Beiträge von Caro im Thema „Sideres Optic Mak? Farbfehler?“

    Würd mich auf jeden Fall interessieren, ob und wie du ihn in den Griff kriegst.


    Zumindest bei meinem Exemplar war es eben so, daß ohne die chromatische Korrektur durch die Extralinsen absolut unerträglich war. Da sind für mich die verbliebenen Bildfeldfehler erstmal zweitrangig gewesen. Optimieren ließe sich aber sicher noch einiges, wie man sieht.


    Caro

    Moin Matthias,


    ich hab erstmal nichts weiteres gezeigt, weil ich finde daß es nicht wirklich vorzeigbar ist.[8D]


    Fakt ist: Perfekt ist er immernoch nicht und wird er wohl auch nie werden. Inzwischen habe ich zwei verschiedene Korekturlinsen von Wolfgang Busch bekommen, aber keine von beiden ist speziell für das Teil hergestellt worden beide stammen aus Wolfgangs "Grabbelkiste"


    Hier mal Nr. 1:



    M81 und M82 in vollem 1.5x Crop DSLR-Feld. Auf den ersten Blick ok, aber schon auf den zweiten sieht man noch immer die (zu allem Überfluß auch noch bunten) Komaschwänzchen, besonders am linken Bildrand.


    Nr 2 macht folgendes, Bildausschnitt rechte Bildhälfte mit Cirrus:



    Koma wird etwas besser korrigiert, dafür bekommt das gesamte Bildfeld einen leichen Farbstich, der an Mond und Planeten auch visuell auffällt.


    Im Vergleich zu vorher liefern beide Korrekturoptiken eine Steigerung der Qualität um ein x-faches, unter einem schönen Bild für Fotografie verstehe ich aber was anderes. Der verbliebene Fehler den das Teil hat ist inhärent asymmetrisch (schuld ist der Meniskus) und nicht mehr ohne weiteres zu beheben. Als kleines kompaktes Schnellspechtelgerät fürs Handgepäck gehts nun aber ganz gut. Deshalb darf der kleine auch mit zur Sofi in ein paar Tagen[:)]


    Viele Grüße,
    Caro

    Moin alle,


    es gibt neues von der Sideres-Mak-Front. Ich bin ja nicht so schnell bereit aufzugeben und ich fand, das arme kleine Telesköpchen hatte es nicht verdient, in irgendeiner Vitrine dekorativ einzustauben. Es kann ja nix dafür, daß seine Konstrukteure einst Mist gebaut haben[8)]


    Also bin ich mit dem kleinen Schätzchen vor gut zwei Wochen zu Wolfgang Busch gefahren (ja, <b>der</b> Wolfgang Busch mit den HAB-Objektiven). Nebenbei bemerkt war alleine der Besuch dort schon in Erlebnis: Der große Keller mit Teststrecke wirkt wie eine Schatzkammer, und natürlich der große Meister selber, der mal eben aus einer Wohnzimmer-Schublade ein Abbe-Okular hervorzaubert.


    Die Diagnose war schnell gestellt und auch der Verursacher bald gefunden: Nicht die Feldebnungslinse alleine macht den Farbfehler, der Meniskus für das kurze Öffnungsverhältnis ist ebenfalls nicht ganz unschuldig, wie Heinz schon vermutete. Wir experimentierten ein wenig mit einelementigen Linsen im Strahlegang herum, die dem Fehler entgegenwirkten und stellten fest, daß man sich damit auf dem richtigen Weg befindet. Der Nachmittag war schnell vorüber, und ich ließ den Mak bei Wolfgang, der eine der Linsen aus seinem Fundus zurechtschneiden und eine Fassung bauen wollte, die man kurz vor dem OAZ einschraubt.


    Bei seinen Versuchen stellte Wolfgang dann aber fest, daß die auserkorene Linse das Problem überkorrigierte. Aber Wolfgang Busch wäre nicht Wolfgang Busch, wenn er nicht aus seinem Konvolut an Zeiss-Restbeständen doch noch etwas passendes hervorzaubern würde: Eine zweilinsige Korrekturoptik für die Korrekturoptik ist nun in dem kleinen Mak verbaut.


