Beiträge von DaRestem im Thema „Bolide: Nachleuchten mit 16" beobachtet :-)“

    Hallo Hartwig,
    vielen Dank für deinen Einsatz[:)]
    Wenn Du was Neues erfährst, kannst Du es bitte hier im Thread veröffentlichen? Oder eine Mail an mich: daniel ätt astro-visuell.de


    Hallo Heiko,
    freut mich total, dass dich das Ereignis auch so beschäftigt wie mich[:)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und nochmal der Richtigkeit halber: Was ich in Deine Karte orange eingezeichnet hatte war NICHT die hell leuchtende Spur, sondern die so lange noch beobachtbare schwächere Wolke. Das helle Leuchten der Spur, welches von meinem Standort ca. eine Minute zu sehen war, war noch vor dem Himmels-W. Ist die länger sichtbar gewesene schwächere Wolke überhaupt von den Fotografen gesichtet worden?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du schreibst ja auch in deinem ersten Posting davon, dass Du zwei Wolken sehen konntest. Ich hatte mir während meiner Konstruktion deinen Text einige Male durchgelesen, aber die ganze Zeit nicht verstanden, was Du mit diesen zwei Wolken meinst! Ich konnte das nicht verstehen, weil ich vom meinem Standort nur eine sehr helle Leuchtspur gesehen habe, die sich dann so lange hielt, während sie andriftete. Deswegen konnte ich mir keinen Reim darauf machen, was Du mit zwei Leuchtspuren meintest! Das könnte auch an der Perspektive gelegen zu haben, denn ich habe ja auch sofort nach dem hellen Aufleuchten des Boliden nach oben geschaut und hätte dann auch zwei Wolken beobachten müssen, wenn zwei von meinem Standort aus zu sehen gewesen wären[?] Alles sehr merkwürdig[:0]
    Kannst Du die schwächere Wolke bitte noch mal in die Sternkarte einezeichnen?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Anhand des Fotos, auf dem ja das helle Leuchten (wohl die Leuchtkugeln die ich auch noch kurz vor dem erlischen gesehen habe) "kurz hinter der Wega" beginnt, würde ich die lang beständige Rauchwolke, die ich in Cassiopeia beobachtet habe aus "Springer Sicht" im Herkules, genauer im Bereich von "Herkules epsilon" vermuten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe sie bei theta Her, also 13° weiter Richtung Wega vermutet. Wenn man genau auf den oberen Bildrand schaut, dann kann man auch so ein diffuses, vielleicht leicht grünliches Leuchten erkennen, welches ich als dort gerade beginnendes Nachleuchten interpretiert habe, welches ja während der Belichtung driftete und deswegen so verwaschen wirkt. Wenn Du mit eps Her recht hättest, dann würden die ganzen Azimutwinkel noch viel weniger zueinander passen[B)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hoffe, daß das jetzt kein Mißverständnis zwischen uns beiden war mit der sehr hellen Leuchtspur und der schwächeren, aber viel länger beständigen Wolke, die sich weiter "links" auf der Flugbahn des Boliden befand.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du musst das nochmal in die Sternkarte einzeichnen, ich schnall das gerade nicht[:D][:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hoffe, daß das hier kein Problem ist, daß ich hier die Karte aus Cartes du Ciel kopiert habe. Ich wußte jetzt aber nicht, wie ich es sonst machen sollte. Gibt es im Internet `ne frei verfügbare Karte vom Nordhimmel, die man sich einfach runterladen und für so Zwecke wie diesen hier benutzen darf? Wie hast Du das denn mit den Karten gemacht, die Du hier rein gesetzt hast?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe Guide benutzt, die Karten darf man frei verwenden. Ich hatte im Rahmen eines anderen Projektes deswegen mal bei den Machern von Guide nachgefragt und die meinten, dass das überhaupt kein Problem sei.
    Wie das bei CdC ist weiss ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass das ein Problem ist.


    Viele Grüsse,
    Daniel


    P.S. Bin übers Wochenende immer ohne PC, kann auf deine Antwort also wohl erst Montag reagieren. Also nicht wundern, wenn von mir erstmal nichts mehr kommt[;)]

    Hallo Hartwig,
    klaro sind das hier nur Spielerein, einfach weil es mich reizt.
    Aber es handelt sich ja nicht um die Beschreibung eines schnelles Aufhuschens eines Meteoriten, sondern um die Position des sehr gut über längere Zeit zu erkennenden Nachleuchtens. Da konnte man schon recht gut die Position abschätzen...
    Was mich einfach so verblüfft ist, dass die beiden visuellen Sichtungen im Rahmen der Unsicherheit sehr gut zusammen passen. Wäre schon ein lustiger Zufall, wenn sich die Fehler beider Sichtungen gegenseitig aufheben. Aber wer weiss...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich weiss, dass Joerg Strunk in Herford in der Nacht mehrere Kameras am laufen hatte. Schaumama<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kannst Du mir da vielleicht eine EMail-Adresse geben? Ich hatte gestern abend schon den Prof.Dr. Oberst vom Feuerkugelnetz kontaktiert, da eine Kamera wenige km von meinem Standort und eine weitere Kamera wenige km vom Standort im Sauerland entfernt steht. Bislang schweigen im Walde, aber ich habe noch ein wenig Hoffnung[:D]


    Viele Grüsse,
    Daniel

    Hallo Heiko,
    zumindest hier im Astrotreff scheinen wir beide wohl die einzigen gewesen zu sein, die das Ereignis beobachten konnten. Auf a.de haben sich noch ein paar weitere Beobachtungen eingefunden, hier der Link zum Fred.


