Hallo zusammen,
heute hatten wir hier in Bonn zum ersten Mal seit dem 30.12. wieder einen wolkenfreien Himmel. In der Hoffnung, Merkur am Optimum seiner aktuellen Abendsichtbarkeit zu erwischen, bin ich also zur üblichen Zeit an den üblichen Standort im Bonner Westen rausgefahren. Was ich dort zu sehen bekam, war eine einsame Wolkenbank, die zur falschen Zeit am falschen Ort hing.
<font size="1"><b>Panasonic DMC-FZ18, Brennweite 5mm, F/2.8, ISO 100, 1/15s, 03.01.09, 17:01 MEZ</b></font id="size1">
Als Übersprungshandlung habe ich mich zunächst den wieder sehr prächtigen Dämmerungsfarben gewidmet, dann wurde der fast halbe Mond aufs Korn genommen.
<font size="1"><b>Panasonic DMC-FZ18, Brennweite 83mm, F/4.2, ISO 100, 1/13s, 03.01.09, 17:04 MEZ</b></font id="size1">
<font size="1"><b>Panasonic DMC-FZ18, Brennweite 83mm, F/4.2, ISO 100, 1/100s, 03.01.09, 17:11 MEZ</b></font id="size1">
Eigentlich hätte ich jetzt Schluss machen können; ich wollte aber noch einen Flare von Iridium 5 mitnehmen, der sich um 17:27:43 MEZ etwa 12 Grad rechst unterhalb der Venus zeigen sollte, wo der Himmel blitzblank war.
Der Flare war bei Heavens Above mit 0 mag angekündigt - ich habe jedoch mit bloßem Auge nichts gesehen. Auch auf dem Foto war auf den ersten Blick nichts zu erkennen. Erst nachher am Computer habe ich die feine, extrem kontrastarme Strichspur des Satelliten gefunden. Ich habe den Ausschnitt mit dem Flare (unten rechts) in der Größe 720 * 540 px. herausgeschnitten. Helligkeit und Gamma wurde für alle Farben deutlich reduziert und die rote Farbe wurde herausgenommen, damit man einigermaßen etwas erkennen kann. Der Stern oben links ist Delta Capricorni, rechts darunter kann man Gamma Capricorni erahnen.
<font size="1"><b>Panasonic DMC-FZ18, Brennweite 15mm, F/8, ISO 100, 15s, 03.01.09, 17:27:34 - 17.27:49 MEZ; Ausschnitt, bearbeitet</b></font id="size1">
Inzwischen hatte sich die horizontnahe Wolkenbank deutlich nach Süden weiterbewegt, so dass plötzlich wieder eine gewisse Hoffnung bestand, Merkur doch noch sichten zu können, zumal der rechte (nördliche) Teil der Wolken deutlich niedriger war. Ich wartete also weiter und vertrieb mir die Zeit mit einigen zusätzlichen Dämmerungsfotos. Und dann war Merkur plötzlich da, knapp oberhalb der Wolken, aber mit bloßem Auge unübersehbar. Mit dem Fernglas fand ich ganz horizontnah hinter den Zweigen einiger Bäume auch noch Jupiter, den ich aber nicht mehr aus Bild bannen konnte. Merkur verschwand rasch wieder zwischen den Wolken, tauchte dann aber etwas später seinerseits zwischen den Zweigen auf. So wurde langes Warten schließlich mit einer erfolgreichen Merkurbeobachtung belohnt.
<font size="1"><b>Panasonic DMC-FZ18, Brennweite 83mm, F/4.2, ISO 100, 1s, 03.01.09, 17:43 MEZ; Merkur</b></font id="size1">
<font size="1"><b>Panasonic DMC-FZ18, Brennweite 83mm, F/4.2, ISO 100, 4s, 03.01.09, 17:56 MEZ; Ausschnitt mit Merkur</b></font id="size1">
Viele Grüße aus Bonn!
Stefan