Beiträge von JensStark im Thema „10" Dobson für 3500 EUR“

    Irgendwie erinnert mich die Diskussion an die Zeit, die ich mal bei einem großen Weinhändler verbrachte (bei Hifi-Freunden klingt das auch ähnlich).


    Wein kriegt man ab ca. 2-3 Euro. Einen etwas netteren ab gut dem doppeltem. Wenn man Glück hat, ist das ein brauchbares Getränk (man kann aber auch in der Billigstklasse angenehm überrascht werden, solange das Etikett keine in der Landwirtschaft tätigen Personen in farbenprächtigen Kostüme zeigt...)


    Je mehr Geld man ausgibt, um so geringer werden die Chancen, wirklich schlechten Wein zu erwischen - obwohl man das auch nicht ausschließen kann. Sicher steigt dann auch noch die Qualität, aber schmeckt das der Durchschnittskunde? Den Unterschied von 10 auf 40 Euro wohl noch - aber den von 40 auf 80? Da ist viel Einbildung im Spiel. Die berühmte Erwartungshaltung vollbringt, wie oben schon angegeben, Wunder.


    Und zum Thema Blindverkostung: Es hat mal jemand Weinjournalisten auf einer Verkostung sechs mal identische Weine vorgesetzt.
    Für jeden eine Flasche aufgemacht, die sechs Gläser gefüllt, nächste Flasche für den nächsten.


    Ein einziger meinte bei zwei Gläsern: "Die sind aber sehr, sehr ähnlich."


    Am Anfang meiner noch kurzen Karriere fragte ich mal in einem Forum: "Was sehe ich denn mehr, wenn mein 8"-Spiegel von Zambuto und nicht von GSO ist?"
    Die Antwort war: "Nicht genug, um den Preisunterschied zu begründen."


    Das hat mir damals als Entscheidungshilfe erst einmal gereicht :)


    Gruß,
    Jens


    PS: Noch eine Frage - jetzt könnte man natürlich einen dieser GSO-Spiegel kaufen, sagen wir mal so um die 16". Läßt ihn vermessen, stellt fest, er ist mäßig. Theoretisch könnte man ja jetzt die Verspiegelung entfernen, das Ganze sauber nachschleifen und parabolisieren und ihn wieder verspiegeln lassen. Oder übersehe ich da was?