Beiträge von Stathis im Thema „18" mit Talfahrt ... jetzt Bergfahrt ... am Ziel!?“

    Zitat von digiric

    Ich hoffe, ich hab' da nichts vergessen.

    Doch, den Schampus![8D]. Ich gratuliere aus voller ATM-Seele, dass du nach dem Scherbenhaufen doch noch die Kurve (=schicke Parabel) in's Glas gekriegt hast.


    Bevor du beim Sterntest in's Zweifeln gerätst, mach den Intra- und extafokalen Sterntest auch mit einer 33% großen Zentralblende (Pappe von 150 mm Durchmesser einigermaßen zentrisch vor dem Fangspiegel beppen).


    Wenn du den Sterntest ohne vergrößerte Zentralabschattung machst, wird das Loch in der Mitte (=Überkorrektur in der Mitte) dir extrafokal (OAZ ausgezogen Richtung Auge) einen dominanteren und schärfer abgegrenzten Innenring zeigen und intrafokal wird der Innenring nach innen ausfransen. Das ist quasi das Gegenstück zum abgesunkenem Rand (=Überkorrektur am Rand), wo der Außenring extrafokal dominanter ist. Während jedoch ein überkorrigierter Rand einen flächenmäßig hohen "Reinhaufaktor" hat, kannst du diesen Effekt in der Mitte getrost vernachlässigen. Nach deiner Kurve oben schätzte ich einen Strehlverlust von maximal 1% und das ist bei 18 Zoll Auflösungspower praktisch null.


    Zur Geschichte mit dem Astigmatismus fallen mir 3 Kapitel ein:


    1. Echter Asti im Spiegel: Testen sollte man durch Drehen des Spiegels in der Zelle, aber ich denke dass man bei 460/25 mm noch ganz locker bleiben kann, wenn man die Regeln der "Großen Dünnen" befolgt hat:
    a) Rückseite gründlich planschleifen (wenn man wie die meisten auch TOT arbeiten will)
    b) Spätestens ab 9 my und beim Polieren Ausgleichsmatte verwenden (z. B. festeren Teppichboden)
    c) Spiegel auf der Unterlage drehen und nicht mitsamt der Unterlage
    d) keine zu lokalen und damit unsymmetrischen Retuschen mit kleinen Tools am Ende des Parabolisierens
    Punkt c ist für Profis (Maschinenpolitur mit Drehteller) ein ernstes Problem.


    2. Asti durch die Spiegelzelle: Haben die schlauen Astrotreff- ATM-ler inzwischen voll im Griff ==> radiale Rollenlagerung


    3. Asti bei der Labormessung durch den Messaufbau selbst: Mit Foucault eher unkritisch, großes Thema bei Flächen-Messverfahren (Interferometer)

    Hallo Richard,


    entschuldigt, dass ich mich im Forum im Moment etwas dünn mache, ich habe neues Futter und muss dringend Rückseiten planschleifen[;)]
    Martin hat es detailliert beschrieben, scheinbar ist trotzdem noch unklar, wie lange man daumenpolieren muss. Entscheidend ist, dass die Schnittweite an der Außenkante der Rille kürzer wird! Du bist erst dann fertig, wenn die Außenkante der Rille (im Bild bei "a") nicht mehr heller leuchtet als innerhalb der Rille (im Bild bei "b").


    fouc_ringzone.jpg


    Gegenbeispiel: In diesem Bild von Gaius wurde noch zu wenig bearbeitet, links im Bild leuchtet der Rand immer noch heller als der hellere Ring innerhalb der dunklen Rille.


    Dannach die Rille mit dem Dreieckstool glätten, sodass wieder der Rand "a" nicht heller leuchtet als der nun erzeugte Wulst noch weiter innen. Spitze des Dreiecksolls zur Spiegelmitte zeigend, Basisseite knapp innerhalb des Randes. Wenn nötig Prozedur wiederholen. Erst dannach weiter mit größeren Tools glätten. Wenn du unsicher bist, lieber länger und tiefer polieren als zu wenig. Ein zu hoher Rand passt sich sehr schnell wieder an. Alle Misserfolge die ich kenne, liegen darin begründet, dass die Kur zu früh abgebrochen wird. Natürlich ist deine Parabel hinüber und du musst sie nach ausgiebigem Glätten neu entwickeln. Laut Kurt muss man länger glätten, als man im Foucault sieht (siehe Politur: überkorrigierter Rand). Ich handle immer nach der Taktik: Das größte Problem zuerst beseitigen und das ist eindeutig der zürückgebliebene Randbereich.


    Zitat

    Zu Microgrit mag ich nicht mehr zurück

    Das wäre aus meiner Sicht der Dinge auch total destruktiv und überflüssig. Lieber das Problem selbst lösen, als von neuem anfangen und womöglich (und wahrscheinlich) wieder in einen abgesunkenen Randbereich reinrasseln.


    Zitat von painter

    Mein Tipp: ein Fullsize-Tool machen und MOT polieren bzw. parabolisieren wie es der Werner aus Schwerin macht!

    Ein 100% Tool bewahrt einen aber nicht vor abgesunkenen Randbereichen, wie z.B. dutzende Berichte im Astrotreff belegen. Im übrigen ist Werner der einzige, den ich kenne, der solch große Spiegel MOT mit 100% Tool parabolisieren kann. Kleine Restkorrekturen macht er auch mit kleineren Pechhäuten.


    Bin gespannt, wie es weiter geht