Hallo Kai,
Danke erstmal für die schnelle Übersendung des kleinen Glastools!
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Sende mal meine Notizen, die letzten Tage betreffend :
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Mo. 22.07. - OBI wg. Pechhaut-Struktur + Lüfter, Nudeln, 11-22Uhr
Am Vorabend hat sich herausgestellt, das die VDS-Materialzentrale
keine Silikonmatten zur Pechhautstruktur liefert. Im Haus herum-
gelaufen auf der Suche nach etwas weichem Gitterartigen...
Morgens zunächst mal bei *** reichlich Vliestücher und ein
Abstreifgitter besorgt (vielleicht lässt sich das unter Erhitzung verformen und auf die Spiegeloberfläche setzen), auch die Gummi-
matte fürs Spülbecken musste mit - irgendwann fällt mir sicher der
Spiegel mal beim Abspülen runter, kann evtl Schlimmstes verhüten.
Im Grünen Markt dann eine Vision: Makkaroni ankochen, auf den
Spiegel kleben, Pechhaut drüber, nach Härtung ausschälen. Zum
Glück liegt im Schleifkeller ein grobgeschliffenes Spiegel/Tool-
Pärchen, kann also damit das PH-Giessen üben. Mit und ohne Nudel.
Gestern abend zu müde gewesen, das SM richtig abzulesen, heute
kein Problem:
5 Std: Pt-Lineal 1,64 - Sphäro 0,865
Start Schleifen C60 14.00Uhr, weiter mit ganzem Strich zentral,
alle 5-8min abspülen und neu beschicken.
6 Std: Pt-Lineal 1,90 - Sphäro 1,040
Schrank mit uralten Schleifutensilien ausgeräumt, gesäubert.
7 Std: Pt-Lineal 2,30 - Sphäro 1,200
Regale gereingt, 114-450er Faucoult-Test geübt.
8 Std: Pt-Lineal 2,50 - Sphäro 1,310
Auch wenn ich kein "Handgefühl" entwickele, registriere ich doch
die unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten von Achse und Schleifarm,
abhängig von Zermahlungsgrad und Feuchtigkeit - ich variiere die
Unterschiede manuell - und denke über eine kleine Elektronik nach...
Zwischendurch mehrmals die Fase des Tools (Floatglas) erneuert, man spürt beim Abwischen deutlich, wie sich grobe Glaspartikel einfinden, wenn die Fase nicht mehr ausreicht. Die Fase am Spiegel ist natürlich bisher umberührt.
Bisher mit Marcus´s kostbarer analoger Schieblehre gemessen, also
immer die Differenz aus zwei Messungen (Rand+Mitte) ermittelt.
Also mal meinen billigen digitalen 25Euro-Aldi-Schieber einsetzen,
mit dem kann ich die Pt direkt ablesen: Schock! Pt=2,62mm! zu tief!
1/2 Std mit Messvergleichen beider Geräte verbracht, genauer als
0,2mm gehts bei mir nicht! Ich sehe Felix als Werkzeugmacher
über mein Unvermögen lächeln und beschliesse, dem analogen Schieber-Wert zu vertrauen und meinen Aldi daran zu eichen.
Also: Pt perfekt 2,50mm. Bravo! Das Loch ist gegraben!
Ab jetzt C80, Strichlänge für 30min auf 1/3 dann auf 1/4 und
erweitertes Messen der Pt in Radien:
Rand, Zone1, Zone2, Zone3, Mitte, Sphäro
8 Std: 0, 1,02 1,96 2,46 2,62 1,310
8,4 Std: 0, 0,93 1,84 2,36 2,60 1,300
Gegen 22.00Uhr Schluss gemacht, 10Std. Treppe rauf+runter,
Stoppuhr, Beschicken, Messen, Besuch Otmar+Fr.Werner,
Mittwoch 23.07. Ansgar greift ein - grosse Macke li oben
Das Loch in der Mitte droht immer tiefer zu werden, Ansgar verändert
sowohl den Überhang als auch die Strichlänge (MOT bisher).
Hat neuen Keilriemen besorgt, Angst um die rostige Maschine.
Beides auf fast ganz. Viel schnelleres Aufbrauchen der Körnung (80)
als bisher, das Tool, zum Versuch mal kurz oben, schlackert wie wild,
weil beim Entfernen des Mittelpunktgrats Marcus von unten die
Auflagebasis des Arms weggedreht hat. Bisher nicht bemerkt, weil nur
MOT. Eine kurze Unaufmerksamkeit hat genügt, der Spiegel ist, weil nicht mit zweiter Hand beim Abziehen abgestützt, aus nur 1cm Höhe auf das Tool geknallt --> 1cm brutaler Muschelbruch bei 10Uhr.
Die kleinen Brüche am Rand kommen daher, weil das Messlineal durch den
wackeligen Boden des Messzimmers häufiger mal umgekippt und auf den
Spiegel gefallen ist.
Start Carbo180, mit Löffel trocken aufgebracht, Gegendrehung Oberteil
um Schleifkörper nach innen zu ziehen, später nass mit Fingerkuppen.
