Hallo Jan,
Nun hast Du ja deinen eigenen Thread.
Das ist besser so, wenn eine lebhafte Diskussion gewünscht wird.
Also zur Sache:
Einen Ultraleicht-Dobson willst Du nicht bauen Das heißt im Umkehrschluß aber nicht, daß er schwerer als nötig werden muss.
Wir können hier gern mal detaillierter ein Konzept durchdiskutieren.
Ich beschreibe im folgenden Text, wie ich persönlich die Sache angehen würde. Du hast bestimmt teils andere Vorstellungen. Wenn Du einzelne Dinge anders machen willst, überlege bitte genau, <i>warum</i>. Nur so kommst Du zu einem Teleskop, das deine persönlichen Vorstellungen erfüllt und auch funktioniert!
Wie dick und schwer ist der Hauptspiegel? Gewerblich hergestellte sind ja tendenziell dicker, aber über 40 mm sollte er nicht haben, sonst dauert das Auskühlen sehr lange. Meine 25 mm Pizza ist praktisch immer nach einer Stunde auf Umgebungstemperatur, und das ganz ohne Lüfter.
Hier meine Empfehlungen:
Spiegelzelle 18-Punkt, Grundstruktur Dreieck mit außerhalb der Spiegelfläche liegenden Eckpunkten. An diesen Eckpunkten (zwei justierbare rechts und links unten, einer oben in der Mitte) wird die Spiegelzelle in der Spiegelbox aufgehängt und auch justiert.
Die laterale Lagerung sollte mit an der Spiegelzelle sitzen und den Spiegel bei +-45° im seitlichen Schwerpunkt reibungsarm stützen (Kugellager).
Spiegelbox mit 4 Seitenteilen ca. 15-18 mm, verbunden mit Blendenplatte ca. 9-12 mm, hinten offen, drei innen angeleimte Verstärkungsklötze mit Innengewinden halten die Spiegelzelle.
Höhe von Rockerbox, Spiegelbox ohne Höhenrädern und Hut <i>gestapelt</i> max. 65 cm.
Höhenräder Durchmesser 550-650 mm, sichelförmige Vollholz-Segmente oder Halbkreise mit Aussparungen, einfach außen angeschraubt mit M6 Schrauben und Gewindeeinsätzen in der Spiegelbox. Per Stichsäge + Oberfräse aus ca. 25-30 mm Vollmaterial herstellen.
Für den Gittertubus 8 Alurohre 25-28 mm Durchmesser x 1 mm Wandstärke, eventuell oben paarweise verbunden, um Aufbauzeit zu sparen.
Hut so ausgelegt, daß der Fangspiegel komplett innerhalb liegt (Transportschutz). Freie Öffnung ca. 5 cm mehr als Spiegeldurchmesser. Klassische Bauweise ungefähr nach Kriege/Berry mit 2 Ringen, Al-Rohren/Leisten und Brettchen dazwischen, die auch Spinne und OAZ aufnehmen. Dünne Sperrholzbeplankung.
Spinne aber mit Offset aus 2 Blechstreifen Al oder VA 0,5 mm, Mitte ca. 35-40 mm breit, am Rand ca. 10 mm. Fangspiegelhalter aus ca 5-6 mm Al-Platten verschraubt.
Den Hut nicht zu schwer bauen, das vereinfacht die gesamte Konstruktion, weil die Rockerbox flacher und/oder die Höhenräder kleiner werden können.
Rockerbox möglichst flach, seitenteile und Boden gleiche Materialstärke wie Höhenräder, Boden mit großem rundem Loch , in dem 3 an den Füßen montierte Möbelrollen laufen, statt durchgehende Platte mit Mittelzapfen.
Bodengestell aus 3 stabilen ca. 8 cm hohen Füßen, die im Dreieck mit Rohren verbunden sind. Oben drauf 3 Teflonplatten und 3 Möbelrollen, die im Loch der Rockerbox laufen.
Wenn Du das Teleskop wie beschrieben baust, dürfte sich das Gesamtgewicht geschätzt bei ca. 50 kg einpendeln. Der Bauaufwand wäre etwa halb so groß wie bei meinem 18" f/4,3, das Gewicht dafür ,wenn Du z.B. einen gekauften 40 mm dicken Spiegel verwendest, fast doppelt so hoch. Dafür hättest Du bei sorgfältiger Arbeit ein robustes und langlebiges Teleskop
Ich hoffe, dieser Exkurs gibt dir ein paar Anregungen.
Viele Detaillösungen, z.B. Befestigung der Spinne am Hut oder der Rohre an Hut und Spiegelbox, habe ich hier erst mal bewusst nicht behandelt, weil sie sich quasi nur "lokal" auswirken und auf die Gesamtkonstruktion kaum Einfluß haben. Das kommt dann später bei der Detailplanung.
Gruß,
Martin