Hallo Sternli!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sternli</i>
<br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Manfred Holl</i>
Allerdings stellt sich die Frage, wozu man überhaupt ein Planetarium braucht. Es sei denn, man möchte sich überwiegend mit administrativen Aufgaben beschäftigen, statt mit Astronomie. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie viel Zeit und Kraft es gekostet hat, Leute für öffentliche Führungen zu gewinnen. Am Ende musste man dann doch viele Sachen selber machen. Und dieser ganze Aufwand entfällt, wenn man kein Planetarium an der Backe hat. Wir bekamen seinerzeit auch viele Auflagen durch die Kulturbehörde, durften z.B. keine Volkssternwarte errichten (weil man Konflikte mit dem Planetarium befürchtete), was uns hinterher der neue Leiter als Manko vorgeworfen hatte usw. Das ganze entfällt, wenn man auf eigenen Füssen stehen kann.
Eine wirkliche Alternative wäre ein Planetarium, das vom Verein betrieben wird (sofern das vom Vereinsrecht her überhaupt möglich ist). Dann wäre vielleicht die Gefahr nicht so groß, dass man rausgeworfen werden kann. Aber welcher Verein kann sich so etwas schon leisten?
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Stellt sich diese Frage wirklich?
<i>Natürlich. Als wir früher noch im Planetarium waren, hätte ich diese Frage auch positiv beantwortet. Aber nach dem Rauswurf aus dem Planetarium haben wir mittlerweile die Erkenntnis gewonnen, dass man ein Planetarium nicht so wirklich zum astronomsichen Leben braucht.</i>
Ich denke die breite Öffentlichkeit - und das zeigt sich immer wieder, wenn man selber mal ein Planetarium besucht, interessiert sich sehr wohl für den Sternhimmel und erkundet diesen auch gerne im Planetarium.
<i>Wie soll das gehen, wenn kaum noch der reale Sternenhimmel, sondern nur fast nur Shows gezeigt werden, wie, wenn der reale Sternenhimmel nur Alibifunktion für alle möglichen Veranstaltungen hat?</i>
Ich habe bisher noch nie eine Vorstellung besucht, die wirklich LEER war. Vielleicht gibt es solche auch, aber ich denke es gibt immer Leute die sich so den Sternenhimmel anschauen und die vielen Dinge bewundern.
<i>Das Seltsame ist ja, dass das Hamburger Planetarium offenbar sehr hohe Besucherzahlen aufweist. Dabei wird dort kaum noch Bildung vermittelt. Zwar gibt es noch eine Sondervortragsreihe, aber die Shows und sonstigen Veranstaltungen überwiegen. Und die sind wohl dem Vernehmen nach am stärksten besucht.</i>
Planetarien eignen sich vor allem für:
- Kindergärten (nicht die ganz kleinen), Vorschulen, Schulen etc können in kindgerechten Vorstellungen den Kindern Wissen vermitteln über die Sterne und das Sonnensystem. Ich finde diesen Punkt sehr wichtig, denn wenn man früh an die Thematik rangeführt wird, kann man sich eher dafür begeistern und hinterfragt sowas auch.
<i>Dafür ist aber ein Sternentheater eher ungeeignet.</i>
- Normalsterbliche die einfach nicht genug Interesse haben an der Astronomie, um jede Nacht draussen zu frieren, sich aber dennoch gerne einen Überblick verschaffen wollen oder sich einfach in die faszinierende Welt des Universums entführen lassen wollen
<i>Auch hier die Frage: Wie will man das mit Shows, Lesungen und Theatervorstellungen erreichten, wenn hier ein Publikum angesprochen wird, das an Astronomie eigentlich nicht interessiert ist, aber die Showeffekte total gut findet?</i>
- Astronomiebegeisterte Laien, die sich gerne den Sternhimmel näher einprägen wollen, aber z.b. in einer Großstadt wohnen und keinen geeigneten Himmel, Beobachtungsplatz etc haben, um dies regelmäßig zu tun.
<i>Praktische Astronomie wurde m.W. aus dem Planetarium verbannt.</i>
Zumal es im Planetarium auch die Möglichkeit gibt den Südsternehimmel zu bewundern - was ja nicht jeder hier mal kann.
<i>Vielleicht im Showteil?</i>
Planetarien sind meiner Meinung nach sowohl Unterhaltungs- als auch Bildungszentren und zwar in einer Mischung aus Theorie und Praxis. Und das ist in der heutigen Gesellschaft um so wichtiger.
<i>Das Hamburger Planetarium ist m.E. (auch wenn man mal ins Programm schaut) eher ein Unterhaltungzentrum, das viel Geld bringen muss mit einem Winzanteil an Bildung. Daher ist der Planetariumsleiter hier ja auch ein Sternentheater-Direktor, wobei die Betonung auf Theater liegt! In früheren Jahren stand die Bildung im Vordergrund und machte schätzungsweise mehr als 60/70% des Programms aus. Heute ist der Bildungsanteil deutlich gesunken und liegt, wenn man es mal groß überschlägt, vielleicht bei 30% (gefühlt eher darunter)</i>
Meint,
Sternli
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Wie gesagt, nach unseren Erfahrungen und den Erfolgen, die die GvA in den letzten Jahren zweifelsohne hatte, kann ich mich nur wiederholen: Man braucht (zumindest hier) kein Planetarium, um einigermaßen sinnvoll astronomisch zu arbeiten und zu wirken.
Viele Grüße