.


    -- Phasenschiebende Interferometrie, dadurch entfällt die Notwendigkeit den Spiegel leicht zu verkippen um dadurch im Interferogramm geschlossene Streifen ("Kringel") zu verhindern. Das Problem wird nicht gelöst, sondern nur etwas in Richtung grösserer Spiegel und schnelleres Öffnungsverhältnis verschoben. Ein 18" f/4 Spiegel wäre aber noch auswertbar. Die Ideallösung ist das aber auch nicht.


    Gruss
    Michael