Beiträge von MartinB im Thema „18" mit Talfahrt ... jetzt Bergfahrt ... am Ziel!?“

    Hallo Richard,
    Uii, ist der filigran gebaut!
    Hoffentlich isser auch steif genug - sieht ansonsten aber sehr gut aus!
    Willst Du damit auch nach Namibia fliegen?


    Die Möbelrollen für die laterale Lagerung sollten gehen, wenn sie sich sehr leicht drehen. Das ist wirklich eine Problemzone. Schon 0,5 N Querkraft am Spiegelrand machen üblen Asti! Ich habe 4 Kugellager auf Wippen. Letztens bemerkte ich Asti im Bild[:0] - die Ursache war, daß ich den Spiegel gedreht hatte und eine Rolle auf einem Muschelbruch am Rand lag. Nachdem ich das behoben hatte, war die Abbildung sofort wieder ok.


    Gerade die Möglichkeit, bei noch gutem Kontrast hoch zu vergrößern, möchte ich nicht missen. Auf dem BTM letztes Wochenende waren gerade Objekte wie M15 bei 400x oder der Blinking Planetary bei 550x Vergrößerung eine Schau! Nun muß ich nur noch die geplante EQ-Plattform bauen, dann machen hohe Vergrößerungen erst richtig Spaß!
    Wenn man ein Fan niedriger Vergrößerungen ist, wäre ein 18" Spiegel ja sowieso etwas groß.


    Das TS-WA32 Okular dient bei mir hauptsächlich als 2. Sucherstufe. Der Himmel ist bei uns in Deutschland leider fast nirgends mehr dunkel genug, um solch niedrige Vergrößerung zum Genuss werden zu lassen. Die Randabbildung mit diesem Okular ist natürlich saumässig, nur der innere Bereich ist einigermassen scharf.
    Aber für die Alternative 26er Nagler fehlt momentan das Kleingeld, und ein gutes 20er hat eher noch Vorrang.


    Sehr zufrieden bin ich dagegen mit meinen sonstigen Televue-Okularen 13er und 9er Typ6 sowie altem 7er Nagler und dem 5er Radian.
    Für sehr hohe Vergrößerungen kommt dann eine 2,5x Powermate dazwischen, aber auch ein 4mm HR-Planetary macht an 18" f/4,3 eine erstaunlich gute Figur.


    Ich wünsche Dir ein gutes Ergebnis beim Sterntest. Hoffentlich begegnen wir uns mal unterm Sternenhimmel! Bei der 18" Schwemme in der letzten Zeit könnte man fast mal ein 18" Teleskoptreffen veranstalten[:D].


    Gruß und *Daumendrück*,
    Martin

    Hallo Richard,
    super, das sieht gut aus!
    Ich bin gespannt auf den Sterntest. Du brauchst aber ziemlich ruhige Luft, damit Du den Spiegel wirklich beurteilen kannst.
    Achte besonders auf Asti und Zonen. Vielleicht kannst Du dir zusätzlich ein Ronchi-Gitter mit 5-10 Linien/mm ausleihen.
    Wie weit bist Du denn mit deinem Teleskop?


    So ein 18" Dobson mit 2 m Brennweite, leicht und gut gebaut, ist meiner Meinung nach der optimale Kompromiss zwischen Aufwand und Leistung (selbst Stathis jammert seinem 17,5" noch manchmal nach).
    Mein alter 12" steht nun jedenfalls die meiste Zeit zu Hause im Schrank.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Richard,

    Zitat

    Wenn man den ROC Regler nach links verschiebt und der Rand flach wird, sieht man ja den riesen Berg, der da weg gehört.

    Genau so isses. Aber im vergleich zum Diagramm vom 14.7. ist das doch schon ein Riesen-Fortschritt!
    Es ist definitiv der einzig zielführende Weg, den mittleren Bereich zu korrigieren. Und der wegzupolierende Berg belegt ja nur ca. 60% der Spiegelfläche.


    Ich bin momentan zu faul, deine Werte bei mir ins Programm einzutippen und das selbst größenmäßig nachzuvollziehen. Vielleicht kannst Du das mal selber machen und hier posten.
    Hast Du dein 9" Tool auch schön sternförmig eingeschnitten?
    Eine Übergangszone von ca. 4 cm sollte schon sein.
    Wenn Du nun weiter parabolisierst, variiere möglichst ständig deine Striche, und immer schön Tool und Spiegel drehen. Wir wollen doch keine Zonen!


