Beiträge von Rudi im Thema „Und noch eine Nachführplattform“

    Hallo Christian


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie hast du die Ellipsensegmente so schön gebogen bekommen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die sind aus 8x50mm Flachstahlprofil. Da braucht's schon ein bißchen an Kraftaufwand, daß man die gebogen bekommt. War aber ganz einfach: Eingespannt in einem stabilen Schraubstock und mit schweren Hammer solange dagegengedonnert, bis die gewünschte Form erreicht wurde. Ganz exakt ist die Rundung nicht geworden, aber was soll's.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Christian,
    &gt;&gt;Was sind Schleifleinen? Sowas wie Schleifpapier?
    Ja genau, nur stabiler. Das Trägermaterial ist nicht Papier, sondern Gewebe


    &gt;&gt; Was für eine Funktion hat die kleine Feder, die man im unteren Bild sieht?
    Die Motorhalterung ist nur mit der einen Schraube (neben dem Elektronikgehäuse) an die Bodenplatte befestigt. Die Feder hält diese Halterung während der Nachführung am Anschlag, so daß Schneckenrad und Zahnrad ineinandergreifen. Ist die Nachführung am Ende, ziehe ich die Motorhalterung etwas raus, bewege die Plattform wieder an den Anfang, lasse die Halterung wieder los und die Feder hält Motor und Schneckenrad wieder in Arbeitsposition.


    &gt;&gt; Wo hast du die Rillenkugellager her?
    Gibt's in vielen Onlineshop's für 2-3 Eur (z.B. conrad, agrocenter, oekoprofi.at...)



    Hallo Copernicus,
    Die Kosten kann ich schwer abschätzen. Stahlteile, Microschalter, Holzplatten und div. Kleinteile hatte ich rumliegen, der Rest dürfte noch etwa 60EUR gekostet haben.



    Hallo Martin,
    Danke. Ja, sie ist wirklich prima geworden. Durch diverse Umbauten ist sie optisch nicht gerade sehr schön, aber sie läuft und wackelt nicht. Deine Plattform habe ich mir auch angesehen, sieht toll aus (auch der Dobson!). Nicht ganz ohne Genuugtung habe ich gelesen, daß Du auch diverse Änderungen vorgenommen hast. Das geht wohl jedem so, wichtig ist was rauskommt und so ein Teleskop ist sowieso eine Ewigkeitsbaustelle.


    Nachdem ich das Südlager noch einige cm weiter raus gesetzt habe, ist die Schwerpunktlage nun auch recht gut. Das benötigte Drehmoment für den Antrieb entsprechend sehr gering. Das war aber nicht das Problem, eine weitaus größere Kraft tritt auf, wenn ich den Dobson rumschiebe. Die Kraft, die auf den Antrieb wirkt, ist hier durch das hohe Gewicht schon enorm.


    &gt;&gt;Du wirst sehen, Du wirst nach kurzer Zeit nie mehr ohne EQ-Plattform beobachten.
    Ja, deswegen habe ich sie auch gleich fest montiert. So eine Nachführung bringt einen enormen Gewinn an Detailerkennung. Den Dobson habe ich seit 2 Jahren (60 Beobachtungen) und die Nachführung seit einem halben Jahr. Ich meine, daß die Plattform bei sehr vielen Objekte einen höheren Wahrnehmungsgewinn bringt, als eine Steigerung der Öffnung und das ohne viel Mehraufwand.


    Hallo Winni,
    &gt;&gt;Mir tut schon wieder das Kreuz weh, und du DU bist schuld daran:
    Jaja, das ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz. Aber andere haben auch den Dobson selbst gebaut. Du hast ja BigOne auch selbst zusammengenagelt. Also frag nicht wie es mit meinem Kreuz aussieht, ich komm' schon gar nicht mehr hoch!


    &gt;&gt;schön langsam ist man ja Außenseiter hier bei den Dobsonauten, wenn man noch immer mit schubsen unterwegs ist.
    Tja, beobachtest Du schon, oder schubst Du noch??


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo AstroTreffler,


    In einem anderen Thread habe ich meine EQ-Plattform schon mal kurz erwähnt, seitdem erfolgten noch einige Umbauten, so daß ich sie hier offiziell vorstellen möchte. Mein 18er Starsplitter-Dobson hat immerhin ein Kampfgewicht von 55kg. Dies war für mich auch nie ein Problem, ich muß zum Beobachten nicht einpacken und wegfahren, so daß der Gitterrohrdobson eigentlich immer komplett zusammengebaut bleibt. Auch die Plattform bleibt fest mit der Rockerbox verbunden, das ganze Teleskop wird wie eine Schubkarre aus einem extra dafür vorgesehen Teleskopraum ins Freie gefahren.



