Beiträge von Andreas_D im Thema „Mein Bath-Interferometer und Frage“

    Hallo Kurt,


    Bath right angle configuration:


    Michael Koch hat den Strahlengang auch irgendwo mal aufgezeichnet, ich finde es auf seiner Seite aber jetzt nicht mehr.


    Optisch sind die beiden Konfigurationen (Orignal Bath und Right-Angle Bath) fast identisch, beim right-angle kam ich näher mit der Kamera an den Teilerwürfel, deshalb ist mein Aufbau jetzt right-angle.


    Beim Aufbau von Robert Horton ist die Linse im Aluprofil eingebettet, die sieht man daher nicht.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Moin moin Achim,


    na das sieht doch schon ganz gut aus, schön das es so schnell geklappt hat.
    Wenn Du die Zielscheibe die Du auf deinem Bild siehst zunächst zentrierst und dann die Entfernung I-meter-Spiegel so einstellst, daß die Anzahl der konzentrischen Ringe minimal wird (bei einem sphärischen Spiegel wäre die gesamte Spiegelfläche im Fokus einheitlich hell oder dunkel), klappt es dann auch mit den parallelen Streifen.
    Den hellen Reflex kannst Du noch durch Verdrehen des Teilerwürfels aus dem Interferogramm eleminieren, da muss man ein bischen probieren.


    Die Belichtung und Ausleuchtung sieht schonmal sehr gut aus, Du hast keine Überstrahlung (macht sich durch Orangetöne in den Fringes bemerkbar) und die Fläche ist gleichmäßig.


    Die Störinterferenzen werden teilweise wirksam vermindert wenn man die Diode unterhalb der Laserschwelle betreibt, da kann man auch noch etwas probieren.


    Na dann jedenfalls viel Erfolg beim Vermessen (und Korrigieren) deines Neuen.


    Noch eine Anmerkung, für die Auswertung ist ein scharfer Rand des I-grammes sehr wichtig, der sieht in deinem Bild noch etwas verbesserungsfähig aus. Da das Fokussieren der Kamera auf den Spiegel durch den Würfel etwas schwierig sein kann, ist es alternativ auch möglich die Kamera direkt auf den Spiegel zu richten und vorzufokussieren.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Hallo Achim,


    hier ein Bild von meinem Aufbau:



    Das Ganze ist in ein breites U-Profil eingebaut - ein altes Gehäuse von einer Strahlaufzug-Optik eines Raman-Spektrometers - damit es nicht so einstaubt und etwas geschützter ist.


    Der Strahlabstand ist ca. 7 mm, ich denke alles unterhalb 10 mm ist unkritisch.


    Ich verwende eine Linse aus dem 4mm Okular meines Lidl-Refraktors, da bin ich auch noch nicht sicher, ob die eine symmetrische Sammellinse ist, scheint aber ganz vernünftig zu funktionieren. Durchmesser der Linse ist ca. 5mm.


    Um den Strahlabstand nicht zu groß werden zu lassen, muss man den Laser auf den Rand der Grenzfläche des Teilerwürfels richten und den Umlenkspiegel entsprechend weit vorne (zum Spiegel hin) positionieren. Einen minimalistischen Aufbau von Robert Horton kannst Du im Wiki sehen:


    Mehr braucht es nicht, wobei die nachträglichen Justiermöglichkeiten hier sicherlich eingeschränkt sind.


    Bei so einem kompakten Aufbau ist es auch wichtig, dass die Linse nahe am Würfel steht, sonst werden die Lichtkegel vignettiert.


    Bei mir war das allerdings absolut problemlos, geich der erste Aufbau hat funktioniert.



    Wenn Du möchtest schicke ich Dir den Würfel zum testen zu, falls Du ihn gebrauchen kannst behältst Du ihn, ansonsten schickst Du ihn wieder zurück.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Hallo Achim,


    ich habe noch einen Strahlteilerwürfel hier, einen gleichen habe ich in meinem Interferometer eingesetzt, der funktioniert also.
    Den kann ich Dir zuschicken, er hat allerdings nur 10 mm Kantenlänge, was aber nicht stört, wenn man den Aufbau sehr kompakt hält.
    Auf dem Interferometer-Wiki steht die Empfehlung "je kleiner je besser". Dabei würde ich dann aber die rechtwinklige Anordnung bevorzugen, dabei kommt man mit der Kameralinse näher an den Würfel heran.


