Beiträge von moelle im Thema „Einstieg Langzeitbelichtung - welche Geräte?“

    Hallo Stefan,


    die benötigst ja auch weder Leinwand noch Projektor, denn niemand zwingt dich dazu, die Dias zu projizieren. Diejenigen, die Negativfilme bevorzugen, sind ja auch nicht verpflichtet, diese selbst zu vergrößern. Betrachte die Dias als eine Art "Negativ", also als Vorlage zur Herstellung von Papierbildern. Das einzige, was du tatsächlich brauchst, sind Diarahmen, Rahmungsgerät oder Schere. Ich bevorzuge Hamafix-Rahmen. Mit dem dazu passenden "Rahmungsgerät" für unter 5 EUR ist ein kompletter Film in 2-3 min gerahmt. Labors akzeptieren i.a. nur gerahmte Dias. Ich kann nicht empfehlen, sie im Labor rahmen zu lassen, da die Maschinen bei den oft dunklen Astofotos nicht unbedingt den Übergang zwischen zwei Bildern erwischen und dir dann irgenwann ein Bild in der Mitte zerschneiden. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du die Entwicklungstüte mit dem Vermerk "Film nicht schneiden" versiehst. Ich würde trotz deiner Bedenken, die daher stammen, dass du noch keine Erfahrungen mit Diafilm gemacht hast, zu den empfohlenen Filmen raten. Sonst wirst du vermutlich deinen ZWEITEN Film auf Diamaterial machen...


    Viele Grüße,


    moelle.

    Hallo Stefan,


    für den Fall, dass du nicht selbst Filme entwickelst, kann ich mich den Empfehlungen von Walti 100%-ig anschließen. Preis, Beschaffbarkeit, Farbqualität für astronomische Zwecke, geringer Schwarzschildt-Effekt sprechen für diese Filme. Problematisch ist es meist, brauchbare Abzüge von Negativen oder Dias zu bekommen. Die Labors, die ich ausprobiert habe, lieferten bei Farbfilmen auch nach mehrfacher Reklamation fast nur Ausschuss. Bei Diafilmen existiert zumindest eine "Vorlage", an die sich weniger begnadete Fachkräfte in den Labors halten können. Besser wird es meiner Erfahrung nach oft, wenn du die Dias mit einem hochwertigen, dafür geeigneten Gerät einscannst bzw. einscannen lässt (Trommelscanner), die Bilder am PC verarbeitest und digitale Vorlagen ans Labor gibst.


    Viele Grüße,


    moelle.

    Hallo Stefan,


    ich möchte aus Arndts Antwort einen nicht ganz unwichtigen Punkt noch einmal deutlicher hervor heben. Arndt hat dir einerseits geraten, lichtstarke Objekte, insbesondere auch Teleobjektive ("...200 mm mit f/2.8 oder besser..." !) zu verwenden, gleichzeitig aber auch darauf hingewiesen, dass lichtstarke Objektive Abbildungsprobleme haben können. Ein gutes 200mm/2,8 der Hersteller Nikon oder Canon dürfte auch gebraucht bereits allein den Preis deines Teleskops mit Montierung (weit) übersteigen! Meiner Meinung nach ist eine derartig hohe Lichtstärke nicht unbedingt notwendig, da vermutlich zum Ausgleich der immer vorhandenen Abbildungsfehler und der Aufhellung des Himmels durch Streulicht ohnehin abgeblendet werden muss. Ich blende meine Objektive (von 28 mm bis 400 mm Brennweite) zumeist auf Blende 4 oder 5.6 ab - muss (und kann) aber natürlich länger belichten. Für den Anfang empfehle ich dir, kurzbrennweitige Objektive von 28 mm - 50 mm Brennweite zu benutzen und 5 - 15 min zu belichten. Mit dieser Ausrüstung können dir schöne Übersichtsaufnahmen, Fotos der Sternbilder und auch von großen Ha-Regionen gelingen. Als Schüler habe ich Aufnahmen bis 30 min Belichtungszeit noch von Hand nachgeführt. Dazu gehört schon viel Enthusiasmus, denn diese Arbeit stumpfsinnig zu nennen ist wohl schon eine Untertreibung. Versuche einmal, so einen 36-er Film mit Astrofotos zu füllen... Ohne Motor wirst du schon nach wenigen Aufnahmen nicht mehr fotografieren wollen! Ab 135 mm, spätestens 200 mm Objektivbrennweite wirst du wohl die Grenzen deiner Montierung erkennen, denn ich befürchte, dass auch mit Motor die Nachführgenauigkeit für länger belichtete Aufnahmen nicht ausreichen wird.
    Lass dich trotz einiger vielleicht ernüchternder Antworten nicht ermutigen: Klein anfangen und langsam größer werden!


    Viele Grüße,


    moelle.