    Ach ja, wundere Dich nicht, wenn übers Wochenende kaum jemand von uns auf deine neuen Beiträge hier antwortet. Es ist Neumond, hoffentlich gibt's klares Wetter, und wir haben hier in Deutschland mindestens 23 Teleskoptreffen gleichzeitig[:0] (naja, ein paar weniger sind's wohl doch).


    Gutes Gelingen!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Richard,
    vielleicht liegt's wirklich (auch) an der Größenwahl deiner Tools.
    Ein 6" Tool auf 18" Spiegel macht auch nach meiner Erfahrung schnell ein Loch in der Mitte, wenn Du Parabolisierstriche machst.


    Mit dem 14" Tool dürftest Du kaum Chancen haben, vor allem die Mitte deines Spiegels gezielt Richtung Paraboloid zu steuern, das will zumindest bei TOT immer Richtung Sphäre arbeiten.
    Theoretisch kannst Du auch den 6" so steuern, daß Du eine zonenfreie Parabel hinbekommst, aber ich persönlich denke, das ist 2x schwieriger als mit 8" Tool. Warum machst Du dir nicht einfach ein Sterntool mit 20-22 cm Durchmesser? Das ist doch zügig erledigt.


    Nachc meiner Erfahrung ist es auch essentiell, daß man mit dem Parabolisiertool verschiedene Strichführungen lernt, mit denen man sowohl Richtung "ordentliche" Parabel arbeiten kann, als auch nach Wunsch gezielt in den inneren oder äußeren Zonen mehr Korrektur erreicht.


    Wie gesagt, das geht theoretisch auch mit dem 6" Tool zu lernen, nur finde ich persönlich es zu schwierig, mit so einem kleinen Tool "frei Hand" eine einigermaßen glatte Oberfläche hinzubekommen.


    Es gibt noch einen weiteren Grund gegen das 6" Tool: Es hat nur ca. halb so viel Fläche wie das 8" Tool. Dadurch dauern alle Korrekturen von Haus aus schon mal doppelt so lang wie mit 8"!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Richard,


    Zitat

    Wenn man mit der Basisseite des Dreiecktools knapp innerhalb des Spiegelrandes poliert, wird ja dort nach und nach mehr Material abgetragen und somit nivelliert man die gewonnene Differenz ja wieder.

    Das sehe ich anders. Du arbeitest mit dem Daumen ja auch bis knapp an den Rand. Wenige mm innerhalb des Randes soll die Polierwirkung maximal sein, genau am Spiegelrand aber exakt Null.
    Und genau das erreichst Du mit einem Dreiecktool, das mit der Basis am Rand entlang geführt wird. Der Unterschied ist, zur Spiegelmitte hin hast Du nun einen viel gleichmäßigeren Übergangsbereich als bei der Daumenpolitur. Mit dem Daumen kann man natürlich überblendend arbeiten und das mache ich auch, aber das Dreiecktool kann das besser und erhöht die Unebenheit der Oberfläche nicht so stark.


    Um die Randwirkung präzise abzustimmen, kannst Du nun das Dreiecktool beim Polieren einige Grad schräg stellen. Das beeinflußt nicht seine Wirkung Richtung Spiegelmitte (und genau darum mag ich es so[^]).


    Ach ja, das Dreiecktool solltest Du natürlich häufig 120° weiter drehen, um Mini-Zonen zu vermeiden.


    Nachtrag: Damit hier keine Missverständnisse aufkommen, solltest Du vielleicht wirklich mal ein paar Zonenmessungen posten.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Richard,


    ein paar Hinweise noch von meiner Seite:
    Du schreibst, Du parabolisierst mit einem 6" Tool und teilweise Kantendruck.
    Ist das ein Sterntool oder geht die Pechhaut ringsum bis zum Rand?
    Ich persönlich finde 6" etwas klein für einen 18" Spiegel. Mein Parabolisiertool hat 20 cm und der Rand ist an 8 Stellen eingekerbt, so daß sich ein Sterntool ergibt. Nur die inneren ca. 10 cm arbeiten bis auf die üblichen Rillen vollflächig. Durch den sehr weichen Übergang ist die Zonengefahr meiner Meinung nach geringer.


    (Ich werde noch ein Foto besorgen und heute abend hier reinstellen.)