Noch später Pinsel eingesetzt, und TOT als Premiere ernsthaft versucht.
Grosses Hallo auf der Warte, mit Torsten Foucault-Test
am 22cm-Spiegel gemacht - war völlig begeistert - obwohl Optiker gelernt - noch nie gesehen - brennende Hand und Daumenabdruck -
Doughnout-Ring deutlich gesehen. Ich glaube, die Genauigkeit des Testers wird nicht ausreichen.
Spät 22.45 kommt noch Marcus, war auch gestern und vorgestern nach Dienst noch hier. Hat 2 24er-Muttern als Fassung zusammengeschweisst,
fehlt also nur noch der Teller.
Abends bei Martin Raabe (Selbstbau) selbstgebauten Tester bewundert.
Ansgar zeigt mir sein Works-Tabellen-Programm, Soll-BW 1000 - Ist 1002mm. Ilse aus dem Urlaub zurück, sie braun, Kinder bleich, waren
mit Vater in Norddeutschland, sie auf Korsika.
Donnerstag - 24.07. Praktiker Pinsel Ventilator Montageplatte-Kst,
Im Verhältnis 2:1 TOT/MOT 180er weiter, nachmittags mit 140mm-Tester
keine Abweichungen (0,001mm!) auf der gesamten Fläche, nach 30min
MOT sinkt die Fläche ab dem 1. inneren Drittel um 0,003mm ab.
Zufällig entdeckt, als ich es Otmar vorführen wollte. Also
jetzt 3:1 TOT/MOT weiter, Pinseltechnik verbessert.
Nach 60min TOT wieder perfekt wie oben. Was das ausmacht!
Brennpunkt-Test an Sonne (mein erster Brennpunkt !) auf Otmars Bauch
sieht aus wie Astigmatismus - aber konstant bleibend beim Drehen des
Spiegels. Rätsel.
Mit Lupe (Umgedreht 25mm Okular) deutliche Verbesserung der Oberfläche
gesehen, Zeichnung der Löcher angefangen. Muss hellere Taschenlampe
haben.
Beim Praktiker Pinsel und Ventilator gekauft, zum 2.mal während des Schleifens Abendessen im Keller.
Freitag - 25.07. Tortenboden-Pappe, C320, 1Dioptie=BW von 1m,
Start 14.00 Ende 22.30. Der Ventilator hat durchgehalten, bleibt jetzt dauernd angeschaltet. Sehr warmer Tag, Keller gut durchlüftet.
Jetzt Carbo 320 mit Schutz der Schleiffläche vor sowohl vom Beschwerungs-Schleifstein als auch von der Decke herabfallenden Partikeln, C180 incl. Pinsel luftdicht versiegelt,
Riesenschweinerei mit angedachtem Ringgewicht in der Küche,
40cm-Aluteller gefunden (von Markus zu gebrauchen?), zuerst Tortenpappe
belassen, zu schwierig und eng, mit dem Pinsel Schleifmittel aufzubringen. Später Umfang verringert, geht deutlich besser.
Weiter mit 1/4Strich und 1/4 Überhang, im Verhältnis 2-3 zu 1 ToT/MoT.
Sphärometer bleibt stabil auch über der Rand hinaus. Pfeiltiefe Mitte auch stabil, allerdings erkenne ich, dass MoT den Rand abflacht und die Mitte aushöhlt, fange an zu überlegen, ob ich so nicht parabolisieren könnte.
Ansgar hatte ja einen neuen Keilriemen besorgt, und entfernte den schadhaften Keilriemen auf der rechten Maschine, wollte wechseln. Angst gehabt, dass er die uralte Maschine ruinieren würde, glücklicherweise stellt sich heraus, dass der neue Riemen zu kurz ist - der alte war schon abgenommen. Die Riemen hängen ziemlich lose, er hat den alten wieder eingehängt, rechter Motor funktioniert. Erleichterung !
Von Ilse eine 60er-Glühlampe geliehen, später hat Ansgar auf meinen Wunsch eine frontal verspiegelte Lampe vom Praktiker mitgebracht (musste er sowieso hin) - die blendet erwartungsgemäss nicht so.
Löcher+Kratzer (Zeichnung vom Vortag) verschwinden teilweise, aber es bilden sich neue - die Oberfläche wird deutlich feiner. Die nicht punktförmigen werden kleiner, dafür erscheinen neue Punkte. Kratzer sind verschwunden. Abends vergessen, aktuelle Zeichnung der Oberfläche zu machen. Mit der Knipse durchs umgedrehte 25mm-Okular gelingen 3 Fotos der Oberfläche mit getroffenem Fokus mittig. Morgen versuchen, bessere zu schiessen. Fotos+Beobachtung nur noch mit angehaltenem Atem möglich.
Im Keller ab jetzt - noch zur Übung für später - peinlichste Sauberkeit, wie zu meiner Assistentenzeit im OP -> zurückziehen von steriler Fläche usw.
Anwesend Gregor+Egon+Ansgar, der mal wieder 50E für die WHS verdient, indem er einem Pärchen im Saal den Himmel erklärt. Ehemann hatte Frau einen Stern geschenkt (Psi Skorpii), war aber bewölkt.
