Beiträge von lilongwe im Thema „Die Perseiden 2008, kalt aber schön“

    6,5 ist eine utopische Grenzgröße, ich hatte so etwa 4,5 oder sowas, Mond eben. Wenn der nicht wäre hätte ich mich wohl aufs Rad geschwungen und wär der Stadt entfleucht, aber das hätte bei der Mondphase keinen Sinn gehabt.
    Aber die fetten Feuerkugeln sind sowieso die besten und die sieht man trotz Mond und Stadt. Ich frage mich nur irgendwie warum die eine Grenzgröße vorgeben, die nahezu niemand haben wird?

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Heinz.W</i>
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    Des weiteren waren noch zwei Gewitter im Aufzug aus Südlicher und Südwestlicher Richtung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Südwestliche Richtung, hmm... ich bin mir aber sicher, das die hellen weißen Striche Meteore waren und keine Blitze. Aber wie winzig Gewitterzellen sein können hab ich selbst schon am eigenen Leib erfahren.[;)]

    Hallo!


    Bin grade erst aufgestanden, die letzte Nacht war doch ziemlich lang.


    Mal ganz von vorne:


    Den ganzen Tag über Wolken, Wolken, Wolken und nur gaaanz selten mal eine kleine Aufheiterung, das wird nichts, wie immer wenn Perseieden sind, dachte ich mir. Aber falsch! Es klarte auf, ab 20:30 etwa war keine einzige Wolke mehr da, also schnell Stift und Papier sowie Liege in den Garten und noch was essen. Um 21:45 packte ich mich dann voller Erwartung in die Liege und:


    Nichts.


    Eine halbe Stunde lang erstmal gar nichts, war wohl noch zu hell.


    Aber dann gings los, ganz plötzlich: Die ersten zwei zeigten sich auf einmal, das war für mich schon eine neue Erfahrung. Bisher hatte ich Meteore nur einzeln gesehen.
    Und dann gings ziemlich schnell so weiter, bis 23:20 hatte ich 5 Stück gezählt mit einer Helligkeit mindestens 1,0m.


    Dann kam ein etwas eigenartiger, etwa 10° Höhe parallel zum Horizont, gelblich und langsamer als die normalen Perseiden. Er war nur etwa eine halbe Sekunde da, sehr hell und nicht so strichförmig, aber der hat sich in mein Hirn eingebrannt: Die erste Feuerkugel der Nacht.


    Kurz darauf dann die nächste Überraschung: Ein sehr heller weißer mit unterbrochenem Schweif zog über das Firmament, bedeutet vorne die helle Spitze, dahinter nichts und dahinter wiederum in etwa Monddurchmesser Entfernung dann ein Schweif der die Flugbahn beschrieb.


    Ich dachte mir, da sind ein Paar Wolken aufgetaucht, kucke ich also mal etwas weiter nach Westen rüber, also kurz mal die Liege ein Stück weiter geschoben um das Garagendach nicht mehr im Bild zu haben.
    Wenn man schon so viel Glück hat wie ich mit dem Wetter, wundert es kaum, das der hellste Bolid der ganzen Nacht genau dann mitten durch mein Blickfeld sauste! Der war echt der Hammer! Zwei in Folge also schon.


    Aber es kam nur eine kleine Pause, dann ein kleinerer und dann wieder einer mit Schweif, diesmal tanzte er mit der Wolke, wurde hell, dann schwächer, wieder hell und dann weg. Das alles in Bruchteilen einer Sekunde, er hatte genau den Rand einer Wolke erwischt. Ein Paar zogen inzwischen davon durch, aber wirklich besorgniserregend wars nicht. Steigerte eher noch die ohnehin starke Spannung.
    Als dann auch der dritte in Folge eine Feuerkugel war, hatte ich unweigerlich ein Lachen im Gesicht.


    Es wurde allerdings kühler, laue Sommernacht ist was anderes, das Termometer zeigte 14 Grad, im T-Shirt und liegend nicht grade so angenehm, aber ich konnte doch jetzt unmöglich hier weg. Es kamen immer mal wieder "kleinere" Meteore dazu und niemand weiß, wann der nächste richtig dicke kommt. Wobei "klein" das falsche Wort ist, ich sah fast nur welche, die so hell waren wie die hellsten Sterne, alle anderen gingen in dem Gesöff aus Mond und Ahrensburger Stadtbeleuchtung unter.


    Ich habe meine Jacke dann gegen 0:30 angezogen, als deutlich mehr Wolken den Himmel nahezu vollständig bedeckt hatten. Aber Aufgeben wollte ich noch lange nicht, und das war gut so, es Riss nämlich nicht viel später schon wieder auf.
    Bis 1:50 brachte ich es noch auf 6 normalhelle und eine weitere Feuerkugel mit Schweif, wieder in weiß-bläulicher Färbung.


    Dann zog es aber vollends zu, und ich beendete die Beobachtung, denn die Wolken waren so dicht, auch im Südwesten, das keine Hoffnung auf Aufklarung mehr Bestand. Das machte aber überhaupt nichts, ich hätte sowieso nicht mehr ewig durchgehalten.
    Die großen Schweifsterne haben sich aber trotzdem festgesetzt und somit bleibt die erste wirklich erfolgreiche Perseidennacht überhaupt wohl noch lange erhalten, kalt aber schön.


    Ich hoffe für euch, das ihr auch gutes Wetter hattet und für uns alle auf das gleiche Wetter am Samstagabend.


    Bis dann,


    Michael