    Ich habe die Sternkarte nochmal neu gezeichnet, um dir meine Sicht der Dinge zeigen zu können:

    Schön ist die unterschiedliche Flugbahn durch die andere Perspektive zu sehen. Ich habe die Flugbahn von meinem Standort gestrichelt gezeichnet, da ich ja den eigentlichen Boliden nicht gesehen habe. Interessant ist, das der Winkel, im dem das Nachleuchten abdriftete bei uns beiden nahezu identisch ist.


    Dann hatte mich interessiert, ob man aus den unterschiedlichen Positionen am Himmel und den Koordinaten unserer Standorte <b>grob</b> die Höhe über Boden und den Ort ermitteln kann, über dem das Nachleuchten im Zenit gestanden haben muss.


    Aus meinem Sternkartenprogramm:
    - für "Lemgo": Azimut 115°, Höhe über Horizont 70°
    - für "Korbach": Azimut 37°, Höhe über Horizont 46°


    Damit und der Entfernung unserer beiden Standorte dann ein CAD-Programm gefüttert, sieht das so aus:

    Das braune Brett soll die Erdoberfläche darstellen[:I]


    Der Schnittpinkt unserer Azimutwinkel würde nach meinem Verständnis den Ort beschreiben, an dem das Nachleuchten im Zenit gestanden haben müsste - das wäre ziemlich genau über "Holzminden" der Fall gewesen. Luftlinie von meinem Ort 43km, von deinem Ort 87km.
    Unsere beiden Höhenwinkel treffen sich zwar nicht exakt, passen aber für eine grobe Abschätzung halbwegs gut, wie ich finde. Nach deinem Höhenwinkel wäre die Höhe über Boden ca. 96km gwesen, nach meinem Winkel 107km. Eine Höhe um 100km ist für Meteoriten ganz passend, wie ich nachgelesen habe.


    Aufgrund der ganz gut passenden Höhe von etwa 100km würde ich meine Konstruktion als eigentlich recht vertrauenswürdig sehen, wäre da nicht ein kleines Problem: In dem Thread auf a.de ist ein Foto zu finden, auf welchem der Bolide zumindest teilweise drauf ist. Etwas oberhalb des oberen Bildrandes wird er wohl zerbröselt sein und dort das Nachleuchten erzeugt haben, denke ich.
    Da ich den Ort (Springe, 20km südwestlich Hannover) kenne, konnte ich im Sternkartenprogramm den Azimut zu ca. 206° und Höhenwinkel zu ca. 73° abschätzen, natürlich nur ganz grob.


    In die Konstruktion eingezeichnet sieht das dann so aus:

    Mist, passt hinten und vorne nicht![xx(] Der Azimutwinkel aus Springe schneidet sich ja nicht einmal mit deinem Azimutwinkel!


    Warum unsere beiden visuellen Beobachtungen gut zueinander aber überhaupt nicht zu dem Foto passen wollen, leuchtet mir nicht ein! Vielleicht habe ich etwas falsch gemacht? Leider keine Ahnung. Vielleicht kann mir ja jemand auf die Sprünge helfen? So jedenfalls ist das Ergebnis völlig zum kot...[:(!]


    Naja... eine andere Sache viel mir im Nachhinein noch ein: Das Nachleuchten entsteht dadurch, dass die Atome der Atmosphäre in dieser Höhe durch die Energie des Boliden ionisiert werden und bei der Rekombination Licht aussenden. Im Prinzip ganz ähnlich wie bei Gasnebeln.
    Hätte ein [OIII] Filter vors Auge gehalten was gebracht?[:D] Leider kam mir die Idee erst Zuhause, hätte ich zu gerne ausprobiert!
    In den geschätzten 100km Höhe befindet sich die Leuchtspur in der Ionosphäre, welche sich zum grössten teil aus Stickstoff und Suaerstoff zusammen setzt. Nachts sind diese Atome nicht ionisiert (tagsüber durch die Sonneneinstrahlung). [OIII] bedeutet zweifach ionisierter Sauerstoff, [OII] ist einfach ionisierter Sauerstoff. Jetzt wäre die Frage, ob die Energie des Boliden ausreichen würde, Sauerstoff zweifach zu ionisieren, denn nur der wird von einem [OIII] Filter durchgelassen. Ich habe mal wieder viele Fragen aber keine Ahnung... hätte man wirklich ausprobieren müssen.


