Hallo Gunnar,
danke für die Links.
Den klappbaren Split Ring auf Willie's telescope page finde ich interessant. Den Unterbau könnte man vielleicht noch transportabler machen.
Die Abbildungen und Texte des zweiten Links sind direkt aus Band 2 von "Amateur Telescope Making" entnommen. Diese Bücher habe ich mir geleistet und schmökere begeistert darin herum, auch wenn nicht alles heute noch aktuell ist. Allein die Handzeichnungen von Russel W. Porter sind klasse. Man spürt die Begeisterung für die Sache, wenn man sie betrachtet - da kannst du jede heutige Computergrafik dagegen vergessen.
Die Monti von Martin Cibulski sieht auch ganz nett aus, aber der hat offensichtlich Aluminium geschweißt und kann eine Verzahnung in einen großen Ring fräsen - das kann ich leider nicht.
Die Website von Joe Pearson kannte ich bereits. Das scheint auch eine saubere Lösung zu sein.
Zum Thema Tubus gefällt mir die Idee eines kurzen Zylinders oder Kastens im Schwerpunkt (wie bei deinem 2. Link), an dem vorn Fangspiegel - und Okularhalter, hinten die Spiegelzelle jeweils mit Streben und seitlich die DEC-Lager befestigt werden. Das könnte sogar eine Möglichkeit eröffnen, den gesamten Tubus drehbar zu lagern.
Ich stimme Wolfgang nämlich völlig zu, daß sonst der Okular-Einblick extrem unbequem werden kann. Ohne diese Möglichkeit würde ich so eine Monti nicht visuell benutzen wollen.
Bei der Grundkonstruktion sehe ich also noch kein großes Problem.
Es wird wohl auf eine Kombination von Holz, Alu und CFK hinauslaufen, damit komme ich handwerklich schon klar. Auch die Lagerungen werd ich hinbekommen.
Für mich wird es erst schwierig, wenn es um den Antrieb geht.
Bei visueller Beobachtung und CCD-Fotografie, speziell Planeten, reicht bestimmt ein Friktionsantrieb nur auf RA, z.B. mit Steppermotor und einer kleinen Steuerelektronik. Wenn du viele Objekte in kurzer Zeit aufnehmen möchtest, wären zumindest elektronische Teilkreise nötig.
Für chemische Fotografie müße man wohl beide Achsen antreiben, und dann wird's richtig aufwendig, und der Selbstbau hätte wohl nur noch geringe Vorteile.
Wolfgangs Vorschlag, eine Dobson-Montierung entsprechend auszubauen (Teilkreise und evtl. Antrieb) hat was für sich, aber bei Langzeit-Fotografie müßtest du dann einen Bildfeld-Derotator verwenden, also während der Aufnahme die Kamera um die optische Achse drehen. Damit müßtest du sogar 3 Achsen simultan präzise nachführen!
Ich glaube, wenn man vernünftig Deep Sky fotografieren will, wird die Angelegenheit in jedem Fall viel aufwendiger als bei reiner Beobachtung, egal welche Lösung man anstrebt. Ein Reiz ist für mich natürlich, Objekte abbilden zu können, die man visuell nur mit extrem viel mehr Öffnung sehen würde, und da lohnt es sich schon wieder.
Auch die farbige Abbildung und evtl. die Möglichkeit im nahen Infrarot zu arbeiten gefallen mir.
Gruß,
Martin