Beiträge von JSchmoll im Thema „Astro-Grosseinsatz: Lulin und Extragalaktisches“

    Hi Philipp,


    danke fuer die Links (das Video tuts bei mir nicht - Linux halt) - ein Sternfreund hat mich in einer Email darauf hingewiesen, dass DSS beim Verarbeiten von Canon 40D und 1000D-Raws Schwierigkeiten habe und man besser vorher auf TIFF konvertieren solle. Weiss nicht, ob das weiterhilft, aber ich probiere das am Beispiel M51 mal aus.

    Hi Philipp,


    dann habe ich das wohl falsch verstanden ... werde es nochmal versuchen dieser Tage. IRIS kenne ich nicht (und ich weiss auch nicht was eine Schwarzpunktpipette ist), aber das Zusammenfuehren der linken Seiten der Peaks macht mir Sinn - der Hintergrund ist ja auf der linken Seite.

    Hi Stephan,


    danke fuer Deine netten Worte ... muss den M51 wohl nochmal machen. Dabei habe ich mich jetzt von Philipp's Tip leiten lassen, die Histrogrammpeaks zusammenzufuehren. Natuerlich funktioniert das nur, wenn das Ausgangsbild wirklich im Mittelwert grau ist, sprich einen neutralen Himmel (der ja das Gros aller Pixel ausmacht) aufweist. In Fakt ist der Himmel jedoch nicht grau, sondern je nach Mondstand mehr oder weniger vom Sonnenspektrum, Lichtverschmutzung und natuerlichem Skyglow durchsetzt. Das sieht man sehr schoen bei den Kometenbildern von Mrs Parsons -- wenn ich den Himmelshintergrund nicht gruen (ich vermute es IST gruen) belassen haette, waere der Komet irgendwie lila geworden. Das Gruen (wahrscheinlich mit Orangeanteil, aber gruen und orange sind ja dasselbe [B)]) kommt daher, dass ich fuer diese Aufnahmen auf das CLS-Filter verzichtete, um bei der kurzen Belichtungszeit die der Komet mir zustand doppelt so viel Signal von selbigem zu erhalten.


    Eine Alternative waere, gleich alles in Schwarz/Weiss zu bearbeiten wie von Christoph im Li-La-Lulin-Thread.


    Oder ich lasse meine Augen Baadern - Grundproblem ist ja mein Mangel an Rotsichtvermoegen, halt wie'ne unmodifizierte DSLR. [;)]

    Hallo,


    habe gerade die Bilder neu bearbeitet und - dieses Mal mit 800er Breite - neu eingesetzt. Die Farbkurven schoen uebereinander ... es gibt immer noch irgendwelche Farbvariationen, der Komet erscheint in meinen Augen reichlich gruen. Aber das soll er ja auch sein. [;)]

    Hallo an alle ...



    (==>) Philipp: Ich habe das unter Digital Photo Professional (der Canonsoftware) auch so gehalten, die Histogramme von R, G und B uebereinanderzuschieben. Dachte nur, wenn ich das zu weit treibe, treibe ich jegliche Farbe aus dem Bild. Offenbar weit gefehlt.


    Ich werde die Aufnahmen nochmal neu nivellieren, und dann auf 800 Horizontalpixel bringen bevor ich sie neu reinstelle.


    (==>) Christoph: Der Morsecode kam daher, dass das Telekop irgendwann mit Bildern fertig war und ein paar Minuten leer lief. Dann machte ich noch Darks, und es stand noch ein Batteriewechsel an. Vielleicht kann ein Amateurfunker den Code ja entschluesseln - hoffentlich steht da kein Unflat. [;)]


    (==>) Heiner: Schade, dass der Himmel in Rheine so besch...eiden ist. Immerhin hast Du ihn ja gesehen. Ich glaube, fuer uns Nordlichter mit maritimen Klima ist es besonders essentiell, eine Schiebedachhuette oder Aehnliches zu haben, um auf kurze klare Perioden schnell reagieren zu koennen. Wie viele klare Naechste sind mir schon verloren gegangen wegen "jetzt ists zu spaet zum Aufbauen", und wie viele Bastelabende gingen verloren, weil ich die Instrumente herausstellte um ein paar gute Darks zu erhalten, bevor ich die Wolken von unten anschaute ... [}:)]

    Hi Philipp,


    darauf habe ich gewartet ... ich bin rotgruenblind, und da gibt es in den Kometenbildern durch Mrs Parsons den orangen Skyglowbeitrag, und generell einen Himmelshintergrund, der Rot- und Gruentoene enthaelt. Aber ich bin schon gut im Training, vor einigen Jahren praesentierte ich noch im Wechsel blutrote oder klosettfarben-blaue Himmelshintergruende. [:)]


    Die Galaxienbilder finde ich auch recht passabel - die Edge-on-Galaxie im M51-Feld ist mir frueher nie aufgefallen. Und auch der weit ausladende Arm bei M101 ist imposant, als ob eine Schockwelle dort Sterne herauskatapultiert - vielleicht verbunden mit der kleinen Galaxie links oben ? Weiss aber nicht, ob die in gravitativer Wechselwirkung stehen ...

    Hallo allerseits,


    gestern abend (Sonntag, 1. Maerz 2009) wurde es ueberraschend klar hier oben in Nordostengland. Also nix wie raus mit meinem Vixen ED102SS, um den Kometen Lulin zu beobachten. Die junge Mondsichel mit Erdschein stoerte zwar etwas, aber es gibt Schlimmeres ... ausserdem neigte sie sich langsam dem Untergang zu, der um Mitternacht erfolgte.