    Die Zahl der optischen Grenzflächen in dem kleinen Teil sollte jeden Kontrast- und Schärfeliebhaber inzwischen erschaudern lassen, zusätzlich zu der von Tom schon angesprochenen großen Obstruktion. Schaun mer mal, wie "schlimm" es wird. Die Farbkorrektur ist jedenfalls vorzeigbar:



    100% Crop Bildmitte:



    100% Crop unten rechts:



    Nicht perfekt, und der Restfehler weist nun in die entgegengesetzte Richtung, aber sogar ein Nagler-Okular kann man nun in den OAZ stecken ohne daß einem beim Durchschauen übel wird. Wahrscheinlich ließe sich die Angelegenheit sogar noch weiter optimieren, indem man sich eine Ersatz-Feldebnungslinse berechnet, die gleichzeitig den Farbfehler minimiert.


    Unter der Farbkorrektur sollte naturgemäß auch die Bildfeldebnung gelitten haben, mal schauen, wie stark sich das am Sternhimmel auswirkt. Der Kleine wird mich jedenfalls versuchsweise zum Paranal begleiten [:)]


    Caro

    Das mit dem Feldebnen kommt hin, siehe die Backsteinmauer oben. Hat mich doch einigermaßen verwundert, wie plan die auf dem Bild aussieht. Müßte man mal testen wie das aussieht wenn man die ausbaut. Dann den Feldebner-Farbwerfer mal jemandem in die Hand drücken, der die Eigenschaften der Linse rausfriemeln und einen Tip abgeben kann ob es sich lohnt, da was anderes stattdessen einzusetzen. Ich hab da auch schon wen im Auge, den du auch kennst...[8D]


    Solang sich der Test am Stern nicht als zu grausam erweist, sollte der Kleine als Reisebegleiter nach Chile aber schon taugen. Farbfehler zeigen sich bei Tag visuell ja sowieso immer stärker als des Nachts. Auf einem Fotostativ rein visuell, und bitteschön dann mit Okularen mit ohne viel Gesichtsfeld, sollte man damit aber trotzdem am Südhimmel spazieren gehen können.


    Caro

    Moin Hartwig,


    das klingt dann ja so, als wäre der Farbfehler "normal". Das ist natürlich doch etwas ärgerlich, denn dein Punkt 3 gilt ja nach wie vor. Mal sehen, was der Kleine am Stern überhaupt leisten kann. Ein entsprechender Test steht ja mangels klarem Himmel noch aus. Dann wird sich zeigen, ob noch irgendwelche optischen Ungereimtheiten vorliegen, die sich dann wenigstens durch Justage beheben lassen.


    Was genau tut denn diese Korrekturoptik? Ließe die sich eventuell gegen was farbreineres austauschen, wenn sie der Schuldige ist?


    Caro

    Hallo Heinz,


    ich denke, die Sache ist ein wenig komplizierter als du denkst. Das Statement über Justierbarkeit in dem von dir verlinkten Artikel trifft das Teil schonmal nicht. Insgesamt sechs Schrauben am Hauptspiegel lassen eben diesen nicht nur justieren sondern komplett ausbauen (was ich mich aber nicht recht traue[:I]).
    An eine Verbindung zu Sideres glaube ich immernoch nicht recht, dann würde da garantiert irgendwo Made in Germany draufstehen. Ich kann ja aber mal eine Mail an Uwe Siegel schicken. "Nö, mit dem Ding hab ich nix zu tun" wäre ja immerhin auch eine Info.


    Kommen wir zur Optik. Man sieht schräg durch den Meniskus deutlich, daß der Sekundärspiegel in einer Art aufgesetzter Fassung (durch Linse wohl verzerrt betrachtet ca 1cm hoch) sitzt. Was mich eigentlich zu der Behauptung bringt, ein Farbfehler sollte nicht sein: Hinter dem Sekundärspiegel sitzt in einem Tubusinnenrohr eine weitere Korrekturlinse, wie man sie von besseren Spiegelteles kennt.


