Beiträge von poseidon im Thema „Komet Linear und Rosettennebel“

    Hi gezak22,


    war gestern abend wirklich ein tolles Spechtel-Wetter! ;)
    Mein erstes Objekt war die Venus, da diese aber direkt über beheizten Hausdächern stand und mehr als ein gleißend helles, waberndes Scheibchen nicht zu sehen war, ging ich auch sogleich zu M31 über. Im 8"-GSO und 40mm Erfle-Okular ein herrlicher Anblick, wenn auch ohne Struktur. Zu sehen war ein helles Zentrum und oval ein fast okularausfüllender zum Rand schwächer werdender Außenbereich. Dazu noch zwei runde Nebelfleckchen M32 und M110.
    Dann ging ich zu M33 über, aber mehr als ein schwacher, runder Nebelfleck mit hellerem Zentrum sehe ich in meiner nicht ganz so dunklen Umgebung halt auch nicht. Wenn man ihn einmal gefunden hat, ist's eigentlich ganz leicht. Ich gehe dazu immer vom Stern in der Spitze des Triangulums aus nach oben und ungefähr in der Mitte zur Andromeda sehe ich sie dann im Sucher.
    Mein nächstes Objekt war eine Premiere: M76, der kleine Hantel-Nebel. Sehr schön als zwei kleine Nebelkugeln direkt nebeneinander anzuschauen.
    Als kleiner Augenschmaus für zwischendurch dann h+X im Perseus (wie immer einfach geil), dann führte mich mein Rohr ins Sternbild Cassiopeia, wo ich mir noch den dreieckigen M103, NGC 663 und NGC 7789 (schöner Offener Sternhaufen) ansah.
    Natürlich durfte auch M42 als Highlight des Abends nicht fehlen, denn es machten sich bereits aufkommende Schleierwolken am Westhimmel bemerkbar. Auch ich sah nur 4 der Trapezsterne, aber beim Anblick dieses Nebels kommt's doch darauf auch nicht so sehr an, oder? ;)
    Dann wieder eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, die bei keinem Spechtelabend fehlen darf: Sternhaufen-Hopping im Auriga. Den schönsten zuerst - M37, dann hoch zum M36, einen kleinen seitlichen Abstecher zu NGC 1931 (schwaches Nebelchen) und hoch zu M38 mit NGC 1907, der bei 50fach ein verwaschener Nebel ist, bei 133fach ein schöner offener Sternhaufen.
    Als letzten optischen Hochgenuß vor Saturn dann noch M35 in den Zwillingen, und nun war erst mal "Herr der Ringe" angesagt, damit auch mal das 5mm-Oku zum Einsatz kommt. Die Luft waberte zwar, aber es gab auch immer wieder kurze Momente der absoluten Schärfe und die Cassini war mühelos umlaufend zu sehen, dazu die dunkle Südpol-Region u. zwei Wolkenbänder in Äquatorregion. Auf mehr als 4 Monde bin ich auch gestern abend nicht gekommen.
    Zum Abschluss dann noch den Eskimonebel NGC 2392 in den Zwillingen (bläulich schimmerndes rundes Nebelchen mit Zentralstern) und den Weihnachtsbaum-Sternhaufen NGC 2264 (was sieht da eigentlich wie ein Weihnachtsbaum aus?). Auch Hubbles Veränderlicher Nebel NGC 2261 war eine Erstaufführung und das Ausharren in der Kälte wert. Man könnte ihn für einen kleinen Kometen halten mit einem Schweif.
    Schließlich packte ich mit klammen Fingern und einem zufriedenen Grinsen im Gesicht zusammen und verzog mich schnell in die warme Wohnung, bevor das Grinsen noch festgefror ;-).


    Gruß
    Peter