    Beim nächsten Mal wäre ich schneller und würde das mit dem [OIII] Filter sofort probieren. Wenns das nächste Mal gibt...


    Viele Grüsse,
    Daniel


    EDIT: war wohl ein Vorbote der "Pegasiden", die sind vom 7.-13. Juli aktiv. Wir haben also ein Bruchstück(chen) des Kometen C/1979 Y1 Bradfield beobachtet[:)]

    Hallo Heiko,
    da haben wir beide aber mal so richtig Glück gehabt![:p]


    Vielen Dank für deine Schilderung. Das hat mich auf die Idee gebracht, die Höhe und geografische Position des Nachleuchtens aus unseren Beobachtungen zu ermitteln (nur mal so aus Interesse). Im schwarzen Nachbarforum hat sich eine weitere Beobachtung aus Springe eingefunden. Ich versuche jetzt, aus unseren drei Beobachtungen was zu konstruieren. Kannst Du mir dabei helfen? Die Koordinaten deines Beobachtungsortes sind genau genug. Was mir noch nicht so 100% klar ist, ist die exakte Position des Nachleuchtens am Himmel.


    Könnte es etwa so ausgesehen haben?

    Ist der grüne Abschnitt der vermuteten Flugbahn etwa die Richtige Position des Nachleuchtens an deinem Standort gewesen?


    Wäre klasse, wenn Du das aus dem Gedächtnis noch auf die Reihe bekommen könnest!


    Habe grad sehr wenig Zeit und schaue heute abend mal, ob Du was geschrieben hast[:)]


    Vielen Dank,
    Daniel

    Moin Leute,
    muss so gegen 1:40 Uhr gewesen sein: Ich beobachtete genüsslich die "Pillars of creation" in Messier 16, als plötzlich ein grelles Flackern im Augenwinkel zu sehen war. Sofort war mir klar, dass das ein Bolide gewesen sein muss, Autos fahren an meinem Beobachtungsplatz nie. Als ich nach oben Richtung Zenit schaute, war der Bolide schon erloschen. Dafür stand im Schwan knapp nördlich gamma cyg ein extrem heller und zuerst gerader und scharf begrenzter Lichtstreif am Himmel, der etwa 4-5° lang (NO-SW) und 0,2° breit war. Mit hell meine ich wirklich hell - etwa vergleichbar mit der Helligkeit von Deneb!
    Nach wenigen Sekunden bog sich das Südwestende des Nachleuchtens ein wenig nach Westen weg, während sich der Streifen, ganz langsam schwächer werdend, merklich gamma cyg näherte und den Stern nach ca. 30 Sekunden erreichte.
    Normalerweise kenne ich Nachleuchten in der Form, dass sie nach wenigen Sekunden einfach erlischen, aber diesmal wurde es zwar langsam schwächer, war aber nach 30 Sekunden immer noch sehr hell! Jetzt erst kam mir die Idee, mir die Sache mal mit 16" und 65x (1° Gesichtsfeld) genauer anzuschauen[:p][:p]
    Ca. 45 Sekunden nach dem aufflackern im Augenwinkel hatte ich hektisch das Okular gewechselt und von M 17 rüber in den Schwan geschwenkt: Was für ein Anblick! Ein schon stark angelöster, sehr wolkiger Nebelstreif, der sich auf etwa 0,5° verbreitert hatte, zog sich sehr hell durch das Gesichtsfeld und bewegte sich mit etwa 1° pro Minute Richtung Südosten vor den Sternen - wunderschön und einmalig! Ich konnte den Nebelstreif mehrmals abfahren, während er sich in viele "Wölkchen" auflöste, die immer noch heller als z.B. M 17 (den ich kurz vorher beobachtete) vom Höhenwind weiter getrieben wurden. Diese "Wölkchen" waren allesamt rundlich, unstrukturiert und mit diffusen Grenzen und verblassten ganz langsam immer weiter.
    Nach vielleicht 2-3 Minuten hatte ich mich am Teleskop satt gesehen und ich beobachtete mit blossem Auge weiter. Schon wesentlich schwächer geworden trieb das Nachleuchten langsam auf eps Cyg zu. Ca. 6-7 Minuten nach dem Aufflackern des Boliden stand das Nachleuchten unmittelbar vor eps cyg, hatte also nun 7° am Himmel zurück gelegt. Nun war der Lichtstreif gerade noch freisichtig zu erkennen und verblasste bald darauf gänzlich.


    Das ich dieses Ereignis so intensiv und quasi in aller Ruhe beobachten konnte, habe ich so in mehreren hundert Nächten unter Sternen noch nie erlebt!
    Natürlich bereue ich, dass ich den Boliden nicht sehen konnte. Noch viel mehr bereue ich aber, dass ich nicht sofort auf die Idee kam, mit dem Teleskop drauf zu halten! Aber auch so war es ein unerwartetes Highlight und beim nächsten Mal bin ich ganz sicher schneller am Okular![;)]


    Viele Grüsse,
    Daniel
    52°N 9°O