    Generell macht der Kleine eigentlich einen sehr wertigen Eindruck, und ich fände es schon kurios, wenn man ein derartig sauber gearbeitetes Gerät zu einer Zeit als noch das Kleinbild-Vollformat Stand der Dinge war, als Teleobjektiv verkauft hätte, wenn man heute mit einer 2/3-Crop-DSLR nichtmal Bäume in 25m Entfernung farbrein bis in die Ecken abbilden kann.


    Caro

    Hallo miteinander,


    ich bräuchte da mal in zwei Angelegenheiten eure Hilfe.


    Und zwar war ich auf der Suche nach einer handgepäcktauglichen Optik zum Beobachten für meine nächste berufliche Chile-Reise im März[:p] und erinnerte mich an einen kleinen Mak, der bei unserem Lübecker Astroverein seit ein paar Jahren ungenutzt im Schrank liegt. Also ordnungsgemäß ausgeliehen und mitgenommen das kleine Teil. Das ist er:



    Der Verein hat ihn vor fast 10 Jahren aus einem Nachlaß erhalten, wir wissen nur den Namen des verstorbenen Vorbesitzers. Googlen nach dem roten Schriftzug "Sideres Optic" brachte Null Treffer. Ich bezweifle, daß Uwe Siegel von den Sideres-Montierungen was damit zu tun hat. Kennt jemand das Ding bzw den Hersteller?


    An der Fassung der Meniskuslinse findet sich der Schriftzug "Maksutov-Cassegrain System D:90mm F:500mm f/5.6 Mirror Type Telescope and Telephoto Lens". Die optischen Daten sollten damit feststehen. Je nach einblick sehe ich eine grüne oder eine lila spiegelnde Vergütungsschicht auf der Meniskuslinse. Dank SC-artigem Fokussierknopf ohne Unendlichanschlag (und mit englischer Beschriftung) scheint der Kleine mehr Teleskop zu sein als Teleobjektiv. Per SC-Anschluß hat man eine Hülse mit T2-Anschluß und Innengewinde, die aber paßgenau auf 1 1/4" ist. Per Klemmschraube läßt sich 1 1/4"-Zubehör auch problemlos arrettieren. Dabei ist außerdem eine Reduzierhülse auf 0.96", von der ich wegen des Vixen-Logos auf der Abdeckkappe nicht glaube, daß sie original dazugehört. Unten hat der Mak einen Anschluß für das kleine Fotogewinde.


    So. Ich stecke also ein Okular in den Auszug um mal zu testen was der Kleine so drauf hat und bin doch recht schockiert. Das Bild zeigt soviel Farbfehler, daß es schon im Auge wehtut. Den allerdings nur im Randbereich des Gesichtsfeldes. Das bedeutet: Mit meinem 12.5mm Vixen Ortho (scheinbares Gesichtsfeld ca. 40°) ist das Bild praktisch einwandfrei. Das 15er LV (52°) zeigt merklich Farbe am Rand und mit dem 13er Nagler bekommt man Kopfschmerzen dank des Farbbreies im äußeren Teil des Geschtsfelds. Das ganze passiert sowohl bei hoehen als auch bei geringen Vergrößerungen. Erstmal Kamera angeschraubt und das ganze dokumentiert:


    Vollbild:



    Bildausschnitt aus dem Zentrum, 100% Crop:



    Der Fehler scheint radialsymmetrisch. Hier ein gleichgroßer Auschnitt aus der Bildecke unten links:



    Oben rechts sieht so aus:



    Wie kann es bei einem Mak-Cass zu solchen Farbfehlern kommen? Kann man was dagegen tun, und wenn ja, was? Kann die Meniskuslinse zum Beispiel derart verspannt sein, daß sowas dabei rauskommt?


    Am Hauptspiegel gibt es Justageschrauben, und ich denke, daß sich auch unter dem lösbaren Klemmring für die Meniskuslinse eine Justagemöglichkeit verbirgt.


    Das Bildfeld scheint ansonsten passabel verzerrungsfrei zu sein:



    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe
    Caro