Beiträge von fap im Thema „M45 - Die Plejaden mit der DSLR“

    Hallo,


    klar ist Bildgestaltung legitim; die Grenze muss sich jeder selbst setzen. Auch der Zweck des Bildes ist entscheidend: "Pretty Picture" oder realistische Wirklichkeitswiedergabe. Wahrscheinlich liegen die meisten hier gezeigten Bilder irgendwo dazwischen (meine nicht ausgenommen; Rauschen mag ich auch nicht).
    Mich nerven die Spikes bei meinen Newtons zuweilen - besonders wenn ich mit einer Kamera ohne ABG arbeite. Dann kommt u. U. auch noch Blooming mit rein - und das sieht wirklich blöd aus.
    Den Beugungskreuzen hat man in der Vor-CCD-Zeit tatsächlich einen wissenschaftlich Sinn abgetrotzt: Mit ihrer Hilfe ließen sich die Positionen von überbelichteten Sternen auf den alten Fotoplatten genau bestimmen. Aber das ist heute wohl eher ein Nebenaspekt.


    CS,
    Frank

    Hallo Siggi,


    eigentlich ein absolut tolles Bild. Aber wieso hast du bei einer Aufnahme mit einem Refraktor künstlich Störungen in Form von Beugungsspeichen eingebaut? Wegen der Schönheit? Für mich unverständlich, aber - nach den Kommentaren zu urteilen - ein akzeptiertes Manipulationsverfahren.


    Ein Astrobild ist für mein Verständnis dann optimal bearbeitet, wenn aus dem vorliegenden Ausgangsmaterial ein Maximum an Details mit einem Minimum an Störungen sichtbar gemacht werden kann. Das Hinzufügen von ästhetischen Applikationen zählt für mich eher zu den künstlerischen Eingriffen, deren Grenzen sich bei vollem Einsatz der digitalen Bildgestaltungsmöglichkeiten beliebig erweitern lassen: Sternfarben verändern, farbigen Dunst unterlegen, Schneegestöber hinzufügen, etc.
    Puritanisch betrachtet sind auch Schärfung, Rauschunterdrückung, Hintergrundbearbeitung usw. schon manipulative Eingriffe, die die Bildinformation verfälschen. Doch finde ich das im Amateurbereich noch akzeptabel, da sich so Bilddetails hervorheben und instrumenten-/ standortbedingte Schwächen relativieren lassen.
    Durch das Hinzufügen von Störungen wird die Bildqualität (unter nichtästhetischem Aspekt) verschlechtert, weil Einzelheiten verloren gehen. Stell dir vor, du hättest ein Spitzenbild von M45, auf dem IC 349 sichtbar wäre - wenn nicht ein "Spike" genau davor läge . . .


    CS,
    Frank