    Mit diesem Tool ging bei mir das Parabolisieren wirklich gut.
    Nach dem Auspolieren (reine Polierzeit nach 3µ Microgrit Feinschliff <5h bis zum Auspolieren) habe ich zuerst den abgesunkenen Rand behoben, anschließend einige Zeit mit der großen Pechhaut und Spiegel oben weiter poliert, um Unebenheiten auszugleichen (insgesamt noch mal netto ca. 3h).


    Danach konnte ich die Parabel gut von der Sphäre aus entwickeln. Wenn Du die Zonenmaske so aufteilst, daß die Schnittweitendifferenzen gleich sein müssen (nach Nils Olof Calin), dann brauchst Du zum Parabolisieren eigentlich nicht mal einen Computer: Einfach so polieren, daß die Schnittweitendifferenzen gleichmäßig zunehmen. Allerdings hilft ein Focaulttest-Programm sehr beim Sichtbarmachen der erforderlichen Korrekturen.


    Wenn die Schnittweitendifferenzen ungleichmäßig wurden, habe ich immer erst ausgleichend gearbeitet, bevor ich die Kurve weiter Richtung Parabel vertieft habe. Dadurch hatte ich nie größere Zonen drin. Das ist wichtig, denn wenn Du zum Schluß versuchst, mit kleinen Tools Zonen zu korrigieren, wirst Du wohl zielsicher deine Oberfläche verunstalten[B)]. Beim Glätten geht dann wieder deine Parabel flöten[xx(].
    Die Parabel habe ich praktisch ausschließlich mit dem 200 mm Sterntool erreicht. Die Gesamt-Polierzeit nur fürs Parabolisieren des vorher sphärischen Spiegels betrug netto geschätzte 3h. Durch das häufige Messen am Schluß hat allein diese Prozedur insgesamt natürlich einige Tage gedauert.


    Ich hoffe, diese Hinweise können dir etwas weiter helfen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Richard,
    Du schaffst das auch noch - mein 2. Versuch hatte mittlerweile Firstlight. Ich hatte meinen ersten 18-Zöller ja letztes Jahr Anfang Oktober zerschmissen.


    Mich hat auch ein abgesunkener Randbereich heimgesucht. Den konnte ich aber mit der Kombinationswaffe Daumen -> Dreiecktool -> rundes 10 cm Poliertool -> großes Poliertool erfolgreich bekämpfen, so daß am Schluß nur noch eine ganz leichte abfallende Kante übrig bleib.


    Kannst Du mal Zonenmessungen posten und möglichst zusätzlich Focault-Bilder ohne Maske?
    Bitte auch eine möglichst präzise Beschreibung der "äußeren Umstände" beim Polieren, d.h. was für Tools, welche Unterlage, welche Polierstriche etc.


    Zum Dreiecktool (ich bin ein Fan desselben[^]):
    Man kann es je nach Ausrichtung sehr gut einsetzen, um schmale Zonen gezielt zu bearbeiten, nicht nur am Rand. Ich bewege es wie den Daumen , entweder nur vor und zurück, während ich "um den Spiegel laufe", oder leicht schräg, aber jeweils nur einige cm.


    Wenn ich eine Spitze zur Spiegelmitte zeigen lasse, ist die Wirkung an der Außenkante am stärksten. So kann man es auch gut als Daumenersatz einsetzen, die Rille wird dann nach innen nicht so extrem, während die Wirkung zum Spiegelrand genauso stark ist wie die des Daumens.


    Zeigt eine Spitze in tangentiale Richtung, wirkt das Dreieckstool in der Mitte am stärksten. So kann man auch Zonen bearbeiten, die nicht am Spiegelrand liegen. Durch Ändern der genauen Ausrichtung kann man auch jede beliebge Zwischenwirkung erzielen.


    Was die Korrektur des abgesunkenen Randbereichs angeht, mußt Du den Rand erst mal so lange bearbeiten, bis dort die gleiche Schnittweite wie in der Mitte erreicht ist. Danach glättest Du mit größeren Tools nach und nach die Kurve bis zur Mitte. Da ist leider bei einem 18" Spiegel unter Umständen viel Glas abzutragen, das kann dauern! Schon allein die Daumenbearbeitung bzw. "Triangelkur" des Spiegelrands kann bereits 30-60 Minuten Polierzeit benötigen. Stathis sagt dazu, daß die meisten Leute den abgesunkenen Rand zu zaghaft angehen - und das ist auch meine eigene Erfahrung.


    Wenn der abgesunkene Randbereich nach der Korrektur wieder kommt, machst Du vielleicht noch was anderes falsch. Dann erst mal Ursachenforschung.


    Gruß,
    Martin