Beiträge von Staryball im Thema „Warum eigentlich nicht Gleitlager ?“

    Hallo,


    Für diese interessante Diskussion habe ich auch noch einen eher praxisbezogenen Beitrag:
    In unserem Verein GvA hatten wir uns in den ´80er Jahren eine große Rupp-Montierung zugelegt. Gleitgelagert in beiden Achsen mit einem losen Radialkugellager zur Druckaufnahme am unteren Ende der RA-Achse. Gesamtgewicht ca. 150-200 Kg. Die Materialzusammenstellung war optimal, Grauguss mit Bronzelager. Die Bronzelager sollten durch Madenschrauben am Verdrehen gehindert werden, letztendlich hatte die RA-Achse gefressen und die Buchse hatte sich im Achsenkreuz gedreht. Im Zusammenspiel mit einem großen Newton (65cm) ist diese Montierung trotz jahrelanger intensiver Betreuung durch ausgewiesene Fachleute nie richtig zum Laufen gebracht worden. Visuell: OK, aber Autoguiding: unmöglich aufgrund der ruckartigen Bewegung der Achsen. Es wurden kräftige Escap-Motoren mit einer FS2 eingesetzt, vergebens. Wenn eine Montierung mit Gleitlagern über längere Zeit nicht benutzt wird, können die Lager trotz MO² Paste korridieren (sieht man nur nicht). Wir haben eben unsere Erfahrungen mit obiger Rupp-Montierung gemacht, mehr will ich dazu nicht sagen.


    Die Montierung wurde verkauft und durch eine Alt-7 ersetzt, die wohl optimaler ist, aber auch an der veralteten Konstruktion mit großem Lagerabstand in RA und einer viel zu schlanken Polklemmung mit nur einer großen Klemmschraube zu knabbern hat. Ich frage mich wirklich, was Alt sich dabei gedacht hat. Der große Lagerabstand bedingt eine Torsion zwischen Schneckenantrieb und dem Fernrohr. Windfest wird dieser Aufbau im Zusammenspiel mit einem 36cm f-6 Newton nie werden (auch wenn ich für diese Aussage Prügel von den Vereinsmitgliedern erwarte). Vor 20 Jahren gab es eben nur diese eine große Montierung und Autoguiding ließ noch 2 Jahre auf sich warten.


    Gruß: Bruno


    Aber es bleibt jedem unbenommen, sich den Schuh anzuziehen, der ihm passt. [;)]