    Wenn schon, denn schon - nachdem ich die GPDX mit dem kurzen ED eingenordet hatte, wuchtete ich kurzentschlossen meine Celestron CI700 nach draussen, um sie mit Mrs Parsons (getunter Skywatchernewton 200/1000) zu bestuecken. Schliesslich habe ich zwei Kameras mit Photonen zu fuettern ... um etwas fuers Auge zu haben, brachte ich noch einen TS-Feldstecher 20x90 heraus, und kurzentschlossen zum 1st light meinen frisch renovierten Heidenhain 150/900er Newton in Gabelmontierung. Nur gut, dennd der Sohn meiner Freundin nahm sogleich den Feldstecher unter Beschlag, nachdem er sich erstmals an die Dunkelheit gewoehnt hatte ...


    Der ED wurde mit dem Williams Optic 0.8x-Reducer bestueckt, eine nette Kombination. Das Feld des Vixen ist im Unterschied zu meinem Moonfish ED 80/555mm (fuer den ich den Reducer gekauft hatte) zwar recht flach, aber Gesichtsfeld und Randschaerfe nehmen halt noch mal zu. Da ich von meinem relativ lichtverseuchten Garten beobachtete, setzte ich den Astronomik CLS-Clipfilter ein. Von meiner ersten fotografischen Lulinbeobachtung (26. Feb) wusste ich, dass ich mich belichtungstechnisch kurz fassen musste, da der kleine gruene Schneeball doch ziemlich schnell unterwegs war. 3 min sind zu viel, so entschloss ich mich zu einem Stapel mit 1 min.


    Der erste Stapel enthielt dann auch 40 Frames zu 1min, aufgenommen mit einer modifizierten Canon EOS40D bei 1600 ISO mit Dunkelbildabzug. Allerdings stoerte das Mondlicht doch erheblich, und da kann der CLS-Filter nichts machen, weils halt Kontinuum ist. Immerhin ist der Schweif erkennbar.



    Die Auswertung aller Bilder erfolgte mit DSS. Siehe auch meinen Thread "Dunkelbildsubtraktion bei Kometenaufnahmen" ( http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=83089 ), in dem ich DAU lerne, DSS mal richtig zu benutzen.


    Nach einer Pause und vielen, vielen Darks war der Mond tief am Horizont, und es war immer noch klar ! Eine solch stabile Nacht habe ich schon lang nicht mehr gehabt. Also dranbleiben ! Mit dem tieferstehenden Mond packte mich der Mut, und ich belichtete 90 Sekunden - der Komet war noch nicht wurstfoermig. 21 Belichtungen spaeter ergab sich das hier:



    DSS bietet auch die interessante Moeglichkeit, den Kometen und den Hintergrund getrennt aufzuaddieren. Leider bleiben hierbei Artefakte, wie im Bild erkennbar leichte Strichspuren an den Sternen nach links hin, und eine wesentlich deutlicher Strichspur des Kometen nach rechts. Dennoch ein aesthetischer Eindruck !



    Inzwischen hatte ich auch mit Mrs Parsons und Komakorrektor den Kometen im Visier. Ich musste bei der Brennweite natuerlich kurz belichten, und ich startete einen Stapel mit 30 s. Spaeter ging ich dann auf 40 s hoch, das folgende Bild zeigt das Resultat. Ich nahm den CLS-Filter heraus, weil ich dann 100% mehr Licht vom Kometen bekomme waehrend der Einfluss des Himmelshintergrundes noch gering blieb. Die Kamera ist hier auch eine EOS40D, aber unmodifiziert.


    52 Bilder a 30 s:



    30 Bilder a 40 s mit tiefer stehendem Mond - Sterne wieder getrennt gestapelt mit den erwaehnten Artefakten:




    Als der Mond dann weg war, wollte ich mehr vom Schweif sehen. Also den Vixen durch den Moonfish ED 80/555mm ersetzt, wieder mit 0.8x-Reducer und CLS-Clipfilter. Dank der kuerzeren Brennweite ging ich auf 2.5 min hoch, bei insgesamt 21 Aufnahmen. Im 20x90-Feldstecher war der Schweif deutlich ueber ca. 3 Grad zu verfolgen, und auch der Heidenhain zeigte ihn ansatzweise. Dieses Teleskop kam uebrigens nach vermutlich mehreren Jahrzehnten das erste Mal zum Einsatz ! Der Reflexsucher war noch nicht justiert, sodass das Finden von Objekten ein ziemliches Stochern im Trueben war.


    Auch mit dem Moonfish hatte ich keine glueckliche Hand. Zunaechst Striche (Feldstern statt Polaris im Polsucher), dann unscharf (Klemmschraube nicht genug angeknallt) und schliesslich war der "Komet" ein Sternhaufen, da der Moonfish keinen Sucher hat und das Kamerabild nur allzu dunkel daherkommt. Nach einigem Hin und Her bekam ich dann doch Lulin vor die Linse !



    Und wieder mit punktfoermigen Sternen - hier zeigt sich der Schweif am besten:



    Was will ich mehr - eine wunderbare Nacht, stabil, die Montierungen betragen sich gut. Da der langbrennweitige Newton keine laengeren Belichtungen auf Lulin zuliess (Eigenbewegung), hielt ich noch schnell 12 x 3 min auf meine Lieblingsgalaxie M51:



    Und dann nochmal 23 x 3 min auf M101 - es wurde 2 Uhr morgens, bevor ich schlafen ging, trotz Arbeit heute morgen. Aber das Opfer hat sich doch gelohnt, oder ?



    EDIT: Alle Bilder nun neu bearbeitet (neutraler Farbton) und 800er Breite.