    Ich bin auf der Suche nach einem polarisierenden Würfel da ich mal mit der PSI-Bath Anordnung spielen möchte, wenn Du möchtest können wir tauschen. Schreib mir einfach eine PN.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Und noch ne Idee...


    Achim, wenn Du mal einen verspiegelten Prüfling vermisst (von denen Du ja sicherlich genug rumstehen hast), ist das Bild so hell daß Du es auch noch in größerer Entfernung projezieren kannst, z.B. auf eine weiße Wand.
    Dann ist das Bild so groß, daß man auch sehr viele Streifen noch aufgelöst sieht.


    Falls das nicht klappt, kannst Du auch gerne mit I-meter und Spiegel vorbeikommen und wir schauen es uns gemeinsam an, ich wohne allerdings im Odenwald in der Nähe von Heidelberg, also nicht ganz in deiner Nähe.


    Schreib bei Interesse einfach ne PN.


    Weiterhin viel Erfolg,
    Andreas

    Hallo Achim,


    ob Du ein Interferenzmuster siehst oder nicht hängt auch ziemlich von der richtigen Entfernung zum Spiegel ab, ich fange immer innerhalb des ROC an und fahre dann das Interferometer weg vom Spiegel. Dabei muss ich Höhe und laterale Postion zum Spiegel ständig nachjustieren um beide Kreise in Deckung zu halten (am besten sehe ich das in der Projektion auf einer Mattscheibe (angeschliffene CD z.B.)).


    Irgendwann sehe ich einen pulsierenden schwarzen Punkt, den ich dann versuche in der Mitte des Spiegelumrisses zu halten während ich weiterhin die Entfernung vom Spiegel vergrößere.


    Im Fokus sieht man dann die "Zielscheibe" abhängig vom Öffnungsverhältnis mit mehr oder weniger Ringen.


    Diese konzentrischen Kreise kann man dann durch Verschieben des Interferometers in Höhe und lateraler Position in parallele Streifen umformen (Konvention zur Nomenklatur ist Tip/Tilt oder X/Y-Postion/Achse ; Z-Achse ist dann die Entfernung zum Spiegel oder auch Defocus).


    Am Anfang muss man ein bischen spielen um ein Interferogramm zu erhalten, wenn man es raus hat ist es einfacher als eine Foucaultmessung zu machen.


    Viel Erfolg,
    Andreas

    Hallo Achim (und frohe Weihnachten),


    ich würde es einfach ausprobieren, wenn überhaupt macht es sich in einer ungleichmäßigen Ausleuchtung des Spiegel bemerkbar. D.h. das die Streifen des Interferogramms ungleichmäßig hell wären.


    Das macht bei der Auswertung über fringe-tracing nichts aus, solange man den Verlauf der Streifen noch gut sehen kann. Es macht die Auswertung allenfalls etwas aufwändiger, da die automatischen Routinen zum nachzeichenen der Streifen damit Probleme haben können.


    Wenn Du die FFT-Auswertung benutzen möchtest, sollten allerdings die Interferogramme möglichst gute Qualität haben, das ist allerdings ein iterativer Prozess, da muss man ein bischen mit Kameraparametern und Ausleuchtung spielen.


    Die Laserpointer die ich bisher gesehen habe, hatten immer eine balkenförmige Ausleuchtung hinter der Linse, trotzdem waren die Interferogramme gleichmäßig ausgeleuchtet. Ich habe auch schon einen HeNe-Laser verwendet, die Interferogramme waren mit diesem aber nicht wesentlich besser, weshalb ich auf den wesentlich kompakteren Laserpointer zurückgegangen bin. Es ist erstaunlich, wie ungleichmäßig der aufgeweitete Laserspot sein und trotzdem noch gute Interferogramme liefern kann.


    Was ich an deiner Stelle auf alle Fälle noch einfügen würde (wenn Du es nicht sowieso schon hast) ist einen Poti in die Stromzuführung des Laserpointers einlöten, um die Helligkeit bis unter die Laserschwelle drücken zu können. Das verhindert viele Störinterferenzen durch Staub oder Fehler auf/in den optischen Flächen. Zudem kannst Du so gefahrlos in das Interferometer schaun und die Interferogramme direkt sehen.


    Ich hatte anfangs Schwierigkeiten den Spiegel voll abbilden zu können mit der Original-Bath-Konfiguration. Ich kam nicht nah genug mit der Kamera an den Auslenkspigel ran. Das hat sich mit der alternativen Right-Angle-Configuration (Interferometer Wiki) erledigt.


    Viele Grüße und viel Erfolg beim "first-light / first-fringe",
    Andreas