Ende 22.30, bin nicht mehr so erschöpft wie an den Vortagen.
Sonntag 27.07. Start Microgrit 25 my,
Fasen erneuert, Strich zwischen 1/4 und 1/2 - Überhang 1,5cm
In 2 Durchgängen 2x60 und 2x45min jeweils ToT/MoT, alle 5min jeweils 2x Microgrit nachbeschickt, dann Schleifpaste entfernt usw.
Nach dem ersten Durchgang Messtisch - Pt nicht möglich weil Marcus
seine Sachen mit nach Schweden nehmen will - Sphäre über die gesamte Oberfläche absolut gleichbleibend, nach Durchgang1 um 0,002 - nach Durchgang2 um 0,003 zunehmend.
Brennpunkt Sonne 0,75cm kreisförmig auf hochgehaltenem Papier, das passt - Sonnenbild 30Bogenminuten Durchmesser auf 1m-Bremmweite gibt ein ca. 8mm Abbild.
zu vorgestern: ich habe gesehen, warum ein Schiefspiegler über 15cm Öffnung eine Korrekturlinse braucht - wir hatten am Donnerstag eine Schiefspiegler-Situation auf Otmars Bauch - und kein Asti - ich Idiot! (Darf man gar nicht laut sagen - zu peinlich!)
Bis auf 1 tiefen Kratzer bei 7Uhr-2cm sind alle Löcher verschwunden,
auch die hellen Pünktchen von vorgestern sind völlig weg. Sicher 5min mit der Lupe gesucht, nichts gefunden, dann mit Okular div. Stellen abgesucht - Struktur der Oberfläche deutlich feiner als bei C320.
Nach dem 2.Durchgang noch feiner, kann keine Unterschiede zwischen Rand und Mitte erkennen. (um die Helligkeitsunterschiede zwischen dem dunklen Pechbereich und dem durchscheinenden Aussenbereich zu entfernen, werde ich mir eine schwarze Blende aus Fotokarton bauen.)
Wieder Fotos durchs umgedrehte Okular gemacht, gelernt, dass, wenn ich eine Fluse in den Autofokus-Bereich bringe, die Knipse besser zuverlässiger scharfstellt als ichs von Hand kann.
Montag 28.07. Start Mikrogrit 15y, neues Messlineal, Tortenböden
Zuerst mal bei *** Vierkant-Aluprofil und weitere Pinsel besorgt, dann Tortenböden, Zip-Locks und 6 Merettich-Gläschen und neue Nagelbürsten bei Kais**.
Das Alu-Pofil in der Werkstatt gekürzt, ist erfreulich stabil und im 0.01mm-Bereich als Referenz zu gebrauchen. 6 Merettich-Gläschen entleeren, gründlich säubern dauert auch seine Zeit.
Start Mikrogrit 15y, anderes Verhalten (schnellere Widerstandszunahme)
am Anfang festgestellt - kann es sein, dass sich die Körnchen zunächst schneller in der vorhandenen groberen Struktur "verstecken" - nach einigen Durchgängen wird das Gleiten wieder stabiler - 2x45min jeweils MoT/ToT laufen lassen mit Strich/Überhang wie gestern, alle 4min neu beschickt, nach jeden 3.Mal Grundsäuberung.
Die Oberfläche ist nun samtmatt, ich kann keine Unregelmässigkeiten finden, weder mit Lupe noch mit Okular - frage mich ob ich die Schleifdauer der einzelnen Körnungen verringern sollte.
Foto wieder mit Fluse als Fokussierhilfe für die Knipse.
Um den Foucault-Tester grob einzustellen, mit nassem Pril-Spiegel
angefangen. Zu ahnen sind im Chaos-Bild Wärmeschlieren, also passt die Entfernung einigermassen. Da ich (bis jetzt, wird morgen geändert) nur
eine Sprühflasche habe, gab ich etwas Pril hinein. Beim weiteren Schleifen, und auf Ansgars Anraten, mit dem Prilwasser weitergearbeitet. Drastische Veränderung des Kontaktverhaltens nach der Beschickung, lautes Reibgeräusch trotz Maschinenlärms hörbar.
Panik bekommen, gründliche Abspülung+Trocknung (Fön), auf den Messtisch damit -> nichts zu sehen. Nochmal unter definierten Bedingungen mit und ohne Pril probiert, bei Pril knallts richtig in den ersten freihändigen 30sek, auch scheint der Film dünner zu sein. Platzen die vielen Luftbläschen ? ist das das Knallen und Knacken ?
Beschliesse, ohne Pril weiterzumachen, auch um nicht irgendwann auf dem durch das dauernde Hand-Wasser-Abschütteln feuchten Boden auszurutschen. Auch habe ich in den vielen Schleifberichten, die ich gelesen habe, noch keinen Tensid-Anwender gefunden - höre allerdings heute abend, dass W.Rohr (der Altvater) mit Glyzerin geschliffen haben soll. Warum eigentlich kein Öl, das würde die Verdunstung verringern.
Hier im Keller will ich definitiv kein Öl, Rutschgefahr s.o.
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Viele Grüsse,
Axel