    Der massive Dobson stand auch bei windigen Bedingungen sehr ruhig, beim Fokussieren gab's sowieso keine Schwingungen. Die ersten Versuche mit der Plattform haben dies, wie befürchtet, geändert. Der Antrieb war zunächst nicht rutschfest und spielfrei zu bekommen. Durch das hohe Gewicht ist eine gewisse Kraft deim Dobsonschubsen nötig, was ansonsten auch kein Problem war. Nun habe ich eine Lösung gefunden, daß der Starsplitter wieder der Alte ist, aber mit Nachführung. Hier sieht man die Plattform abgebaut, aber noch vor den Umbauten (Getriebeeinheit)!



    Das Grundkonzept ist den Plattformen von Reiner Vogel nachempfunden, ein herzliches Dankeschön für die detaillierte Beschreibungen auf seiner Homepage. Es ist die Version mit senkrecht gestellten Nordsegmenten, die ich entsprechend dem Radius bis zum Südlager gekrümmt habe. Sie sind aus Stahl, die Kurvenform als Ellipsensegment mittels Grafikprogramm erstellt (Formeln aus Rainer Vogels Homepage) und die Winkel zur Stabilisierung auf der Unterseite der Rockerbox-Bodenplatte sind direkt angeschweißt. Für den schlupffreien Antrieb habe ich die Nordsegmente mit Schleifleinen belegt.


    Die Einblickhöhe ist nun 66mm höher, die Original-Bodenplatte der Rockerbox konnte ich weglassen. Als Südlager verwendete ich ein Kegelrollenlager, eine durchgehende Schraube verbindet die beiden Teile dieses Lager und damit sind die beiden Platten der Plattform auch fest miteinander verschraubt und können nicht auseinanderfallen.
    Die erkennbaren Klappverschlüsse sind auch weggefallen, waren zu unsicher. Auf der Nordseite werden die Platten zum Transport mittels Schieberiegel gesichert. Das freilaufende Nordlager besteht aus einem Stück Stahlrohr, in dem 2 Kugellager eingepaßt sind und auf einer 8mm Welle laufen:



    Die Antriebswelle hat mir die größten Probleme bereitet, das Zahnrad und das Antriebsrad waren in der ursprünglichen Version kaum mit der 5mm Stahlwelle absolut fest zu verbinden. Als Welle habe ich nun eine 10mm Gewindestange verwendet, die hat den Vorteil, daß man mit Muttern die Antriebsteile spielfrei mit der Welle kontern kann. Alle Teile sind praktisch zusammengepreßt. Statt den Gleitlagern habe ich jetzt Rillenkugellager verwendet und das Antriebsrad ist aus stabilem Kunststoff.


    Zum Einnorden drehe ich vor dem Absetzen des Dobsons auf die Erde die Plattform parallel zur Rockerbox und schaue, daß der Tubus möglich genau in Richtung Polarstern zeigt. Dann stelle ich das Teleskop ab und mit 2 Holzkeilen bringe ich die Plattform in die Waagrechte. Höhenverstellbare Füße wollte ich wegen Wackelgefahr nicht. Wenn die Nachführzeit abgelaufen ist, kann die Getriebeeinheit zum Zurückstellen einfach zurückgezogen werden, eine Feder bringt sie wieder automatisch in Arbeitsposition. Die Nachführgeschwindigkeit läßt sich stufenlos einstellen. Von conrad ist der Getriebemotor, der eine Übersetzung von 1:600 besitzt. Die Ausgangswelle dreht sich mit 1 - 2 U/min. Dann kommt noch das Schneckengetriebe mit 1:40.



    Ich hatte erst daran gedacht, einen Schrittmotor zu installieren, der nach dem Endpunkt wieder zur Ausgangsposition zurückfährt. Das wäre aber übertrieben gewesen, aber eine gewisse Regelung braucht man schon. Ich habe eine Spannungsregelung gebaut mit dem low-drop Regler LT1086, dieser braucht nur 0,8V mehr Eingangsspannung zum Ausgang. Das schöne ist, die Ausgangsspannung ist unabhängig von der Eingangsspannung. Damit bleibt die Drehzahl auch bei schwächelndem Akku konstant. Die Betriebsspannung am Motor ist etwa 2V, die gesamte Schaltung braucht mit LED und Motor etwa 50mA. Die Steuerung habe ich auf Lochrasterplatine zusammengelötet. Die Laufzeit ist gut 1 Stunde, mittels Microschalter schaltet sich der Antrieb am Ende der Laufzeit automatisch ab.


    Auf meiner Seite kann man noch ein paar Bilder mehr sehen: http://home.vr-web.de/rudolfpr…rm/nachfuehrplattform.htm


    Viele Grüße
    Rudi