Beiträge von Guido im Thema „Bollermanns kurzer Ausgang am 17.06.02“

    Hi Hannes & Matthias,
    wie sich die Rituale doch gleichen.
    Auch ich baute am Montagabend meinen Refraktor (4“ TMB APO) auf, um die zwar nicht dollen aber immerhin besten Bedingungen, die bisher Juni zugestand zu nutzen.


    Ausser dem Mond war aber nichts anders so recht zu beobachten, da stetig Wolken durchzogen.


    Beobachtungen der Gegend um den Terminator waren aber sehr ergiebig. Schatten von Kraterwaenden, beschienene Bergspitzen und Rillen waren gut auszumachen und bei doch recht ordentlichen Bedingungen mit hohen Vergroesserungen zu begucken. Auch nach dem Griff zur Barlow blieb das Abbild oft noch stabil und gut.


    Wie Hannes teste auch ich ein neues auf dem ATT erworbenes Kassei Ortho (7mm) und fand die Resultate – auch mit Barlow – gut. Im Vergleich mit Radian und Pentax XL ergibt sich aber nicht dieser Weitwinkel-ueber-dem-Mond-schwebe-Eindruck (Wort des Jahres?). Bei Details kann das Ortho aber mithalten.


    Einen – offen gestanden – richtigen Schock erfuhr ich als ich die beleuchtete Mondseite im Pentax XL 5,2 betrachtete. Am Rand zeigte sich ein fieser Farbsaum, den ich zunaechst fuer den Mondrand hielt und befuerchtete, das mein TMB auf unseren diversen Ausfliegen einen ‚mitbekam‘.


    Nachdem sich meine Vitalfunktionen wieder stabilisierten, ergab genaues Hinschauen, das es sich mitnichten um den Mondrand handelte, sondern dass das Pentax am Rande diesen Farbsaum erzeugte (Blickdeld noch auf dem Mond). Nicht so schoen. Tut meiner Verehrung dieses Okulares aber keinen Abbruch. Ist mir wohl zuvor nicht aufgefallen, da ich sonst fast immer mit Mondfilter arbeite, der dieses Farbenspiel wohl mindert.


    Auch nett bewaehrte sich das neue Baader-Stativ, welches ich zwischen Erde und GP-Montierung ‚stellte‘. Ist schon ein anderer Schnack als das ‚GP-Holzgestell‘. Ich frag mich nur, fuer welche Refraktoren oder Huennen, der Auszugsbereich sein soll, gibt es f/25 Refraktoren oder 3m grosse Beobachter?


    Worueber ich mich auch mal in aller Form beschweren moechte, ist die Tatsache, dass anch wohltuender Mond-Beobachtung es mir nicht so recht gelingt im Ruekl zuzuordnen, was ich nun eigentlich im Okular bewunderte. Die Uebersichten sind ja OK aber mit den Detailansichten muss man sich schon einige Zeit beschaeftigen, um klar zu kommen.
    Fortan werde ich den Ruekl unter Wanderatlas Mond einordnen. Dafuer ist die Deatilfuelle sicher geeignet und sollte ich da mal hin, nehm ich ihn mit.


    Auch wollte ich eben noch schnell meinen Skysensor neu einstellen, der nach 3 Jahren beflissener Dienst auf dem ITV ‚abstuerzte‘ und seine Konfiguration vergass (wahrscheinlich war der Akku platt). Erst am naechsten Tag ging mir auf, dass die etwas eigentuemlichen Resultate damit zusammenhingen, dass die Kiste die Positionsangaben, in der Reihenfolge Laengen- und dann Breitengrad haben will. Ich mit anderen Worten also einen Standort irgendwo am Aequator eingab. Tueckisch.


    Wie bei Matthias lockte mein Tun und Machen (oder genauer meine Bemuehungen) auch einen Nachbar an, der wissen wollte, ob was „besonders zu sehen ware“ Ich entschied mich bei ihm nicht ueber mein Pentax auszuheulen und antwortete NEIN. Auch sah ich hoechst wahrscheinlich etwas hilflos aus, da ich gerade mal ausprobierte, wie weit man das Baader-Stativ ausziehen kann und der TMB irgendwo ueber mir schwebte.


    Was fuer ein Hobby!


    Also macht es gut und auf bald,
    Guido